Basketball Den Ball in den Korb legen

Mettmann · Mettmann-Sport lädt Mädchen zum Schnuppertag ein, um sie für Basketball zu begeistern. Ex-Profi Marlies Askamp unterstützt den Klub.

 Trainerin Claudia Neusel schaut genau hin, ob der Wurf gut ausgeführt ist.

Trainerin Claudia Neusel schaut genau hin, ob der Wurf gut ausgeführt ist.

Foto: Dietrich Janicki

Voller Begeisterung und mit Ehrgeiz dribbeln sich die Mädels durch die Halle bis zum Korb: Ein schwungvoller Sprung, ein gezielter Wurf - und zack wird der Ball versenkt. Unter den 22 jungen Mädchen, zwischen sieben und 15 Jahren, die in der Sporthalle Flurstraße beim nun schon dritten "Girls Day" der Basketballabteilung von Mettmann-Sport mitmachen, entdecken die Trainerinnen das ein oder andere vielversprechende Talent. Die siebenjährige Zoe beispielsweise versenkt problemlos einen Korb nach dem anderen, dribbelt sicher mit dem Ball durch einen Parcours und überzeugt auch sonst durch einen sicheren Umgang mit dem gerippten Ball. Gespielt habe sie bislang nur ein paar Mal in der Schule. "Mir macht es einfach Spaß", sagt die Siebenjährige unbeeindruckt und abgeklärt. Ob sie sich auch für einen Vereinseintritt interessiere? "Weiß ich noch nicht." Trainerin und Organisatorin Birgit Plescher würde sich über solch talentierten Nachwuchs freuen: "Ich bin überrascht, wie schnell einige die Übungen umsetzen und würde mich natürlich freuen, sie bald in unserem Verein wieder zu finden."

Mädchen gezielt und verstärkt für den Basketballsport zu begeistern, ist das erklärte Ziel dieser nun schon dritten Veranstaltung. Denn ganz von alleine kommen die Mädchen in der Regel nicht in die Halle, und schon gar nicht für Basketball, weiß Plescher. "Bei Jungs ist es anders. Aber Mädchen zieren sich da ein bisschen." Dabei schlummere auch in scheinbar zierlichen Mädels ein großes Talent für diese Sportart. "Für Mädchen ist Basketball eigentlich ein guter Sport", urteilt die ehemalige National- und Rekordspielerin. Obwohl eine gewisse Körpergröße hier selbstredend von Vorteil wäre, sagt Plescher: "Mädels punkten meist mehr durch Taktik und Technik."

Ein wenig davon wird den Mädchen an diesem Vormittag spielerisch vermittelt, doch bevor es mit den Übungseinheiten losgeht und sie am Ende auch ihr Spielabzeichen vom Deutschen Basketball Bund absolvieren können, werden die jungen Nachwuchsspielerinnen vermessen: Körpergröße und Armspanne werden notiert sowie beim Standweitsprung die Sprungkraft der Teilnehmerinnen überprüft. Danach geht es an die verschiedenen Stationen: Es wird gepasst und gedribbelt, aus verschiedenen Entfernungen auf den Korb geworfen und die richtige Verteidigung trainiert.

Die elfjährige Ann hat Spaß dabei. "Ich finde es lustig hier, der Hindernislauf und die Korbleger-Station haben mir bislang am besten gefallen", sagt sie. Basketball hat die Elfjährige schon mal in der Schule gespielt, auch mit Jungs. "Die sagen zwar immer, dass sie alles besser können, aber das ist mir egal. Ich spiele trotzdem mit." Andere Mädchen würden dadurch aber eher eingeschüchtert, weshalb sich die Basketball-Abteilung von Mettmann-Sport für einen reinen GirlsDay entschieden hat. Mit Freundin Julia (11) nahm sie erstmals daran teil, auch motiviert durch Freundin Maya (11), die bereits seit vier Jahren im Verein spielt, und an diesem Tag ebenfalls dabei ist: "Die Übungen sind für mich jetzt nicht so herausfordernd, aber ich finde es trotzdem cool dabei zu sein und den anderen Tipps geben zu können."

Marlies Askamp, die in den 90er Jahren in der nordamerikanischen Frauen-Profi-Liga mit ihren beiden Teams in Phoenix und Los Angeles große Erfolge feierte, kümmert sich jetzt um die Nachwuchsförderung. "Wir haben hier noch kein gutes System. Es fehlt an Kontinuität und es hängt immer noch stark von den Einzelpersonen ab, die sich für den Sport einsetzen", erklärt sie.

Gute Trainer für jede Altersklasse seien erforderlich, um den Nachwuchs langfristig und kontinuierlich zu fördern. In den USA, wo Basketball nicht nur eine Sportart, sondern vielmehr ein Lebensgefühl verkörpert, werde der Sport schon durch High-School und Collage-Teams gefördert. Eigentlich, sagt Askamp, hatte sie nach ihrer erfolgreichen Profikarriere nicht vor, als Trainerin zurückzukehren. "Ich habe schon genug Zeit in der Halle verbracht, aber da jetzt meine Kinder spielen, kann ich auch gleich mitmachen und dabei helfen, den weiblichen Basketball-Nachwuchs in Mettmann wieder aufzubauen."

(seg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort