Fußball ASV betet um drei Punkte

Mettmann · Nach der Trennung von Cheftrainer Meher Siala planen die Mettmanner Verantwortlichen jetzt einen Befreiungsschlag - ausgerechnet beim Landesliga-Dritten Mönchengladbach.

 Michael Kirschner (l.) ist als Interimscoach Nachfolger seines früheren Co-Trainers Meher Siala (r.).

Michael Kirschner (l.) ist als Interimscoach Nachfolger seines früheren Co-Trainers Meher Siala (r.).

Foto: Archiv/Janicki

ASV Mettmann - 1. FC Mönchengladbach. Gespannt blickt die Mettmanner Fußballszene auf das Heimspiel des Landesligisten ASV (Sonntag, 15 Uhr, Sportzentrum Auf dem Pfennig). Die Trennung von Cheftrainer Meher Siala ging in der Kreisstadt wie ein Lauffeuer herum und wurde diskutiert. Vom Interimscoach Michael Kirschner, der sich beim ASV einen guten Namen gemacht hat und zweimal mit den Mettmannern den Aufstieg bis in die Landesliga schaffte, erwarten die Fans einiges. Die Motivationskünste des 50-Jährigen sind bekannt und viele hoffen, dass er das Team wieder in die Spur bringt.

Kirschner macht deutlich, dass er sich wirklich nur als Interimslösung sieht. "In dieser Woche wird mit Sicherheit keine Entscheidung darüber fallen, wer neuer Trainer beim ASV wird, zumal sich der Vorsitzende Musa Ibis bis Anfang kommender Woche auf einer Geschäftsreise befindet. Dann werden aber Vorstand und ich in meiner Funktion als Sportlicher Leiter dieses wichtige Thema rasch angehen", berichtet der 51-Jährige. Kirschner bereitet gerade eine Liste vor, mit welchen Trainern der Verein das Gespräch suchen sollte. "Da werden wir sehr sorgfältig sondieren, wer zum ASV passt. Vorschnelle Entscheidungen wird es in dieser wichtigen personellen Angelegenheit sicherlich nicht geben", betont er und hofft, dass in einem Zeitfenster von etwas drei Wochen die Trainerfrage entschieden ist. "Ich bin als Sportlicher Leiter zeitlich sehr ausgelastet und habe nicht vor, in Personalunion als Trainer und Sport-Chef zu arbeiten. Zudem muss ich mich demnächst einer Knieoperation unterziehen", plaudert Kirschner aus dem Nähkästchen. Der Sportliche Leiter des ASV ist zuversichtlich, dass der Klub einen guten Trainer findet. Die ersten Bewerbungen sind bereits eingetrudelt.

Michael Kirschner sieht jetzt die Mannschaft gefordert: "Das habe ich in dieser Woche bei einer längeren Besprechung den Spielern unmissverständlich klar gemacht und auf den Ernst der Lage hingewiesen. Ich erwarte, dass der komplette Kader an einem Strang zieht, um aus der Abstiegszone herauszukommen." Den Spielern habe er deutlich kundgetan, dass dies nur über Kampf, Leidenschaft, die richtige Einstellung zum Verein und mit dem unbedingten Siegeswillen klappt.

Obwohl es am Sonntag gegen den Tabellenfünften geht, will Kirschner unbedingt einen Dreier. "Das ist sicherlich eine anspruchsvolle Forderung, zumal die Gladbacher in der vergangenen Saison beide Spiele gegen uns gewannen. In unserer derzeitigen äußerst prekären Situation als Schlusslicht zählen aber nur Punkte, selbst wenn es gegen eine Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel geht", betont er. Er weiß, dass der Druck auf sein Team groß ist. Das Mitleid hält sich bei dem erfahrenen Coach aber in Grenzen. "Die Jungs haben sich selbst in diese schwierige Situation gebracht und müssen jetzt sehen, wie sie da heraus kommen." Kirschner unterstreicht, dass viele Insider der Auffassung sind, dass in dem Kader Qualität steckt - die aber auch endlich abgerufen werden muss.

Der Mettmanner Interimscoach muss weiterhin auf die verletzten Henning Kawohl und Berkant Jumerovski sowie die gesperrten Thomas Zelles und Jonas Schulte verzichten. Hinter dem Einsatz von Marcin Müller (Leistenprobleme) steht außerdem ein Fragezeichen.

(klm)
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