Wülfrath Ökumenischer Jugendkreuzweg

Düsseldorf · Mit Religionslehrerin Petra Neuhaus beteiligen sich Hauptschüler erstmals am bundesweiten Projekt.Die niederländische Künstlerin Cynthia Tokaya führt in ihr Werk ein. Zur Ausstellung sind Realschüler eingeladen.

Siebtklässler der Hauptschule Wolverothe befassten sich mit dem nicht alltäglichen Projekt, "Kreuzweg - ökumenischer Jugendkreuzweg 2009". Mit Religionslehrerin Petra Neuhaus fuhren sie nach Düsseldorf-Unterrath zur Kirche St. Bruno. Dort befindet sich jener Kreuzweg, ein ausdrucksstarkes Fries, gemalt 2004 bis 2006 von der Niederländischen Künstlerin Cynthia Tokaya. Sie führte die Schüler persönlich in das Werk ein. "Sie sagte, Jesus ist gestorben, aber auch auferstanden", gab Andranik, 14, bei einer multimedialen Präsentation in der Hauptschule Aussagen über die bewusste Verwendung leuchtender Farben wieder.

Eine elfköpfige Projektgruppe, Jahrgangsstufe 7 – neun katholische, zwei evangelische Schüler – bereitete mit Religionslehrerin Neuhaus die Präsentation vor. Mit Reproduktionen des modernen Kreuzwegs, der bei genauem Hinsehen neben dynamischen Formen figürliche Darstellungen erkennen lässt – wie den Kopf von Papst Johannes Paul II. Mit Texten zu den Stationen und einem Video, das über die Kreuzweg-Bilder Jugendlichen die Leidensgeschichte vermittelt. Seit der Vorosterzeit beschäftigten sich die Schüler mit der "Leidensgeschichte Jesu" und Beziehungen zum Heute und zu eigenen Problemen."Wir haben viel diskutiert", berichtete Andranik.

Bilderausstellung

Teil der Präsentation, zu der die Projektgruppe Schüler aus der eigenen und der Theodor-Heuss-Realschule einlud, war eine Ausstellung mit Bildern, die die Jugendlichen aus Internet und Büchern zogen. Als Beispiel für ein Gericht, vor dem der Angeklagte ebenfalls keine Chance auf ein gerechtes Urteil hatte, zeigten sie ein Foto aus der Nazi-Zeit: einen Mann vor dem Präsidenten des Volksgerichtshofes, Roland Freisler. Fabian, 13, zeigte auf ein rührendes Beispiel von Mutterliebe, ein Gorilla-Weibchen mit Baby. Eine trauernde Frau mit Foto ihrer Tochter versinnbildlichte, "Maria hat damals auch um ihren Sohn getrauert."

Realschul-Lehrerin Monika Peters, die sich mit ihrer katholischen Religionsgruppe durch die Ausstellung führen ließ, hatte in ihrem Unterricht über den Sinn des Kreuzwegs gesprochen. "Da bot sich an, hierher zu kommen", sagte sie. Die Hauptschüler werten noch bis Pfingsten aus, was ihnen Besucher schriftlich und mündlich hinterließen. "Die Präsentation war auch für muslimische Schüler interessant", sagte Neuhaus.

Erstmalig mitgemacht

Der "ökumenische Kreuzweg der Jugend", ein Projekt der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge, des Bunds der deutschen katholischen Jugend, der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend, wurde in der Hauptschule erstmalig behandelt. Er wird in diesem Jahr zum 51. Mal herausgegeben.

(RP)
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