Triathlon Allgäuer Top-Leistung auf Mallorca wiederholen

Hilden · Im Frühjahr geht es immer zum Trainingslager auf die Insel. Jetzt startet die Triathletin dort bei einem internationalen Wettbewerb.

 Beim Triathlon-Klassiker in Immenstadt holte die Hildenerin Silber über die Mitteldistanz.

Beim Triathlon-Klassiker in Immenstadt holte die Hildenerin Silber über die Mitteldistanz.

Foto: Concept-Sports

Die Saison neigt sich für Franziska Scheffler dem Ende zu. Zum Abschluss nimmt die Hildener Triathletin an einer internationalen Challenge auf ihrer Lieblingsinsel Mallorca teil - dort absolviert sie nicht nur im Frühjahr immer ihr Trainingslager, sondern feierte im Mai auch eine gelungene Ironman-Premiere. Jetzt will die Sportlerin der Hildener AT im Wettkampf über die Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen) am 17. Oktober noch einmal eine gute Vorstellung abliefern - und sich damit an ihrem Geburtstag selbst beschenken.

Ursprünglich hatte Scheffler gemeinsam mit ihrem Trainer Tobias Kofferschläger zu diesem Zeitpunkt einen Abstecher zur Weltmeisterschaft über die Duathlon-Kurzdistanz im australischen Adelaide geplant, doch das Gespann disponierte im Sommer um. "Im Frühjahr hatten wir bei der Vorbereitung ein paar Probleme", berichtete der Coach. Erst gab es im Winter einen Ermüdungsbruch im Fuß (Fersenbein), dann folgten Achillessehnenbeschwerden. An intensive Laufeinheiten war deshalb nicht zu denken. "Bei einer Weltmeisterschaft hat Franzi schon den Anspruch, vorne mitzumischen", sagt Kofferschläger mit Nachdruck.

Scheffler machte aus der Not eine Tugend. Weil sie im Winter vor allem das Radtraining forcierte, testete sie in diesem Jahr erstmals ihr Leistungsvermögen auf der Triathlon-Mitteldistanz. Und nahm auf Mallorca ihren ersten Ironman 70.3 in Angriff. Mit Erfolg: Nach 4:45:40 Stunden querte sie die Ziellinie.

Fünf Monate später geht Scheffler den Wettbewerb auf Mallorca wesentlich gelassener an. "Inzwischen habe ich drei Wettkämpfe über die Mitteldistanz gemacht und fühle mich wesentlich sicherer", sagt sie. Und ergänzt: "In den ersten Rennen habe ich mir noch nicht viel getraut, hatte Angst, dass ich es nicht durchhalten kann. Jetzt weiß ich aber besser einzuschätzen, wie es hinten raus läuft." Deshalb forciert die 25Jährige das Tempo schon in den ersten Disziplinen. Beim Triathlon-Klassiker in Immensstadt unterstrich die Hildenerin ihr Leistungsvermögen. "Jetzt ist sie endgültig in der Elite-Klasse angekommen", betonte Kofferschläger. Dank einer überragenden Laufleistung sicherte sich Scheffler Rang zwei in 4:40:21 Stunden. "An diese Leistung möchte ich auf Mallorca anknüpfen", kündigt sie an.

Die Voraussetzungen sind gut, denn zur Zeit kann Scheffler noch einmal entspannen. Seit dem Sommer ist sie nämlich auch beruflich stark angespannt, übernahm eine Vertretungsstelle an der Grundschule am Elbsee. "Ich habe mir ein bisschen viel Stunden aufgebrummt", berichtet sie. Nur mit großer Disziplin kann sie das stramme Trainingsprogramm neben der Dreiviertel-Stelle absolvieren. Mit Laufen, Schwimmen und Radfahren sowie der entsprechenden physiotherapeutischen Behandlung kommen da schnell 25 bis 30 Stunden zusammen. "Mit der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts ist das jetzt noch mal eine ganz andere Belastung", weiß Kofferschläger. Gemessen am Aufwand eines Hochleistungssportlers sieht der Coach "noch Luft nach oben", doch er betont im gleichen Atemzug: "Wir werden die berufliche Weiterbildung nicht aus dem Auge verlieren - dafür kann im Sport zu viel passieren."

Jetzt aber genießt Franziska Scheffler erst einmal die Herbstferien. Und freut sich auf Mallorca. Auch wenn dort zurzeit kühlere Temperaturen vorherrschen und das Schwimmen im Meer wesentlich unangenehmer als noch im Mai sein dürfte. "Im Herbst gibt es mehr Wind, da kann es ganz schnell Wellen bis ein Meter Höhe geben", erklärt Kofferschläger. Doch der Trainer ist sicher, dass sein Schützling auch diese Herausforderung meistern wird. Mittwoch um 10.15 Uhr startet der Flieger auf dem Düsseldorfer Flughafen. Samstag um 7.30 Uhr beginnt der Check-in - und um 9 Uhr folgt der Sprung ins Meer.

(RP)
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