Lokalsport Fortuna: Ihlas Bebou kommt vom Nationalteam angeschlagen zurück

Mettmann · Der Togolese kehrt mit einer Hüftverletzung von der Länderspielreise nach Düsseldorf heim. Sein Einsatz in München ist deshalb gefährdet.

Während seine Mannschaftskameraden Spielzüge trainieren, dreht Ihlas Bebou einsam seine Runden. Was wie Wellnesstraining nach Länderspielstrapazen aussieht, ist aber eher ein Reha-Training. Denn der 22 Jahre alte Stürmer ist verletzt von der tongolesischen Nationalmannschaft zurückgekehrt. Hatte er im zweiten Länderspiel für sein Heimatland gegen Uganda beim 1:0-Sieg noch 90 Minuten auf dem Platz gestanden, so humpelte er gegen Mosambik (2:0) nach nur 20 Minuten vom Platz. Ein Hüftprellung, die er im Training erlitt, macht ihm zu schaffen. Bis Sonntag, die die Fortuna beim TSV 1860 München antritt, willer aber auf jeden Fall wieder fit sein. "Ich gehe davon aus, dass ich spielen kann", sagte er gestern.

Ihlas Bebou hat bewegte Wochen und Monate hinter sich. Der in Togo geborene Fußballer, der als Kind im Alter von zehn Jahren nach Düsseldorf kam, spielte beim Garather SV und dem VfB Hilden, ehe er 2011 zur Fortuna kam. In Flingern wurde er gefördert und 2014 mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet - ein Vertrauensbeweis. Dem Rechtsaußen wurde der Sprung in die zweite Liga zugetraut.

In seiner ersten Saison als Profi kam er auf zehn Einsätze, in der zweiten auf 23. Doch das war nach eigener Einschätzung des 22-Jährigen nicht genug. Deshalb kokettierte er mit der Überlegung, die Fortuna trotz des Vertrags bis 2017 zu verlassen. Da er keine passende Alternative fand, blieb er. Trainer Friedhelm Funkel reagierte nicht etwa eingeschnappt, sondern brachte ihn in allen acht bisherigen Zweitligabegegnungen von Beginn an. "Ich freue mich, dass mich der Trainer weiter aufstellt", sagte Bebou. "Er schenkt mir das Vertrauen, und ich möchte ihm so viel wie möglich zurückgeben. Ich bin froh, dass ich geblieben bin."

Seine Leistungssteigerung und die der Mannschaft schreibt er auch den Trainern zu. "Team und Trainer spielen eine gute Rolle", sagt Bebou. "Wir erarbeiten uns im Training nicht nur Fitness und Automatismen, sondern auch das Selbstvertrauen und setzen das im Spiel um."

Die drei anderen Länderspielreisenden sind gesund zurückgekommen. Kaan Ayhan, der mit der Türkei in der WM-Qualifikation gegen die Ukraine (2:2) spielte und in Frankreich 0:2 verlor, trainiert ebenso mit wie Emmanuel Iyoha, der mit der U20-Nationalmannschaft ein Vier-Nationen-Turnier in England bestritt. Kevin Akpoguma kam erst gestern von der U21-Nationalmannschaft, die sich mit Siegen gegen Österreich (4:1) und Russland (4:3) vorzeitig für die Europameisterschaft in Polen qualifiziert hat. Der Innenverteidiger erholte sich von dem Trip.

Ihlas Bebou will möglichst heute wieder ins Training einsteigen. Er hat München im Blick. Aber er hat auch noch ein Ziel, einen Traum: "Ich wäre gerne beim Afrika-Cup dabei." Der findet vom 14. Januar bis 5. Februar in Gabun statt.

(ths)
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