Joachim Dünn "Die Mannschaft hat genug Qualität"

Mettmann · Der neue Sportliche Leiter des Landesliga-Letzten 1. FC Wülfrath über seinen neuen Job, den Trainer-Wunschkandidaten und das Team.

Joachim Dünn: "Die Mannschaft hat genug Qualität"
Foto: Blazy, Achim (abz)

Wülfrath In den vergangenen beiden Spielzeiten sicherte sich Fußball-Landesligist 1. FC Wülfrath jeweils erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt. In der Saison 2015/16 wollten die Verantwortlichen eine Zittersaison unbedingt vermeiden. Es kam anders - zur Winterpause sind die Wülfrather Tabellenschlusslicht. Der Vorstand reagierte kürzlich mit zwei Personalentscheidungen. Joachim Dünn wurde Sportlicher Leiter, für den glücklosen Zeljko Nikolic übernahm Mesut Güngor das Traineramt.

 Kapitän Martin Haschke (hier beim Kopfball ganz rechts) muss seine Karriere wohl doch nicht beenden - gut für den 1. FC.

Kapitän Martin Haschke (hier beim Kopfball ganz rechts) muss seine Karriere wohl doch nicht beenden - gut für den 1. FC.

Foto: Janicki

Herr Dünn, Sie haben beim FCW das neu eingeführte Amt des Sportlichen Leiters übernommen. Wie sieht die Aufgabenstellung aus?

DÜNN In erster Linie bin ich in Abstimmung mit Trainer und Vorstand für die Kaderplanung verantwortlich. Hinzu kommt die direkte Unterstützung des Trainers sowie Spiel- und Spielerbeobachtungen. Wichtig ist zudem die strategische Ausrichtung des Klubs - nicht nur kurz-, sondern auch mittel- und langfristig.

Was hat für die Verpflichtung von Mesut Güngör als neuen Trainer gesprochen?

DÜNN Ich kenne Mesut Güngor schon viele Jahre persönlich und habe seinen bisherigen Weg als Trainer intensiv verfolgt. Ihn halte ich für einen Coach, der akribisch arbeitet und ein geschicktes Händchen für die Arbeit mit der heute nicht einfachen Spielergeneration hat. Die heutigen Spieler sind nicht - wie es früher der Fall war - hauptsächlich auf Fußball fixiert, sondern für sie ist Fußball eines von mehreren Hobbys, wobei vor allem die neuen Medien eine wichtige Rolle spielen. Mesut Güngor schafft es mit seiner motivierenden Art, die Spieler dahin zu führen, dass sie sich auf den Fußball konzentrieren und ihre Leistung abrufen.

Hatten Sie schon einmal mit Mesut Güngor zusammen gearbeitet?

DÜNN Ich kenne Mesut Güngor noch als damaligen Spieler beim FCW und wir haben uns nie aus den Augen verloren. Wir hatten schon immer einmal vor, in der jetzigen Konstellation als Trainer und Sportlicher Leiter zusammenzuarbeiten. Vor knapp einem Jahr wäre es fast so weit gekommen. Da hatte ich bereits als Sportlicher Leiter bei der SSVg Heiligenhaus zugesagt. Dort war Mesut Güngor damals Trainer. Als er und die SSVg sich dann vorzeitig trennten und weil auch ich zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt von der Arbeit des SSVg-Vorstandes überzeugt war, habe ich kurz vor dem vereinbarten Antrittstermin als Sportlicher Leiter Abstand von dieser Aufgabe genommen. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die Zusammenarbeit mit meinem Trainer-Wunschkandidaten.

Wird es während der Winterpause Veränderungen im Kader geben?

Dünn Davon ist auszugehen. Verlassen werden uns Manuel Fischer, Adanur Bünyamin und Slawomir Cyron. Mit zwei neuen Spielern stehen wir kurz vor der Vertragsunterzeichnung. Die Namen werde ich nicht nennen, weil sonst vielleicht andere Vereine ins Transfergeschehen eingreifen. Es sind zwei gute Fußballer, die uns weiterhelfen werden. Der eine ist Allrounder, der andere ein Offensivspieler auf der Außenbahn. Voraussichtlich wird auch Kapitän Martin Haschke ab April wieder zur Verfügung stehen. Er hat seine Hüftoperation gut überstanden und muss entgegen früherer Aussagen wohl nicht komplett mit dem Fußballspielen aufhören. Als Innenverteidiger ist er kaum zu ersetzen.

Wie soll letztlich der Klassenerhalt gesichert werden? Es ist ein dickes Brett, was Sie da in der Rückrunde bohren müssen.

DÜNN Zunächst möchte ich betonen, dass der Kader über eine gute Qualität verfügt, die nur richtig abgerufen werden muss. Beim letzten Spiel vor der Winterpause, das wir in Remscheid mit 2:0 gewonnen haben, hatten sich taktische und personelle Veränderungen positiv ausgewirkt. So agierten wir mit drei Innenverteidigern, hatten mit Daniel Gordzielik und Bartosz Siedlarski eine neue Doppel-Sechs und waren mit Denis Levering, Wilfried Taki und Michael Günther offensiver ausgerichtet als dies zuvor der Fall war. Mesut Güngor hat angekündigt, dass er diesen Weg fortsetzen möchte. Inwiefern die Vorbereitungsspiele ihm weitere Erkenntnisse liefern, bleibt abzuwarten.

KLAUS MÜLLER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(klm)
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