Erkrath Pipeline: Einspruch bis Oktober

Erkrath · Wie der Einspruch gegen die CO-Pipeline aussehen soll, stellte ein Rechtsanwalt im Erkrather Bürgerhaus vor. Wichtig ist, dass der komplette Name und die Adresse eingetragen werden. Die Frist endet in drei Wochen.

Es wirkte wie ein Aufbäumen, dabei war es nur eine offizielle Informationsveranstaltung zur umstrittenen CO-Pipeline der Bayer AG. Die Stadt und die IG Erkrath hatten ins Bürgerhaus geladen, und viele Erkrather waren dem Aufruf gefolgt: Der Saal war mit etwa 200 Menschen fast vollständig besetzt. Ziel war, die Bürger zu ermutigen, Einspruch gegen das Projekt einzulegen. Eine Einwendung muss den vollständigen Namen, die Adresse und die Unterschrift des Absenders tragen, ansonsten bestehen keine formalen Beschränkungen.

Per Brief oder per Fax

Jeder darf seine Einwände in eigenen Worten so vortragen, wie er es für richtig hält, niemand hat Nachteile oder Konsequenzen zu befürchten. "Fangen Sie mit Grundsätzlichem an und gehen sie dann ins Spezielle", empfiehlt Joachim Hagmann. Die Einwendungen sollten per Brief oder Fax an die Bezirksregierung geschickt werden. Die Einwendungsfrist läuft bis zum 5. Oktober. "Nichtstun ist in jedem Fall die schlechteste Variante", sagte Rechtsanwalt Joachim Hagmann aus Münster, der die Pipeline-Gegner vertritt.

Die Angst vor und der Protest gegen das Projekt sind ungebrochen. Hagmann präsentierte einen Überblick über die Ereignisse seit 2007, als der Planfeststellungsbeschluss des Verwaltungsgerichts Düsseldorf das Projekt genehmigte. So erfuhren die Bürger — aus Sicht der Pipeline-Gegner —, wie der Bayer-Konzern gegen die Interessen der Bürger, der Städte und der Ratsfraktionen vorgeht. Immer neue Versäumnisse und Planänderungen in Bezug auf die Sicherheitsmaßnahmen seitens Bayer wurden bemängelt, immer neue Klagen von Behörden und Bürgern vorgebracht. Viele Änderungen des Chemie-Konzerns genehmigte die Bezirksregierung nachträglich.

Zurzeit ist die Pipeline fertiggestellt, darf aber noch nicht in Betrieb genommen werden, bis Bayer alle Nachbesserungen abgeschlossen hat. Wie gefährlich Kohlenstoffmonoxyd (CO) für Mensch und Tier sein kann, machte IGE-Vorsitzender Wolfgang Cüppers deutlich. Das Gas ist farb- und geruchlos, leicht entzündlich und giftig, es verdrängt den Sauerstoff aus dem Organismus. Eine einprozentige CO-Konzentration in der Luft führe nach drei Atemzügen zu Bewusstlosigkeit, eine Dosis von 125 Millilitern ist laut Cüppers tödlich. Die "Todeszone" der Pipeline umfasst bei einem Vollbruch etwa 590 Meter beiderseits der Pipeline.

(tpp)
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