Mettmann/Langenfeld Pendler parken bald in Wohngebieten

Mettmann/Langenfeld · Die Stadt Mettmann wird – wie andere Kommunen – aufgrund einer Gesetzesänderung ab sofort für Parken ohne Parkschein und ohne Parkscheibe zehn statt fünf Euro kassieren. Die Stadt Mettmann kann diese Mehreinnahmen gut gebrauchen.

Die Stadt Mettmann wird — wie andere Kommunen — aufgrund einer Gesetzesänderung ab sofort für Parken ohne Parkschein und ohne Parkscheibe zehn statt fünf Euro kassieren. Die Stadt Mettmann kann diese Mehreinnahmen gut gebrauchen.

 Die erste halbe Stunde bleibt in Mettmann kostenfrei.

Die erste halbe Stunde bleibt in Mettmann kostenfrei.

Foto: DJ

Denn: Die zahlreichen Baustellen in der Stadt Mettmann haben Einbußen bei den Parkgebühren im vergangenen Jahr verursacht.

Die Parkplatznot in Mettmann wirkte sich negativ auf den Haushalt aus. Es gab weniger öffentlich bewirtschaftete Parkflächen. Das bedeutet: weniger Parkgebühren. Der Karstadt-Parkplatz existierte nicht mehr. Und: Viele Kunden steuerten Mettmann nicht an oder parkten an der Peripherie. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes konnten so weniger Knöllchen schreiben.

Hinzu kam, dass mehrere Stellen im Ordnungsamt über Monate nicht besetzt waren. Mindestens 50 000 Euro an Verwarn- und Bußgeldern, mit denen die Stadt gerechnet hatte, konnte sie in den Wind schreiben. Die Stadt Mettmann nimmt jährlich 200 000 Euro an Parkgebühren ein.

Demnächst wird sich die Situation für Pendler in der Kreisstadt verschärfen. Denn: Der große Seibelparkplatz fällt wegen des Baus der Seibelquerspange weg und wird nach der Eröffnung der Entlastungsstraße deutlich kleiner werden. Ausweichstandorte sind laut Stadt nicht in Sicht. Öffentliche Parkplätze, die kostenfrei sind, wie der Hammerplatz, werden schon heute stark frequentiert und bieten kaum noch Platz. Berufstätige, die zur Arbeit nach Mettmann fahren, werden in die Wohngebiete ausweichen und dort ihre Fahrzeuge parken. Dies wird wiederum zu Problemen mit den Anwohnern führen, die Anwohnerparkausweise bezahlen, um vor ihrer Haustüre parken zu können.

"Fremdparker" in zentrumsnahen Wohngebieten sind auch in Langenfeld regelmäßig ein Thema. Die Diskussion darüber könnte sich jetzt wieder zuspitzen. Grund: In der Posthorn-Stadt fällt mit dem heutigen Tag die erste Stunde Gratis-Parken weg. Stattdessen müssen City-Parker nun 50 Cent pro angefangener Stunde bezahlen (statt bisher einem Euro, allerdings erst ab der zweiten!). Kostenloses Kurzparken ist nun auf 15 Minuten beschränkt ("Brötchentaste").

Zuletzt hatten sich Anwohner in Zentrumsnähe vor sechs Jahren massiv darüber beschwert, dass ihre Straßen von Pendlern und Einkäufern "zugeparkt" würden. Damals hatte die Stadt Langenfeld die Zone der gebührenpflichtigen Stellplätze ausgeweitet. Gewohnheitsmäßige Gratis-Parker waren deshalb in die "Zonenrandgebiete" ausgewichen, so dass die Parkplatznot sich dort verschärfte.

Während manche Anwohner befürchten, mit dem Wegfall des Gratis-Parkens könnte es zu einem neuerlichen Gedrängel vor ihren Häusern kommen, wiegelt der städtische Citymanager Jan Christoph Zimmermann ab: "Wer mehrere Stunden parkt und Parkgebühren sparen will, hat auch bisher schon außerhalb der Gebührenzone geparkt. Und von denjenigen, die bis zu einer Stunde parken, werden kaum viele einen Fußmarsch auf sich nehmen, um 50 Cent zu sparen."

(RP/top/ila)
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