Fußball "Die Arbeit im Verein muss Spaß machen"

Mettmann · Der ehemalige 2. Vorsitzende des Fußball-Oberligisten VfB 03 übernimmt als Sportlicher Leiter der SpVg. Hilden 05/06 eine neue Aufgabe.

 Holger Reinders freut sich auf seinen neuen Job.

Holger Reinders freut sich auf seinen neuen Job.

Foto: Staschik

HILDEN Zwei Wochen vor Weihnachten stellte sich der Vorstand der SpVg. Hilden 05/06 neu auf. Matthias Johannes trat als 1. Vorsitzender die Nachfolge von Ralf Tschaschler an, sein Stellvertreter ist Markus Jakob, der Ralf Dreke ablöste. Vor den Feiertagen klärten die Süder auch noch eine andere wichtige Personalie. Mit Holger Reinders hat der Klub nun einen Sportlichen Leiter. Erst Ende Oktober gab der 62-Jährige sein Amt als 2. Vorsitzender des Fußball-Oberligisten VfB 03 Hilden auf.

Welche Gründe haben seinerzeit zu Ihrem Rücktritt geführt?

Reinders Es gab tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten mit dem 1. Vorsitzenden, insbesondere im Hinblick auf die Trainerfrage. Als 2. Vorsitzender hatte ich richtig viel Arbeit, und dann muss es auch Spaß machen. Zuletzt war es aber mehr Frust als Spaß - und dann muss man auch mal die Konsequenzen ziehen. Das richtet sich nicht gegen den VfB 03, denn da wird richtig guter Fußball gespielt, das sind nette Jungs. Es muss aber auch in der Zusammenarbeit an der Spitze klappen.

Offenbar wollten Sie aber dem Fußball verbunden bleiben?

Reinders In den zwei Monaten habe ich gemerkt, dass es mir auch etwas fehlt, nicht mehr zum Sportplatz zu gehen, mitzuwirken und mitzufiebern. Die Süder suchten jemanden für den Vorstand, haben mich kontaktiert. Dann haben sich aber aus der eigenen Mitgliederschaft Leute gefunden, die kandidieren wollten. Wir sind aber im Gespräch geblieben. Ralf Tschaschler und Ralf Dreke haben überlegt, was es denn sonst noch zu tun gibt. Und wir sind schnell auf die Lösung Sportlicher Leiter gekommen, denn diese Position war auch vakant für die neue Saison. Danach gab es Gespräche mit dem neuen Vorstand, den Trainern, dem Beiratsvorsitzenden und dem Jugendleiter. Letztlich haben wir es schnell und unbürokratisch so vereinbart.

Waren Sie schon zuvor über die SpVg. 05/06 informiert?

Reinders Ich habe mich für den ganzen Hildener Sport interessiert und fand es gut, dass die Süder in der vergangenen Saison im letzten Moment den Abstieg verhindert haben. Ich finde es einfach für Hilden gut, dass es mehrere Vereine gibt, die vernünftigen Fußball spielen.

Für Sie bedeutet das neue Engagement jetzt auch kurze Wege, oder?

Reinders Von zu Hause bin ich in sechs Minuten zu Fuß auf dem Platz, vom Büro aus in drei Minuten. Das ist ein angenehmer Nebeneffekt, war aber nicht entscheidend.

Wie sieht Ihre Arbeit nun aus?

Reinders Ich bin dabei, mich einzuarbeiten und bekannt zu machen. Am Wochenende will ich mich der ersten und zweiten Mannschaft vorstellen. Das Bezirksliga-Team habe ich schon in zwei Spielen gesehen.

Welche Ziele setzen Sie sich?

Reinders Kurzfristig ist es wichtig, die Bezirksliga zu halten. 05/06 ist nicht gefährdet, aber auch nicht ungefährdet. Wir wollen schnell auf einen sicheren Platz kommen, um uns dann in Ruhe auf die neue Saison vorbereiten zu können. Die Zweite steht in der Kreisliga B auf Rang sechs, da scheint es ganz gut zu laufen. Mittelfristig streben wir eine enge Zusammenarbeit der Trainer von erster und zweiter Mannschaft sowie der A-Jugend an. Auch bei den Südern sollte ein Teil der ersten Mannschaft aus der eigenen Jugend kommen. Das zu gestalten und zu begleiten, sehe ich als meine Aufgabe. Ich will mir die Spiele der A-Jugend ansehen, mit den Trainern Gespräche führen. Wann ist der richtige Zeitpunkt, wann können die Jugendlichen bei den Senioren in der Ersten oder Zweiten spielen? Vielleicht kann man sie schon früh hochziehen oder zumindest mittrainieren lassen.

Was reizt Sie am Job des Sportlichen Leiters?

Reinders Ich hätte auch über ein anderes Amt nachgedacht, aber ich habe gesehen, wie schwierig das ist, wenn man nicht aus dem Verein kommt. So ist es jetzt schön, weil ich mich unmittelbar mit Fußball befassen kann, und das macht mehr Spaß als das Organisatorische, um das ich mich beim VfB gekümmert habe. Die Süder haben viele ehrenamtliche Helfer, da ist die Arbeit auf vielen Schultern verteilt. Und die familiäre Atmosphäre habe ich auch in der kurzen Zeit schon auf angenehme Weise erfahren.

Welche Wünsche haben Sie zum Jahresauftakt?

Reinders Sollten sich Spieler dafür interessieren, in der Winterpause oder vielleicht im Sommer zur SpVg. 05/06 zu kommen, können sie sich bei mir telefonisch unter der Rufnummer 0172 2147238 melden. Das gilt auch für ehrgeizige Spieler, die bei anderen Vereinen aus der Umgebung aus der A-Jugend herauskommen oder für Spieler der Kreisliga A, die sich zutrauen, eine Klasse höher zu spielen. Oder auch für Fußballer aus Bezirks- und Landesliga, die in einer familiären kameradschaftlichen Atmosphäre spielen wollen. Wir sind für alles offen.

BIRGIT SICKER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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