Mettmann Parken auf dem Markt

Mettmann · Die Geschäftsleute in der Oberstadt fordern Stellplätze auf dem historischen Marktplatz. Nach dem Umzug des Wochenmarktes auf den Jubi verödet die Oberstadt, lautet ihre Kritik. Es fehlt Laufkundschaft.

Die politische Entscheidung, den Samstags-Wochenmarkt auf den Jubiläumsplatz zu verlegen, hat erhebliche Nachteile für die Oberstadt zur Folge, sagt Christoph Schulze, der das Geschäft Bergemann auf dem Markt betreibt. "Der Wochenmarkt auf dem Markt war ein Frequenzbringer. Die Menschen haben die Oberstadt wahrgenommen", sagt er. "Wochenmarktbesucher sahen die Auslagen und Angebote der Geschäfte und sind dann in der Woche zum Einkauf gekommen". Jetzt veröde die Oberstadt. "Wir machen uns Sorgen um unsere berufliche Existenz", betont der Geschäftsmann.

Das Problem "Oberstadt" ist in der Politik angekommen. Die Geschäftsleute befinden sich mit den Parteien im Dialog. Im Mai hatte der Planungsausschuss beschlossen, das vorhandene Innenstadtkonzept fortzuschreiben. Dabei sollen unter anderem Lösungsansätze erarbeitet werden, wie die Oberstadt attraktiver gestaltet werden kann. 65 000 Euro macht die Stadt für diese Untersuchung locker. "Wir sind skeptisch, ob dieses Konzept etwas bringt", sagt Uwe Lück, der seit 30 Jahren ein Reisebüro auf dem Markt betreibt. Schubladen-Gutachten und Fantasie-Lösungen würden nicht weiterhelfen. Mit den Betroffenen müsse vielmehr geredet werden.

Die Geschäftsleute der Oberstadt treffen sich alle 14 Tage und entwickeln dann Ideen, wie man die historische Altstadt aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken kann. "Mit unseren Plan, an Samstagen einen Blumen-, Käse oder Fischmarkt auf dem historischen Markt zu veranstalten, sind wir leider gescheitert", sagt Christoph Schultze. Die Stadt habe nicht mitgespielt. Ihr Argument: Keine Konkurrenz zum Wochenmarkt auf dem Jubi. Doch die Oberstädter wollen nicht aufgeben: Während der heißen Bauphase in Mettmann (Kö-Karree, Kö-Galerie, Evangelisches Gemeindezentrum) sollte der Markt als Parkplatz für Autos zur Verfügung gestellt werden.

"Es soll nicht auf dem gesamten Markt geparkt werden, wie das in den 60er und 70er Jahren möglich war", sagt Schulze. Lediglich am Rand sollen 20 bis 30 Stellplätze geschaffen werden. "Die Gastronomen sind dafür. Auch sie erhoffen sich mehr Kundschaft durch dieses Angebot", sagt Lück. Die Parkzeit sollte von 9 bis 19 Uhr begrenzt werden. "Damit die Anwohner nicht gestört werden", so Lück. "Wenn wir feststellen, dass diese Reglung nicht klappt und ein Verkehrschaos in der Oberstadt herrscht, dann müssen wir wieder zum autofreien Markt zurückkommen", betont Schulze. Ein heißes Eisen bleibt das Pflaster in der Ober- und Mittelstraße. "Es ist kaum begehbar", sagt Lück. Für viele Menschen sei die Holperstrecke ein Argument, der Oberstadt den Rücken zu kehren. Deshalb müsse die Stadt das Pflaster neu verlegen, austauschen oder verfugen. "Wir wissen, dass dies aufgrund der hohen Kosten nicht in einem Rutsch geht", sagt Lück. Man könne die Sanierung aber in mehrere Abschnitte unterteilen. "Wenn gewünscht ist, dass der Kunde künftig vom Kö-Karree und von der Kö-Galerie den Weg in die Oberstadt findet, dann müssen die Stolperfallen weg", sagt Lück.

(RP)
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