Fußball Fortuna: Neuhaus macht den Unterschied

Düsseldorf · Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler erzielt im zweiten Heimspiel sein zweites Tor.

Florian Neuhaus beherrscht das Umschaltspiel - nicht nur auf dem Platz. Als der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler der Fortuna gefragt wird, ob er denn sein Tor zum 2:0 zum "Tor des Monats" wählen würde und ob er glaube, dass es in die Auswahl käme, antwortet er: "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Jean hat mich super angespielt, dann sehe ich, dass sich die Innenverteidiger nach außen orientieren, kann eine kleine Lücke erkennen, ziehe ab und bin froh, dass er reingeht."

Neuhaus macht den Unterschied. Der U21-Nationalspieler, der im Sommer vom TSV 1860 München zu Borussia Mönchengladbach wechselte und von dort sofort an Fortuna ausgeliehen wurde, ist der Aktivposten im Mittelfeld. Er hat den notwendigen Zug zum Tor und sucht den Abschluss - mit Erfolg. Im ersten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig rettete er mit seinem Treffer zum 2:2 den Rot-Weißen einen Punkt, mit seinem Tor gegen den 1. FC Kaiserslautern sorgte er für die Entscheidung. Nur Norbert Meier, der Trainer der Pfälzer, hatte etwas zu mäkeln: "So schön das Tor auch war - es wäre aber schön gewesen, wenn wir den Herrn Neuhaus auch attackiert hätten."

Der Herr Neuhaus, der von seinen Mitspielern nur "Flo" genannt wird, ist gerne in Düsseldorf. "Ich fühle mich nicht ausgeliehen", sagt er. "Ich fühle mich hier super wohl, aber die Mannschaft hat es mir auch leicht gemacht. Ich habe von Anfang an Vertrauen gespürt." Der gebürtige Landsberger stellt sein Ego hinten an, für ihn steht der Teamgedanke im Vordergrund: "Wenn jeder seine Aufgabe erfüllt, können wir erfolgreich sein. Wir müssen als Mannschaft Abschlüsse suchen."

Geadelt wird Neuhaus von Kapitän Oliver Fink. "Flo hat richtig gute Anlagen", sagt der 35 Jahre alte Mittelfeldspieler. "Er ist ruhig am Ball und stark im Abschluss. Da wächst was heran." So weit wollte Trainer Friedhelm Funkel dann aber nicht gehen. "Alle haben es gut gemacht - Neuhaus, Marcel Sobottka, Oliver Fink, Rouwen Hennings, was der vorne gearbeitet hat. Ich will da keinen herausheben, alle waren gut. Ein, zwei Spieler waren etwas schwächer, aber denen werde ich das persönlich sagen." Das klingt so, als habe der Trainer seine Stammformation gefunden. "Alle gehören dazu", entgegnet er. "Es ist gut möglich, dass ich nächsten Sonntag in Sandhausen den ein oder anderen Wechsel vornehme."

Ein ganz besonderes Spiel war es aus doppeltem Grund für Jean Zimmer, denn er feierte sein Heimdebüt ausgerechnet gegen seinen Stammverein. Dass er das zweite Tor gegen die Pfälzer vorbereitete, schmerzte ihn nicht: "Das Mitleid hält sich aufgrund eigener Freude in Grenzen." Seiner Freude freien Lauf lassen, kann er vielleicht nächsten Sonntag - bei einem Erfolg in Sandhausen.

(ths)
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