Analyse Nur wenig Verkehr auf der Osttangente

Mettmann · Analyse Im Laufe des Jahres will der Kreis den Verkehr auf der Tangente zählen. Die Beschilderung ist noch ausbaufähig. Die Stadt will eine Zufahrt vom Hugenhauser Weg aus bauen.

 Viele Autofahrer, auch Brummipiloten, fahren nicht über die neue Osttangente, sondern nach wie vor durch die Mettmanner Innenstadt. Ein Hinweis von Firmen und Speditionen wäre hilfreich.

Viele Autofahrer, auch Brummipiloten, fahren nicht über die neue Osttangente, sondern nach wie vor durch die Mettmanner Innenstadt. Ein Hinweis von Firmen und Speditionen wäre hilfreich.

Foto: Dietrich Janicki

Seit dem 28. November fließt der Verkehr über die neue Osttangente, die im Behördendeutsch K18 heißt. Der Kreis Mettmann als Bauherr und die Firma Eurovia haben beim Bau der Verbindungsstraße kräftig Gas gegeben und Hand in Hand gearbeitet. Eigentlich sollten Osttangente und Seibelquerspange zeitgleich Ende Oktober 2015 fertiggestellt sein. Doch nach nur 16-monatiger Bauzeit fuhren die Autos bereits im November 2014 über die Kreisstraße 18.

Die Osttangente soll zusammen mit der Seibelquerspange die Mettmanner Innenstadt verkehrstechnisch entlasten. Konkret: weniger Verkehr durch Flintrop- und Breite Straße, mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger, weniger Lärm für Anwohner. Hat die Osttangente bereits Effekte in Sachen Verkehrberuhigung gebracht? Nun, die Meinungen gehen da ziemlich auseinander. Während einige Bürger meinen, es würden nur wenige Fahrzeuge über die acht Millionen teure Straße fahren, sagen andere, dass die Osttangente gut angenommen und besonders von Wülfrathern gerne genutzt werde. Subjektiver Eindruck: Die Straße hat noch jede Menge freie Kapazitäten.

Die Goldberger freuen sich bereits über die Entlastungsstraße: "Der Durchgangsverkehr am Goldberg hat deutlich abgenommen", sagt Anwohner Ulrich Bergmann. Aber: "Es wird schneller gefahren und das Tempo-30-Limit missachtet." Nico Leonhardt, Abteilungsleiter beim Kreis, und zuständig für Kreisstraßen, kennt diese Meinungen. Er will sie aber nicht überbewerten. "Wir werden in diesem Jahr eine ordentliche und vorschriftsmäßige Verkehrszählung an der K 18 vornehmen", sagt er. Ordentlich bedeutet: Alle Regeln einer Verkehrszählung einhalten und damit verlässliche Zahlen bekommen. Dann könne er definitiv sagen, ob die Straße angenommen werde oder nicht. Leonhardt macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Osttangente nur zusammen mit der Seibelstraße Sinn mache. Auch die derzeitige Sperrung der Eichstraße verzerre das aktuelle Bild. Für den Abteilungsleiter ist klar, dass genaue Aussagen zur Akzeptanz der Straße erst in zwei oder drei Jahren möglich seien. "2016 bauen wir den Kreisverkehr an der Kreuzung Flurstraße/Gruitener Weg/Beethovenstraße und ändern die Vorfahrtsregel an der Kreuzung Elberfelder Straße/Bahnstraße." Autofahrer, die von der K 18 kommen, sollen dann nämlich nicht über die Bahnstraße in die Innenstadt gelockt werden, sondern über die dann vorfahrtsberechtigte Elberfelder Straße über die Flurstraße, Beethovenstraße, Talstraße zum Südring fahren. Die Beschilderung, so Leonhardt, soll bis dahin auch noch aktualisiert und verbessert werden. Übrigens: 1,7 Millionen Euro kosten Kreisverkehr und Umwidmung der Kreuzung Bahn-/Elberfelder Straße. Die Stadt ist in der Pflicht, endlich den Lückenschluss zwischen Hugenhauser Weg und K 18 zu bauen. Erst dann kann der Kreis Mettmann die Lindenheider Straße aus Richtung Goldberg als Sackgasse mit Wendehammer zurückbauen. Besonders die Neubürger am Stadtwald warten auf diese Verbindung zur Tangente.

Die Osttangente schwingt sich harmonisch über das Mettmanner Bachtal. Tempo 70 reicht völlig aus. Bislang haben sich zwei Unfälle ereignet. In beiden Fällen fuhren Autofahrer nicht um die beiden Kreisel, sondern mittenrein. Es gab glücklicherweise nur Blechschaden.

(RP)
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