Jasmin Jäger So präsentiert sich das Neanderland

Mettmann · Die Mitarbeiterin ist kommissarische Sachgebietsleiterin Tourismus beim Kreis..

Die TourNatur in Düsseldorf ist eine der größten Messen zum Thema Wandern und Trekking mit rund 260 Ausstellern aus 16 Ländern und jährlich rund 44.000 Besuchern. Hier präsentiert sich das Neanderland/der Kreis Mettmann vom 2. bis 4. September.

Vermarkten Sie den Kreis als Ganzes oder kocht jede Stadt ihr eigenes Süppchen?

Jaeger Zwischen Ende 2011 bis Anfang 2015 ist im Rahmen des Förderprojektes "Expeditionen ins Neanderland - Destinationsmarketingkonzept für den Kreis Mettmann" zusammen mit den kreisangehörigen Städten ein Destinationsmarketingkonzept für das gesamte Neanderland, also den Kreis Mettmann, entwickelt worden. Seit dem Frühjahr 2013 steht das Neanderland als kultur-touristische Marke für die gesamte Region und vermarktet die zehn kreisangehörigen Städte gemeinsam unter einem Dach.

Was lockt Touristen in den Kreis Mettmann?

Jaeger Wandern und Radfahren, Museen und das Neandertal als geografischer Raum. Hier sind vor allem der Neanderland Steig, der Panorama-Radweg Niederbergbahn und das Neanderthal Museum viel gefragt. Aber auch der Bereich Sport und Action ist für die touristische Vermarktung des Neanderlands ein wichtiger Bestandteil. Vor allem die Wasserskianlage in Langenfeld oder der Waldkletterpark in Velbert sind wichtige Attraktionen und Ausflugsziele.

Wer kommt? Kurzreisende oder Leute, die drei Wochen bleiben wollen?

Jaeger Das Neanderland ist derzeit ganz klar eine Region, die Kurzurlauber anspricht: Hier können sie eine kleine Auszeit nehmen in der Natur und durchatmen vor den Toren der Großstädte Köln und Düsseldorf. Geschäftsreisende spielen auch eine Rolle. Es gibt viele, die für ein paar Tage bleiben.

Wie sieht die Übernachtungsstatistik aus?

Jaeger 2015 waren es durchschnittlich 1,8 Aufenthaltstage. Dazu kommen noch etliche Tagesreisende. Hochrechnungen zufolge waren es im Jahr 2011 rund 10,8 Millionen. Mit der Vermarktung der Region wollen wir die Aufenthaltsdauer auf lange Sicht gesehen steigern und mehr Touristen ins Neanderland bringen.

Woher kommen die Besucher?

Jäger Unsere Quellmärkte sind vor allem die Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr. Das heißt, es werden überwiegend Besucher aus den umliegenden Regionen in NRW angesprochen. Durch die Nähe unserer Region zu den Niederlanden möchten wir aber auch Gäste von dort in das Neanderland locken.

Was stellen Sie jetzt auf der Tour Natur vor?

Jaeger Da es eine Wander- und Trekkingmesse ist, bietet es sich an, die aktiv-touristischen Angebote und Produkte des Neanderlands zu präsentieren. Das sind zum Beispiel der Neanderlandsteig und der Panorama-Radweg Niederbergbahn. Dazu gehören aber auch der Bergische Weg und der RheinRadWeg. Außerdem stellen wir Trekking-Trips und geführte Touren sowie anspruchsvolle Kletter- und Sportangebote vor.

Ihre Zielgruppe, die niederländischen Gäste, sind Campingweltmeister, aber der Kreis hat wenige Campingplätze. Ist das ein Problem oder gehen die Holländer auch ins Hotel?

Jaeger Wem die Campingmöglichkeiten in Langenfeld, Monheim am Rhein und Mettmann nicht ausreichen, der findet in Erkrath, Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath zahlreiche Wohnmobilstellplätze. Und wem das immer noch nicht reicht, der findet in unserem zweisprachigen Reisekatalog mit Unterkunftsverzeichnis bestimmt eine geeignete Übernachtungsmöglichkeit. Hier ist von dem kleinen Privatzimmer bis hin zum Wellnesshotel alles dabei.

Was sind die aktuellen Trends im Tourismus und wie/mit welchen Angeboten reagiert der Kreis darauf?

Jaeger Ein wichtiger Trend ist der demografische Wandel. Hier wird es darauf ankommen, beispielsweise eingeschränkt mobilen Menschen das Reisen auch in Zukunft so bequem und angenehm wie möglich zu gestalten. Hier ist der Kreis Mettmann Projektpartner bei der "Landesweiten touristischen innovationswerkstatt", die ab Herbst dieses Jahres zusammen mit dem Projektträger Tourismus NRW umgesetzt werden soll. Außerdem zeigt sich, dass immer mehr Menschen "den kleinen Urlaub vor der Haustür" suchen.

Wie wird der Neanderlandsteig angenommen?

Jaeger Der Neanderlandsteig wird immer besser angenommen. Das zeigen uns die steigenden Downloadzahlen der App, vermehrte Anfragen nach Informationsmaterial und Tourenvorschlägen für mehrtägige Wanderungen. Schön zu hören ist auch das Feedback einiger Betriebe, die unmittelbar am Neanderlandsteig liegen und vom großen Interesse durch die Wanderer sprechen. Auch Bloggerberichten fleißig von ihren Eindrücken und Erlebnissen.

ILKA PLATZEK FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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