Mettmann Obschwarzbach feiert 50 Jahre Bürgerverein
Mettmann · Zum runden Jubiläum feierten die Gründungsmitglieder und Nachbarn am Wochenende ein zweitägiges Fest.
"Denkt an die Tage, die hinter uns liegen / Wie lang wir Freude und Tränen schon teilen / Hier geht jeder für jeden durchs Feuer / Im Regen stehen wir niemals allein / Und solange unsere Herzen uns steuern / Wird das auch immer so sein", singt im Original Andreas Bourrani. "Weil das so gut zum Verein und auf die Situation passt, tragen wir es jetzt vor", moderierten Gastsänger anlässlich des Jubiläums an. Denn der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach wird 50 Jahre.
Für Kurt Lessing, seit 1983 1. Vorsitzender und Mitstreiter, ein guter Grund zum Feiern. Samstag und Sonntag wurde wahlweise bei Sekt und Mundhappen beziehungsweise Kaffee und Kuchen das Ereignis zelebriert. Einen Tanzabend, DJ inklusive, gab es ebenfalls. Für die offizielle Feierstunde sammelten sich gut 80 Nachbarn im Gemeindehaus.
"Ja, damals sollte also eine neue Siedlung entstehen", erinnert sich Gründungsmitglied Herbert Wetzel. "Und da wollten wir natürlich mitreden." Also tat sich der inzwischen 83-Jährige mit einigen Gleichgesinnten zusammen, so wie Hans-Ulrich Bocks (78) einer war. "Erst war das bloß so ein Informationsaustausch und so etwas wie Nachbarschaftspflege", sagt er. "Aber dann haben wir uns auch immer gut eingemischt."
Untereinander im Bürgerverein herrschte Einigkeit, "aber gegenüber der Stadt haben wir gekämpft". Die Interessen der Bewohner gegenüber den Behörden zu vertreten, ist noch heute "eine der Aufgaben des Bürgervereins", sagt Kurt Lessing. Derzeit setzen sich die Mitglieder für den Bau eines Unterstands an der Dorfwiese ein.
Mit einer kleinen Ausstellung wurden die vergangenen Dekaden dokumentiert, auf zitronengelben Zetteln konnten Gäste außerdem Fragen in einem Quiz beantworten. Und wer nicht mehr wusste, dass im Gründungsjahr des Bürgervereins 1974 ein gewisser Helmut Schmidt deutscher Bundeskanzler war, der Liter Benzin damals 83 Pfennige kostete und ABBA den Grand Prix gewann, der guckte eben rasch auf den Ausstellungsblättern nach.
"Ich finde das alles sehr spannend", freute sich Paul Föcking. Der 60-Jährige ist 2007 aus der Düsseldorf hier her gezogen. "Wir haben ja bislang immer bloß gehört, dass es früher so und so ausgesehen hätte. Jetzt kann ich mir ein eigenes Bild machen." Interessiert beguckte er sich die Ausstellungsblätter und suchte das Gespräch mit den Altvorderen.
