Fußball Der Neue sorgt für mehr Stabilität

Mettmann · In Meerbusch spielte der 25-jährige Florian Grün für den VfB Hilden erstmals auf der Sechser-Position- und fühlte sich auf Anhieb wieder richtig wohl. Sein Einsatz heute Abend im Derby gegen Ratingen 04/19 ist allerdings fraglich.

Fußball: Der Neue sorgt für mehr Stabilität
Foto: Staschik, Olaf (ola)

VfB Hilden - Ratingen 04/19. Mit dem Trainerwechsel im Sommer waren die Karten beim Oberligisten Wuppertaler SV neu gemischt. Die fehlende Stammplatzgarantie war ein Grund, weshalb sich Florian Grün zum Wechsel nach Hilden entschloss. Der andere hatte eher logistische Gründe. Grün arbeitet in Wuppertal, seine Freundin aber in Düsseldorf - und deshalb wohnt das Paar seit März im beschaulichen Haan. Das bedeutet für den 25-Jährigen kürzere Wege, beruflich und sportlich.

"Weil ich es nicht weit nach Hause habe, habe ich weniger Stress und kann nach dem Training auch mal eine halbe Stunde länger bleiben", berichtet Grün. Der Defensivakteur fühlt sich längst sehr wohl beim VfB 03. "Das ganze Drumherum passt", betont er. Zumal es ihm leicht fiel, sich in die Mannschaft zu integrieren. Stürmer Dennis Lichtenwimmer kennt er noch aus seiner Zeit in der U 19 des Wuppertaler SV, Torhüter Bastian Sube stand in der vergangenen Saison ebenfalls im Oberliga-Kader des WSV. "Einige andere kannte ich flüchtig", sagt Grün.

Sportlich war der Anfang allerdings schwer. Denn der VfB 03 verpflichtete den etatmäßigen Mittelfeldakteur für die Innenverteidigung. "Das habe ich früher auch schon mal gespielt, aber meine Lieblingsposition ist der Sechser", betont Grün. Und lieferte den Beweis am vergangenen Sonntag, als er Urlauber Fabian Andree in der Zentrale vertrat. "Als Innenverteidiger muss man die Position hinten halten, als Sechser kann ich aber auch mal dem Ball hinterhergehen und meinem Drang nach vorne nachgeben", erläutert der Rechtsfuß. Nach einem Tritt auf das angeschlagene linke Sprunggelenk musste er in Meerbusch allerdings vorzeitig vom Kunstrasen. Das hatte Folgen. "Wenn man nicht genug Personal hat, kann man nicht immer eins zu eins wechseln", erklärt Georg Kreß. Angesichts der dünn besetzten Ersatzbank hatte der Chefcoach des VfB 03 deshalb bereits vor dem Anpfiff der Partie ein mulmiges Gefühl. Und sah sich letztlich bestätigt, denn die durch den Wechsel notwendige Rotation im Mannschaftgefüge sorgte für einen Moment der Unordnung im Hildener Team - und den nutzten die Meerbuscher, die sich bis dahin den Zahn an der kompakten Hildener Defensive ausbissen, in der Schlussphase erfolgreich aus.

Ob Florian Grün heute Abend (19.30 Uhr, Hoffeldstraße) zum Einsatz kommt, entscheidet sich erst kurz vor dem Anpfiff. Der Mittelfeldmann arbeitet auf jeden Fall daran, den dicken Bluterguss schnell zum Abschwellen zu bringen. Ein abschließender Test beim Diplom-Sportwissenschaftler Björn Opgenoorth soll zudem Gewissheit bringen. Für Georg Kreß steht auf jeden Fall fest: "Florian hat unserem Spiel Stabilität verliehen." Für den 25Jährigen wäre ein erneuter Ausfall ein Rückschlag. "Meine Achillessehnenprobleme habe ich in den Griff bekommen, konnte gerade erst wieder spielen. Ich habe keine großen Schmerzen und das ist auch keine langwierige Sache, aber es ist ärgerlich."

Das Verletzungspech zieht sich also weiter durch das Hildener Team. Denn auch Dennis Lichtenwimmer, der nach Beendigung seines Praktikums in Stuttgart nun auch wieder unter der Woche präsent ist, verletzte sich im Training auf der Anlage an der Hoffeldstraße bei einem Pressschlag und zog sich eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zu. Wenigstens kehren Ibrahim Dogan (Sperre) und Manuel Mirek (Augenprobleme) wieder zurück. Dazu nimmt Georg Kreß den A-Jugendlichen Pascal Peponis in den Oberliga-Kader.

Der Chefcoach ist von einem guten Auftritt vor eigenem Publikum überzeugt. "Die Jungs brennen", sagt er und ergänzt: "Da zerfasert nichts, das ist schon eine gute Truppe - wir werden da unten rauskommen." Das glaubt auch Florian Grün. "In Meerbusch waren wir in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, aber man braucht eben auch Glück, und das hatten wir nicht." Der Neuzugang vom Wuppertaler SV blickt optimistisch nach vorne. "Als Fußballer wird man natürlich auch am Erfolg gemessen, und da hatten wir noch nicht so viel, auch wegen des Verletzungspechs", weiß er. Doch Grün stellt im gleichen Atemzug fest: "Wir müssen weitermachen. Die Qualität ist auf jeden Fall da - und das Glück und die Spieler kommen zurück." Im Derby gegen Ratingen 04/19 wollen die Hildener das unterstreichen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort