Mettmann Postler streichen Wohnungslosentreff

Mettmann · Zwölf Mitarbeiter kamen von Köln nach Mettmann und halfen unentgeltlich. Die letzte Renovierung liegt lange zurück.

 Zwölf Mitarbeiter der Deutschen Post DHL verschönerten gestern den Wohnungslosentreff der Caritas an der Lutterbecker Straße. Die gemeinsame Arbeit machte Spaß.

Zwölf Mitarbeiter der Deutschen Post DHL verschönerten gestern den Wohnungslosentreff der Caritas an der Lutterbecker Straße. Die gemeinsame Arbeit machte Spaß.

Foto: Achim Blazy

Mit Farbe, Pinsel und Abklebe-Band rückten gestern Morgen zwölf Mitarbeiter der Deutschen Post DHL aus Köln in Mettmann an. Sie trafen sich um 9.30 Uhr vor der Wohnungslosenhilfe der Caritas an der Lutterbecker Straße. Caritas-Mitarbeiter öffneten die Türen und dann ging's los. Binnen weniger Stunden erhielten der Gesellschaftsraum, der Vorraum, der Haushaltsraum sowie Duschen und Toiletten einen neuen Anstrich.

"Wir beteiligen uns jedes Jahr an dem weltweiten "Global Volunteer Day", sagt Uwe Völker, Geschäftsbereichsleiter Betrieb West der Deutschen Post DHL. Das Team um Völker überlegt, wo und wie man helfen kann. Und zwar kostenfrei. Die Postler opfern dafür einen freien Tag.

Im vergangenen Jahr hatten sie einen Spielplatz vor einer Flüchtlingsunterkunft in Haan aufgehübscht, diesmal war der Wohnungstreff in Mettmann an der Reihe. Die Aktion hatte Helene Adolphs, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Caritas, eingefädelt. Sie weiß, wo der Schuh drückt, und hatte es ihrem Mann geflüstert. Der arbeitet nämlich mit im Team von Uwe Völker. So war es kein Zufall, dass die Postler nach Mettmann kamen. Übrigens: Das gesamte Arbeitsmaterial (Farbe, Pinsel etc.) stellte die Post kostenfrei zur Verfügung. Binnen weniger Stunden erstrahlten die Räume in neuem Glanz. Helene Adolphs hatte die "farblichen Vorgaben" bestimmt: cremefarben und lavendelblau. "Eigentlich wollten wir alle Räume postgelb streichen", sagt Völker und lacht.

Die Räume hatten den Anstrich dringend nötig. "Die letzte Renovierung war im Jahr 2007", sagt Klaus Gärtner, Leiter der Einrichtung. Die Klienten der Wohnungslosenhilfe packten mit an, räumten die Inneneinrichtung von rechts nach links und machten nach dem Anstrich alles sauber. Und: Sie hatten leckere Salate zubereitet und Würstchen gebraten, die nach getaner Arbeit gemeinsam verspeist wurden. Die Wohnungslosenhilfe in Mettmann betreut im Jahr 300 bis 350 Menschen, die Hälfte stammt aus Mettmann. Ein Drittel der Klienten ist wohnungslos. "Wir leiden unter einer verfehlten Wohnungsbaupolitik", sagt Thomas Rasch, Bereichsleiter des Caritasverbandes. Was fehlt, sind kleine, bezahlbare Wohnungen. Denn: Die derzeitigen Mietpreise am Markt können diese Menschen nicht bezahlen. "Wir sprechen mit den Vermietern und versuchen in besonders schwierigen Fällen zu erreichen, dass Mietrückstände nicht gleich zur Kündigung führen", sagt Rasch.

(RP)
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