Mettmann Profunder Kenner der Stadtgeschichte

Mettmann · Helmut Kreil ist seit vielen Jahren im Vorstand der Heimatvereinigung "Aule Mettmanner".

 Ein Mettmanner mit Herz: Helmut Kreil kennt nicht nur alte, sondern auch junge Bürger der Kreisstadt.

Ein Mettmanner mit Herz: Helmut Kreil kennt nicht nur alte, sondern auch junge Bürger der Kreisstadt.

Foto: Achim Blazy

Er ist die "Graue Eminenz" der Aulen Mettmanner und fundierter Kenner der Mettmanner Stadtgeschichte. Viele Jahre war Helmut Kreil erster Vorsitzender der Bürger- und Heimatvereinigung. In seiner heutigen Funktion als Baas bringt er sich immer noch an führender Stelle für die Belange der Aulen Mettmanner ein. Die Frage, was denn eigentlich der Unterschied zwischen dem Ersten Vorsitzenden und dem Baas sei, beantwortet er wie aus der Pistole geschossen. "Der Vorsitzende ist für das operative Geschäft zuständig, während der Baas Galionsfigur und Repräsentant unserer Bürger- und Heimatvereinigung ist."

Er weist darauf hin, dass der Erste Vorsitzende der Aulen, Friedel Liesenkloß, eine zeitintensive und verantwortliche Aufgabe zu bewältigen habe. "Da ist es doch gut, dass ich ihn der Funktion als Baas bei den repräsentativen Aufgaben entlaste."

Wann er genau bei den Aulen angetreten ist, kann Helmut Kreil nicht sagen, weiß aber noch, wer ihn auf eine Mitgliedschaft angesprochen hat. "Es war der Mitbegründer und langjährige Baas der Aulen, Fritz Geldmacher, der damals zu mir gesagt hat, dass ich als gebürtiger Mettmanner und damaliger Leiter des Sozialamtes der Kreisstadt doch viele Mettmanner kenne und daher gut zu den Aulen passen würde." Kreil macht deutlich, dass es eine gute Entscheidung gewesen sei, der Bürger- und Heimatvereinigung beizutreten. "Da ich von Fritz Geldmacher zur Mitgliedschaft inspiriert wurde, muss ich also schon lange Jahre bei den Aulen sein", fügt er lächelnd hinzu.

Der Baas macht deutlich, dass ihm die Mundartpflege, also das Sprechen des Mettmanner Platts, immer ein großes Anliegen gewesen sei. "Leider werden diejenigen, die sich dafür interessieren, immer weniger. Der Kreis derjenigen, die zu unseren Mundartveranstaltungen kommen, ist doch recht überschaubar", sagt er mit einigem Bedauern. "Ich sehe das aber auch realistisch. Die Mundartpflege hat bei der mittleren und jüngeren Generation einfach nicht mehr den Stellenwert. Dem sollte man sich stellen."

Stolz ist er auf das Stadtgeschichtshaus, Domizil der Aulen Mettmanner. Beim Umbau der ehemaligen, rund 400 Jahre "Alten Bürgermeisterei" im Haus Mittelstraße 10 zu einem stadtgeschichtlichen Museum war er vor 20 Jahren maßgeblich beteiligt. "Als vom Gericht bestellter Pfleger des behinderten Bauernsohnes Clemens August Henning habe ich damals nach dessen Ableben den Familienbesitz der Bauernfamilie zusammengestellt und dem Stadtgeschichtshaus zugeführt", berichtet Kreil. Er verweist darauf, dass insbesondere die Einrichtung des heutigen Festsaales und der daneben liegenden sogenannten "guten Stube" aus dem Besitz der Familie Henning stammen. Dies gelte auch für das Biedermeierzimmer. "Weitere Einrichtungsgegenstände sind auf ehemalige Möblierungen und Spenden anderer Mettmanner Familien zurückzuführen", fügt er ergänzend hinzu. "Die in einem Raum des Stadtgeschichtshaus vorhandene Barbierstube war ursprünglich die Einrichtung des Friseurgeschäftes Heuer auf dem historischen Marktplatz", weiß Kreil zu berichten. Beachtenswert seien auch die von der Familie des ehemaligen Falkners und Tiermalers Renz Waller zur Verfügung gestellten Bilder, sagt Kreil.

Es ist dem engagierten Baas anzumerken, dass ihm das Stadtgeschichtshaus eine Herzensangelegenheit ist. "Daher mache ich dort auch gern Führungen für interessierte Gruppen."

Die Bürger- und Heimatvereinigung sieht er als weiterhin zeitgemäß an. "Es ist gut, dass sich unser Vorstand in aktuelle Fragen der Kommunalpolitik und der Stadtentwicklung einmischt. Wir Aulen Mettmanner haben schließlich rund 1100 Mitglieder. Da hat unsere Meinung schon Gewicht."

(klm)
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