Mettmann Praxistest: Bei den Tischlerazubis liegen Boxen im Trend

Mettmann · Im Berufskolleg Neandertal zeigten 32 angehende Tischler, was sie in den vergangenen Monaten gelernt haben.

 Janina Wade bekam beim Tischlerwettbewerb am Berufskolleg Mettmann den zweiten Preis für ihre Baum-Garderobe.

Janina Wade bekam beim Tischlerwettbewerb am Berufskolleg Mettmann den zweiten Preis für ihre Baum-Garderobe.

Foto: D. Janicki

Innerhalb von 15 Jahren ist die frühjährliche Werkschau von Kleinmöbeln am Berufskolleg Neandertal zur guten Tradition geworden. Lehrer Wolfgang Jüschke gehörte zu den Gründungsvätern dieses Hobelwettstreits, anlässlich dessen Siegerehrung die kreisweite Tischlerszene vom Lehrlingswart bis zum Innungsobermeister zusammentrifft: "Zum einen sollten die Schüler einmal kreativ sein können; verbunden mit einer Übung in Richtung Gesellenstück."

In diesem Jahr hat Bereichsleiterin Petra Scholz mit Annika Spitzer und Dirk Roßbach die Leistungsschau der 32 angehenden Tischler organisiert und die Teilnehmer beim Tüfteln in ihren Betrieben besucht: "Jeder kann ausloten, was er an zwei Tagen schaffen kann." In diesem Ad hoc-Stil mit nur zwei weiteren Tagen der Vorbereitung mittels Mappenerstellung mit Skizzen und Arbeitsablaufplänen entstanden Dinge, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Als Vorgabe wurde die Parole "Einfach mal praktisch" ausgegeben, die konkreten Ideen dazu kamen den Schülern selber. Kostenschonend sollte auf Material zurückgegriffen werden, das ohnehin in den Firmen vorhanden war. Die Zeitknappheit machte manch Nachtschicht notwendig. Schulleiterin Brigitte Schneider lobte die Ergebnisse: "Hier zeigt die Individualität des Menschen, dass man sich zu einem Thema auch etwas völlig Gegensätzliches vorstellen kann."

Bei aller Vielfalt war doch der Trend zur Box erkennbar. So erhielt Janina Wade den zweiten handwerklichen Preis für eine Sitzboxbank: "Die Kirschbaumäste für die Kleiderhaken habe ich im Garten meiner Großtante zusammengesucht." Der erste Preis ging an die transformierende Multifunktionsbox von Sebastian Schmitz. Stolz präsentiert Jan Goebel seine ebenfalls prämierte "Smokebox": "Das ist eine Kiste, in der man seine Wasserpfeife transportieren kann." Sie kommt ohne zusätzliches Füllmaterial aus und schützt das Glas allein durch eine eingefräste Verankerung im Boden. Auch quadratisch konzipierte Amadeus Schwenk seine portable Musikstation "Boombox", die zur rustikalen Beschallung von Skateevents dient.

(lard)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort