Lokalsport Absagen trüben Stimmung bei Jugend-Cup

Hilden · Zwei Teams erschienen nicht zum Turnier des SV Hilden-Ost. Die Veranstalter sind dennoch zufrieden.

Nicht schlecht schaute Xaver Gehrmann, als er gegen 17 Uhr auf die Anlage des SV Hilden-Ost kam. Der Vertreter der Sparda-Bank war extra früher da, um sich die Finalspiele des siebten ADAC-Young-Generation-Cups anzuschauen und anschließend als Sponsor an der Siegerehrung mitzuwirken. Doch die Veranstalter waren bereits mit dem Turnier fertig und räumten längst die Anlage auf. Durch das unentschuldigte Fehlen der Vereine Bonner SC und SC Fortuna Köln musste das Turnier kurzerhand von zwei Gruppen auf eine reduziert und der Spielmodus auf "jeder gegen jeden" umgestellt werden.

"Hauptsache, die Kinder hatten Spaß", sagte Gehrmann. Er ließ sich von den Organisatoren um Initiator Michael Müller, Abteilungsleiter Stefan Montreal und den Hilden-Ost-Vorsitzenden Erwin Weber von den Spielen berichten. Was viele vom Fernbleiben der rheinländischen Teams hielten, brachte Bürgermeisterin Birgit Alkenings auf den Punkt. "Das ist schon blöd, das muss man ganz klar sagen. Umso mehr ist es toll, wie das Turnier trotzdem reibungslos über die Bühne gelaufen ist", urteilte die erste Bürgerin der Stadt, "Ihr habt nicht nur spannende Spiele abgeliefert, sondern auch richtig guten Fußball gezeigt", sagte sie den Kickern bei der Siegerehrung.

Auch der just in der Minute der Siegerehrung wie aus Eimern fallende Regen konnte Alkenings und Claudia Schlottmann, Hildens Vorsitzende im Ausschuss für Schule und Sport, nicht davon abhalten, den Teams ihre wohlverdiente Ehrung in Form von Pokalen und Urkunden ohne Regenschutz zu überreichen. "Besser wir sind jetzt nass als die Sportler und Zuschauer den ganzen Tag", fand Schlottmann.

Erfreut zeigten sich die heimischen der über den Tag verteilten 400 Zuschauer über den Auftritt des eigenen Teams. Obwohl sie teilweise bis zu zwei Klassen tiefer als ihre Gegner angesiedelt sind, spielten in jeder Partie auf Augenhöhe mit und erzielten am Ende mit ihrem fast traditionellen fünften Platz einen beachtlichen Erfolg. Den zweiten Turniersieg bei der zweiten Teilnahme holte sich die C-Jugend des Wuppertaler SV, die llediglich im letzten Spiel den Sieg beim 1:1-Unentscbieden gegen EGC Wirges unnötig aus der Hand gab.

Dass die Hildener ihre ins Turnier verankerten Aktionen "Respect" und "Bunt statt Rechts" nicht nur einfach aufs Plakat nehmen, sondern wahrhaftig leben, bewiesen sie eindrucksvoll. Durch die Kooperation mit dem Evangelischen Kinderheim Lievenstraße spielte ein Flüchtlingskind bei den Hildenern. "Wir haben so viele Nationalitäten, die den Sport in unserem Verein pflegen. Daher liegen die Projekte uns besonders am Herzen", sagte Weber zu dieser Aktion.

Ausgerechnet die einzige Spielerin im Turnier galt den Jungs mit ihrem Status als Vorbild, von dem jeder Nachwuchs--Fußballer träumt. Noreen Gönnewig von SC Münster ist aktuelle U-15-Nationalspielerin. Im nächsten Jahr soll das Turnier übrigens wieder international werden. Mit den Vorbereitungen hat Familie Müller schon jetzt begonnen.

(erd)
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