Triathlon Eine Hildenerin startet beim Ironman
Hilden/Alcudia · Für Franziska Scheffler ist es eine Premiere: Auf Mallorca stellt sich die 25-jährige Triathletin erstmals dieser Herausforderung - allerdings über die Halbdistanz. Doch auch die verkürzte Variante erfordert Durchhaltevermögen.
Die Aussichten in Alcudia sind gut. 25 Grad und Sonnenschein verspricht der Wetterbericht für den heutigen Tag auf Mallorca. Bedingungen, die den Teilnehmern des 70.3-Ironmans entgegenkommen. Wenn die Sonne um 6.38 Uhr aufgeht, sind die Sportler schon hellwach. Darunter ist auch Franziska Scheffler. Die Triathletin der Hildener AT startet um 7.57 Uhr mit dem Frauen-Feld im Hafen der Stadt Alcudia. Für die 25-Jährige ist der Halb-Ironman eine ganz neue Herausforderung. Erstmals nimmt die Studentin über diese Distanz den Wettkampf auf: 1,9 Kilometer Schwimmen im offenen Meer, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen.
Mitte April setzte sich die Hildenerin noch bei der Duathlon-Europameisterschaft im Sprint die Krone auf. Ein überraschender Titelgewinn, denn die EM galt für die HATSportlerin nur als Zwischenstation zu ihrer Ironman-Premiere. Der Fokus lag vor allem auf dem Radfahren, Schefflers Paradedisziplin. Damit machte sie zugleich aus der Not eine Tugend, denn im Winter erschwerten hartnäckige Fußprobleme das Lauftraining. "Ich habe mehr Kilometer abgespult als in den vergangenen Jahren", gesteht Scheffler. Inzwischen stimmt aber auch die Laufform. Und deshalb ist Tobias Kofferschläger zuversichtlich, dass sein Schützling den ersten Halb-Ironman erfolgreich meistert. "Ihre Schwäche ist das Schwimmen", weiß der Trainer und fügt hinzu: "Gerade deshalb ist aber der Mitteldistanz-Ironman so interessant für sie, weil da das Schwimmen den geringsten Teil ausmacht."
Knapp 4000 Sportler haben für den Wettkampf auf Mallorca gemeldet. Sie gehen in unterschiedlichen Altersklassen an den Start. Franziska Scheffler gehört zu den ersten, die den Sprung ins Hafenbecken machen. 23 gehören dem Pro-Feld der Frauen an, 58 stehen im Männer-Feld, das sich zwei Minuten vorher in die Fluten schwingt. Erst um 8.05 Uhr folgen die leistungsmäßig nicht ganz so stark eingeschätzten Aktiven.
Zuletzt lief es für Franziska Scheffler nicht ganz so gut. Bei der Duathlon-EM über die Kurzdistanz belegte sie zwar einen Platz unter den Top-Ten, doch machten ihr muskuläre Probleme zu schaffen. "Jetzt ist sie gut erholt", berichtet Kofferschläger. Zumal die Hildenerin in den letzten Tagen nicht mehr ganz so intensiv trainierte. Die 90 Kilometer Radstrecke fuhr die Europameisterin Dienstag und Mittwoch in zwei Teilen ab. Es ist ein profilierter Kurs (1200 Höhenmeter) durch die Berglandschaft Mallorcas mit anspruchsvollen Anstiegen und Abfahrten sowie langen, flachen Teilstücken. Und besonders wichtig: Es ist ein Einzelzeitfahren, bei dem die Athleten nicht im Windschatten fahren dürfen. Das ist ebenso neu für Scheffler wie das Thema Verpflegung, das bei kürzeren Wettkämpfen nicht so im Fokus steht. "Sie muss in der Stresssituation daran denken, dass sie regelmäßig Nahrung zu sich nimmt, um den Nährstoffhaushalt in Schwung zu halten", erklärt Kofferschläger. Doch der Trainer sagt mit Nachdruck: "Sie wird es gut machen."
