Kanu Die Ruhe vor dem Wettkampf

Hilden · Der KC Hilden ist für seine exzellente Nachwuchsarbeit bekannt. Mit neuem Trainer wollen die Slalom-Kanuten wieder auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich sein. Die heiße Wettkampfphase startet jetzt.

 Julia Geheb (v.l.), Amos Uebbing, Trainer Tobias Horn, Nele Baikowski, Daniel Helpertz und Daniel Geheb sind gut vorbereitet.

Julia Geheb (v.l.), Amos Uebbing, Trainer Tobias Horn, Nele Baikowski, Daniel Helpertz und Daniel Geheb sind gut vorbereitet.

Foto: Stephan Köhlen

Für die Sportler des KC Hilden geht es in den nächsten zwei Monaten Schlag auf Schlag. Denn fast jedes Wochenende stehen nun für die Kanuten wichtige Slalom-Wettbewerbe an. Den Anfang macht die Westdeutsche Meisterschaft für Schüler und Jugend heute und morgen im Wildwasserkanal von Hohenlimburg. Für Tobias Horn und die Mannschaft des KCH ist es eine erste Bewährungsprobe. Der neue Trainer kommt aus Dormagen und brachte mit Nele Baikowski ein großes Talent mit, dass 2017 als ASchülerin Deutsche Meisterin war und nun im ersten Jahr im Jugendbereich antritt.

Der Kontakt des KCH zu Tobias Horn bestand schon länger. "In Dormagen lief es nicht mehr so, deshalb habe ich mich entschieden, mal etwas Neues auszuprobieren", berichtet der 22-Jährige, der in Dormagen groß wurde und inzwischen in Köln ein Medizinstudium absolviert. Mit Johannes Sellmann und Björn Behne bildet Horn ein Trainerteam. "Es läuft gut", sagt er. Über seinen Vater fand er einst zum Kanusport. Seit 1996 war Tobias Horn Mitglied im Dormagener Klub. Der Neustart in Hilden gefällt ihm gut. "Es macht mehr Spaß, als nur zu lernen", stellt er mit Blick auf sein zeitintensives Studium fest.

Spaß macht es auch den Talenten des KCH. "Das Training ist effektiv", findet Julia Geheb, während Daniel Helpertz gesteht: "Durch Tobi bin ich gebootet worden, noch einmal Fortschritte zu machen. Mein Ziel ist fürs Erste, bei der Deutschen Meisterschaft einen Platz unter den Top Ten zu erreichen." Das hat sich auch Amos Uebbing auf die Fahne geschrieben - mit einem verschmitzten Lächeln fügt er hinzu: "Auf jeden Fall will ich schneller als Daniel sein." Die Stimmung ist also gut im Hildener Kanu-Team. Den Ehrgeiz unterstreicht derweil Julia Geheb: "Ich will das Beste herausholen und in der Rangliste klettern." Letztmalig tritt sie im Junioren-Feld an, kommt im nächsten Jahr in die Leistungsklasse. Dann will sie sich aufs Kajak spezialisieren, aber auch weiter im Canadier paddeln, das allerdings "auf den regionalen Raum beschränken". Ein Platz unter den ersten drei der Rangliste oder das Erreichen des Finales bei der Deutschen Meisterschaft: Das sind für Julia Geheb zwei Möglichkeiten, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Aushängeschilder des KC Hilden sind nach wie vor Sören Loos und Florian Beste. In ihrer Paradedisziplin, dem Zweier-Canadier, treten sie nur noch sporadisch und zum Spaß an. Der Grund: Diese Team-Variante ist nicht mehr olympisch, deshalb meldet der Deutsche Kanu-Verband im Zweier-Canadier nicht mehr für internationale Wettbewerbe. Daher konzentrieren sich die beiden Hildener Eigengewächse nun auf den Einer-Canadier. Der Kampf um einen der drei deutschen Startplätze für die U 23-Europameisterschaft Ende August in Bratislava ist aber hart - acht oder neun Kanuten streiten darum. Ende April gehen die Qualifikationsläufe in Augsburg über die Bühne. Internationale Ziele hat auch Lena Sawukaytis. Nebenbei macht die ehrgeizige Sportlerin ihr Abitur.

Schüler ab neun Jahre lädt der Kanu-Club übrigens am Dienstag, 24. April, ab 17 Uhr zum Schnupperpaddeln auf dem Elbsee ein.

(RP)
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