Mettmann "Prima Neanderthal" baut Luftschlösser bei Polizei

Mettmann · Eine sehenswerte neue Kunstausstellung gibt es im Haus der Kreispolizei. Zum wiederholten Male ist der Kunstverein "Prima Neanderthal" zu Gast und zeigt Träume in Öl und Acryl von Mitgliedern und Gästen, dazu die namensgebende Installation "Luftschloss".

 Katy Schnee, Fatima Assila, Monica Ebert, Volker Rapp und Claudia Birkheuer (von links) stellen in der Kreispolizeibehörde aus.

Katy Schnee, Fatima Assila, Monica Ebert, Volker Rapp und Claudia Birkheuer (von links) stellen in der Kreispolizeibehörde aus.

Foto: Dietrich Janicki

"Eineinhalb Jahre haben wir warten müssen, um endlich diese Installation machen zu können" erzählt Katy Schnee, Vorsitzende von "Prima Neanderthal". Ihr Dank ging an Ralf Becker von der Kreispolizei, der die Genehmigung dafür "durchgekriegt" habe. Die Installation besteht aus einem weiß angemalten Gewächshaus-Rahmen, der drei Meter über dem Boden schwebt und mit weißen Luftballons gefüllt ist. "Lustschlösser hat jeder von uns im Kopf, sie werden getragen von Wünschen, Hoffnungen und Illusionen", erklärt Schnee.

Die Aussteller sind allesamt renommierte Künstler. Monica Ebert stammt aus Österreich und lebt seit 1969 in Deutschland. Ihre Bilder in Acryl, Aquarell, Kohle und Spachteltechnik zeigen Landschaften und expressives, wie eine Gebirgsstraße auf Island ("Au bout du monde"). Das Bild strahlt eine stimmige Ruhe aus. Kein Haus, kein Mensch, kein Tier, nur raue Landschaft in verschiedenen Blau- und Grüntönen. Das zweiteilige Gemälde "Nebel des Orion" ist dagegen eine Explosion aus allen Farben des Regenbogens. Claudia Birkheuer hat bereits in London, Paris und New York ausgestellt. Die ehemalige Journalistin sagt von sich, sie habe "die Seiten gewechselt" und drücke ihre politische Meinung nun statt in Texten "großformatig und farbintensiv in Öl und Acryl" aus. Ein Bild zeigt auf der einen Seite Adam und Eva, verbannt aus dem Paradies, und auf der anderen Seite Menschen von heute, ebenfalls auf der Reise. Das Werk mit dem Titel "Wir haben nichts daraus gelernt" stammt aus dem Jahr 2009 und wirkt in unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise aktueller denn je.

"Ich bin ein Bildererklärer" grenzt sich Birkheuer von Malern ab, die meinen, der Betrachter müsse in alle Bilder selbst etwas hineininterpretieren.

(tpp)
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