Lokalsport Borussia Düsseldorf gewinnt die großen Tischtennis-Spiele

Mettmann · Stefan Fegerl musste sich wohl so einiges anhören. Von seinen aktuellen Mannschaftskameraden ebenso wie von seinen zukünftigen. Der Österreicher hatte am Freitagabend mit seinem 3:1-Erfolg über Simon Gauzy im Halbfinal-Rückspiel der Tischtennis Champions League den TTF Ochsenhausen kurz vor Überschreiten der Schwelle zur Finalteilnahme die Türe vor der Nase zugeschlagen. Besonders interessant dabei: Zur neuen Spielzeit wechselt Fegerl (WR 45) zu den Tischtennisfreunden.

Der 3:2-Erfolg nach der 2:3-Hinspielniederlage mit insgesamt 22:22 Sätzen, bei der um 23 Ballpunkte besseren Bilanz, brachte die Düsseldorfer ins Finale Mitte Mai gegen den TTC Fakel Gazprom Orenburg aus Russland. Das Semifinale hat emotionale Spuren hinterlassen. "Das war ein überwältigendes Spiel. Großen Dank an die Fans, die haben uns alle nach vorne gepuscht", erläuterte Fegerl atemlos. "Das war wieder einmal - ich will nicht sagen, ein Ding der Unmöglichkeit - aber wir waren doch mit dem Rücken zur Wand. Und solche Dinge gehen eben doch nur zu Hause in Düsseldorf. Das macht mich natürlich stolz, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Jetzt bin ich einfach nur glücklich." Da wird ihm der Abschied vom Staufenplatz etwas schwerer fallen als noch vor ein paar Wochen.

Und nach dem Sieg im Halbfinal-Hinspiel um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft beim 1.FC Saarbrücken TT wird es für den Österreicher auch nicht leichter, die Borussia zu verlassen. Fegerl trug zum 3:1-Erfolg beim Pokal-Endpielgegner an der Saar einen Zähler bei und stieß damit das Tor zur nationalen Meisterschaftsfinalteilnahme seines aktuellen Teams weit auf.

Der Wiener bezwang den Mannschafts-Europameister von 2013, Tiago Apolonia (WR 36), in vier Sätzen. Die beiden anderen Siegpunkte steuerte Timo Boll (2) mit zwei klaren 3:0-Erfolgen bei, einmal über Bojan Tokic (111) und dann über seinen ehemaligen Borussia-Mannschaftskameraen Patrick Franziska (24). Lediglich Kristian Karlsson (19) patzte an der Saar. Im Auftaktspiel unterlag der Schwede Franziska denkbar knapp. Die übrigen Borussen werden es ihm verzeihen, war es doch Karlsson, der mit zwei Glanzleistungen in der Champions-League-Vorschlussrunde seine Mannschaft im Wettbewerb hielt. Sein 3:0-Erfolg über Jakub Dyjas (WR 64) war Borussias Überlebensgarantie in der europäischen Königsklasse. "Kristian hatte gegen Saarbrücken wieder viel Energie, selbst nach dem Krimi am Freitagabend. Manchmal hat er aber falsche taktische Entscheidungen getroffen", analysierte Cheftrainer Danny Heister. "Aber die Mannschaft hat es gut gemacht. Timo hat wieder zu seiner überragenden Form gefunden."

Dass die Düsseldorfer die mentalen Belastungen vom Champions-League-Halbfinale in weniger als zwei Tagen verarbeiten und sich so schnell wieder auf neue Aufgaben fokussieren konnten, kann nur beeindrucken.

(RP)
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