Mettmann Schützen-Offiziere reinigen das Ehrenmal

Mettmann · Das Offizierscorps der St. Sebastinanus-Schützenbruderschaft war auf dem Friedhof an der Goethestraße im Einsatz. Als Paten pflegen sie aus gutem Grund das Mahnmal: "Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen."

 Das Offizierscorps der St. Sebastianusbruderschaft säuberte das Ehrenmal auf dem Friedhof Goethestraße.

Das Offizierscorps der St. Sebastianusbruderschaft säuberte das Ehrenmal auf dem Friedhof Goethestraße.

Foto: D. Janicki

Ehrenamtliches Engagement ist in der heutigen Zeit sehr gefragt. Dass dies auch in Mettmann auf verschiedenen Ebenen passiert, ist aktuell an den vielen ehrenamtlichen Helfern für die Flüchtlingshilfe aber auch beim Einsatz der verschiedenen Organisationen und Vereine bei der Aktion "Mettmann räumt auf" zu sehen.

Ein positives Beispiel für ehrenamtliche Einsatz zeigte am vergangenen Wochenende das Offizierscorps der St. Sebastinanus-Schützenbruderschaft 1435 e.V. Mettmann. Im Hinblick auf den Volkstrauertag am 15. November wurde in mehrstündiger intensiver Arbeit das Ehrenmal auf dem Friedhof Goethestraße gereinigt. "Diese Reinigung hat nichts mit der Aktion ,Mettmann räumt auf zu tun'", betont Stefan Prangenberg, Chef des Offizierscorps und Oberst der Bruderschaft. "Die Reinigung des Ehrenmals wird von uns in unregelmäßigen Zeiträumen vorgenommen. Es hat sich aber herausgestellt, dass es schon notwendig ist, dies in Zukunft einmal jährlich zu tun."

Den Hintergrund der vorbildlichen Aktion erläutert Ottokar Iven, Vorstandsmitglied des Corps. "Im Jahr 2004 hat das Offizierscorps vom damaligen Bürgermeister Bodo Nowodworski die Patenschaft über das Ehrenmal übertragen bekommen. Wir haben diese Patenschaft gern angenommen." Durch diese Eigeninitiative möchten die Offiziere der Bruderschaft ein Zeichen setzen, um Mettmann sauber zu halten und zudem andere Organisationen und Vereine dazu anzuregen, ebenfalls eine Patenschaft für ein bestimmtes Objekt zu übernehmen, fügte Ottokar Iven hinzu,

Es waren viele Offiziere angetreten, um mit vereinten Kräften das Ehrenmal und das dazugehörige Umfeld intensiv zu säubern. "Wir haben drei Hochdruckreiniger und ein Stromaggregat im Einsatz", berichtet Kompaniekönig Wolfgang Schorn, der mit einem dieser Hochdruckreiniger gerade eine Mauer von Moos und Unkraut befreit.

"Ich möchte mich bei der Friedhofsgärtnerei Speck, der Sanitäts-und Heizungsfirma Martin Preuß GmbH sowie bei der Friedhofsverwaltung der Stadt Mettmann für die Bereitstellung der Hochdruckreiniger sowie anderer notwendiger Materialien bedanken", erklärt Stefan Prangenberg. Thomas Gonschorek, ebenfalls im Vorstand der Offiziere, kommt gerade mit einem Eimer Sand daher. "Puh, der ist verdammt schwer, brauche aber den Sand, um einige Verfugungen an der Mauer und am Steinboden vorzunehmen." Er weist auf seine Hand hin. "Ich habe schon Blasen durch die ungewohnte Arbeit. Normalerweise sitze ich im Büro. Die Arbeit an der frischen Luft macht aber Spaß", versichert er.

Elisabeth Woytas, Maria Henning und Waltraud Prodöhl, ebenfalls Mitglieder im Offizierscorps, bringen derweil eine Stärkung vorbei. Belegte Brötchen und Kaffee laden zur kurzen Frühstückspause ein. "Ich bin das erste Mal bei der Reinigung des Ehrenmals dabei. Toll finde ich es, dass sich so viele Offiziere hier einbringen, etwas für das Allgemeinwohl zu tun", sagt Daniel Gebauer, Mitglied des Corps und Zweiter Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft. Ottokar Iven macht deutlich, dass demnächst auch die etwas abgelegene Grabstelle der Fremdarbeiter hergerichtet wird. Dann verweist er auf den Hauptgrund, weshalb die Offiziere die Gedenkstätte in einem würdigen Rahmen erhalten wollen: "Das Ehrenmal und die Gräber der Fremdarbeiter sollen uns daran erinnern, dass nie wieder Krieg von deutschen Boden ausgehen darf."

(klm)
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