Mettmann Sammlerin stolz auf ihre 3000 Bären

Mettmann · Die Sammelleidenschaft von Brigitte Kursawe begann, als ihr Opa zwei Exemplare auf der Kirmes für sie gewann.

 Brigitte Kursawe hat ihr Haus sozusagen den Teddys überlassen. Die Plüschtüre bevölkern inzwischen alle Räume und sitzen mit am Tisch.

Brigitte Kursawe hat ihr Haus sozusagen den Teddys überlassen. Die Plüschtüre bevölkern inzwischen alle Räume und sitzen mit am Tisch.

Foto: Dietrich Janicki

Die Mettmannerin Brigitte Kursawe ist Bärensammlerin aus Leidenschaft. In ihrem Haus wohnen mehr als 3000 Exemplare und fast jeder davon hat seine eigene kleine Geschichte.

"Angefangen hat alles in meiner Jugendzeit mit zwei Teddybären, die mein Opa für mich auf der Kirmes gewonnen hat", blickt die heute 62-jährige Mettmannerin zurück. Rund zehn Jahre lang waren Fritz und Jonnek die ständigen Begleiter von Brigitte Kursawe. "Die beiden mussten viel mitmachen. Da musste auch mal eine Pfote wieder angenäht oder ein Auge repariert werden. Mit einer Puppe, die wurden damals noch aus Porzellan hergestellt, wäre das undenkbar gewesen."

Die Verwandtschaft erkannte ihre Leidenschaft und beschenkte sie zu Geburtstagen und anderen Anlässen vor allem mit Teddybären aus dem Hause Steiff, die damals noch vergleichsweise günstig erhältlich waren. "Die Preise sind erst später in die Höhe geschossen, als man in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, England und Frankreich begann, die kleinen und großen Teddys zu sammeln. In England war es eine Zeit lang sogar für Herren schick, einen Teddy als Accessoire auf dem Arm zu tragen. Für die Dame gab es Broschen, Taschen und vieles mehr", erklärt die Bärensammlerin.

Nach ihrem Studium begann Brigitte Kursawe dann damit, Teddybären von Steiff, aber auch Exemplare des US-Herstellers "Ty" zu sammeln. Damals konnte sie natürlich noch nicht auf das Internet zurückgreifen und war stattdessen auf Informationen angewiesen, die man in Sammlerkreisen zusammentrug oder in der so genannten Steiff-Bibel zu finden waren. "Viele Bären habe ich auf Trödelmärkten gekauft, für manche bin ich aber auch viele Kilometer gefahren und sogar geflogen, da es sich um limitierte Exemplare handelte, die es nur auf bestimmten Messen gab". Der größte Feind des Teddybären seien übrigens Feuchtigkeit und Milben. In der Küche hat sie daher eine Art Quarantäne für die Neuankömmlinge eingerichtet.

Von dort geht es erstmal in die Tiefkühltruhe. "Dort bleiben die Bären bis zu zwei Monate, um ganz sicher alle Bakterien, Keime und Milben abzutöten", sagt die Expertin, die sich dann um jeden Bären liebevoll kümmert, bis er dann ins Haus einziehen darf.

Dazu gehören auch kleine Reparaturen, Näharbeiten und Reinigung, beispielsweise in der Textilreinigung in der Königshof-Galerie. "Dort kümmert man sich ganz liebevoll um meine Teddybären", freut sich Brigitte Kursawe. Über die Jahre haben sich mittlerweile über 3000 Bären angesammelt, die das gesamte Haus vom Keller bis zum Dachboden bevölkern. "Ich habe mein Haus sozusagen den Teddys überlassen, nachdem meine Eltern verstorben waren und ich dort hinüber gezogen bin".

Ihre Leidenschaft möchte sie teilen und ihr Bärenhaus bald interessierten Kindern und Familien zugänglich machen. "Ich denke da an Kaffee, Kakao und Kuchen, aber auch an viele Informationen und Geschichten rund um die Bären".

(RP)
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