Handball Die HSG Adler Haan hat hohe Ziele

Haan · Die Unitas und der HTV vereinbaren eine Spielgemeinschaft, um den Frauen-Handball in der Gartenstadt zu neuer Blüte zu führen. In der nächsten Saison gehen fünf Mannschaften unter dem neuen Namen an den Start.

 Tanja Tschurer (am Ball) spielte zuletzt im Verbandsliga-Team der Unitas.

Tanja Tschurer (am Ball) spielte zuletzt im Verbandsliga-Team der Unitas.

Foto: Olaf Staschik

Für die Unitas-Handballerinnen verlief die vergangene Saison nicht ganz so erfolgreich wie gedacht. Zwar fand die Mannschaft unter der Regie des neuen Trainers Matthias Wacker anfang gut in die Spur, dann kam jedoch ein Tief und der Abschied von Wacker kurz vor Weihnachten. Interimscoach Jurek Tomasik stellte das Team neu auf und führte es zum zwischenzeitlich arg gefährdeten Klassenerhalt.

Wesentlich erfreulicher verlief die Spielzeit für die Handballerinnen des Haaner TV. Der Landesliga-Aufsteiger feierte jetzt den Durchmarsch in die Verbandsliga - damit befinden sich die Unitas und der HTV im Frauen-Handball auf Augenhöhe.

In Zukunft wollen beide Klubs nun unter einer Flagge antreten und den Frauen-Handball in höhere Gefilde führen. "Ziel ist eine kontinuierliche Aufbauarbeit mit zertifiziert ausgebildeten Trainern", berichtet Reinhard Herder. Er ist Vorsitzender der vor zwei Wochen besiegelten Spielgemeinschaft, die als HSG Adler Haan fungiert. Namensgeber war die Halle Adlerstraße, die Heimstätte beider Vereine, die von vielen Gegner auch als "Hölle Adlerstraße" gefürchtet ist - dann ist die Tribüne meist voll und die eigenen Fans peitschen die Mannschaft nach vorne. "Adler können fliegen - das passt zu dem, was wir vorhaben", erläutert Claudia Bach, die bislang im HTV die zweite und dritte Damenmannschaft trainierte und nun im HSG-Vorstand als Frauenwartin tätig ist. In der Tat wollen die Handballerinnen in Zukunft hoch hinaus, denn die Oberliga ist das erklärte Ziel der ersten von fünf Mannschaften. Im Idealfall belegen die anderen vier Teams Startplätze in Verbands-, Landesliga-, Bezirks- und Kreisliga. Ein Projekt, dass alle Spielerinnen mittragen. "Es herrscht eine große Neugierde. Der erste Kontakt hat gezeigt, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Jetzt hoffen wir auf eine große Durchlässigkeit", sagt Claudia Bach. Für den Spielbetrieb sind alle fünf Teams bereits gemeldet. Erst in den nächsten drei Monaten sollen sich jedoch die einzelnen Mannschaften finden. "Das ist auch eine Aufgabe der Trainer", betont Reinhard Herder. "Potential haben wir in allen Mannschaften. Wenn wir in der nächsten Saison zusammenwachsen, dann wird sich auch der sportliche Erfolg einstellen", sagt der Vorsitzende.

Den Unterbau zu den Seniorenteams bilden vornehmlich die Jugendmannschaften des Haaner TV, denn zurzeit noch arbeitet die Unitas in diesem Bereich mit der Hildener AT als JSG zusammen. Vor allem die A-Mädchen sind ein Aushängeschild der Jugendarbeit im HTV. In der abgelaufenen Saison traten die Haanerinnen in der Oberliga an, kämpfen nun in der Qualifikation um den Aufstieg in die Jugend-Bundesliga. Und damit kommt mal wieder auch das Thema Haftmittelnutzung aufs Tapet, denn ohne Harzerlaubnis läuft auf Bundesliga-Ebene gar nichts. Eine entsprechende Halle steht aber in Haan (noch) nicht zur Verfügung. "Damit wollten wir uns nicht zufriedengeben", erklärt Reinhard Herder und ergänzt: "In der nächsten Saison absolvieren wir unsere Heimspiele in Erkrath in der Halle an der Rankestraße." Es soll eine Ausnahme bleiben, denn die Verantwortlichen von Unitas und HTV hoffen, dass "ein Wandel passiert" und die Politik den Sport auch als Marketingmaßnahme begreift. Allzu gerne würden beide Vereine für ihre Heimat Werbung betreiben und sie als "Handballstadt Haan" in der Region bekannt machen. Am 7. Juni tagt der Sportausschuss das nächste Mal - das wäre eine gute Gelegenheit, die Weichen entsprechend zu stellen.

(RP)
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