Mettmann Polizei ermittelt weiter nach Treckerunfall

Mettmann · "Wir waren total geschockt", sagte gestern eine Mitfahrerin des Karnevalswagens der Anwohnergemeinschaft "Blumenstraße".

Nach dem Karnevalszug am Samstag waren zwei mitfahrende Karnevalisten auf der Beethovenstraße vom Anhänger gefallen, von den Hinterreifen überrollt und schwer verletzt worden. Die Mitfahrerin hatte gesehen, wie die Frau (35) vom Wagen gestürzt war. "Ich habe sofort dem Traktorfahrer gesagt, dass er anhalten soll. Dann bin ich blitzschnell vom Wagen gesprungen und habe Erste Hilfe geleistet.

Es dauerte allerdings, bis Verbandsmaterial vorhanden war", sagt sie. Autofahrer, die über ein Erste-Hilfe-Set im Wagen verfügen müssten, seien teilweise weitergefahren und hätten lediglich gegafft. "Ich habe die offene Verletzung abgedeckt und die Schwerverletzte die ganze Zeit im Arm gehalten. Ein Autofahrer hat mir noch sein Karnevalskostüm als Unterlage für die Frau gegeben", sagt sie.

Der Wagen der Blumenstraße war beim Karnevalszug zuvor ein echter Hingucker gewesen. An den Seitenteilen hatten die Wagenbauer bunte Blumen gemalt, die Mitfahrer waren ebenfalls bunt kostümiert gewesen. "Wir hatten viele Kinder auf dem Wagen, die den Unfall mitbekommen hatten", sagt die Helferin. Kinder und Erwachsene seien geschockt vom Wagen gestiegen und zu Fuß nach Hause gegangen. "Das war richtig, damit die Kinder geschützt werden und nicht noch mehr von dem schweren Unfall mitkriegen", sagt die Helferin.

Den Traktorfahrer treffe ihrer Meinung nach keine Schuld. Er sei vom Hammerplatz vernünftig und langsam losgefahren. Dies bestätigt auch die Polizei. Auf dem Anhänger selbst hätte ausgelassene Partystimmung geherrscht. Als das Gespann von der Talstraße in die Beethovenstraße eingebogen sei, hätte der Traktor-Fahrer schalten müssen, um den Berg hinaufzukommen, sagt die Helferin. Möglicherweise hätten die beiden Mitfahrenden durch diesen Ruck das Gleichgewicht verloren und seien gestürzt. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei müssen sich die beiden Schwerverletzten im vorderen Bereich des Anhängers oder auf der Deichsel befunden haben. "Das wissen wir aber noch nicht, da wir die Verunglückten bislang noch nicht vernehmen konnten", sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. Die beiden Schwerverletzten seien nicht in Lebensgefahr. Die Frau sei mehrfach operiert worden. Sie sei unterhalb des Knies überrollt worden, der Mann (42) habe schwere Fußverletzungen erlitten.

(RP)
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