Fußball Fußball: SV Nord entlässt das Trainerduo

Hilden · Das Landesliga-Schlusslicht hat bereits zehn Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Jetzt soll es wieder Thomas Knüfermann richten.

 Im Derby gegen die SpVg. Hilden 05/06 kassierten die Fußballer des SV Nord durch einen Freistoß noch das 1:1. Chefcoach Maik Herr (hinten Mitte links) und Co-Trainer Klaus Rubröder (hinten Mitte rechts) nahmen es ebenso fassungslos zur Kenntnis wie Geschäftsführer Wolfgang Becker (hinten 5. von rechts).

Im Derby gegen die SpVg. Hilden 05/06 kassierten die Fußballer des SV Nord durch einen Freistoß noch das 1:1. Chefcoach Maik Herr (hinten Mitte links) und Co-Trainer Klaus Rubröder (hinten Mitte rechts) nahmen es ebenso fassungslos zur Kenntnis wie Geschäftsführer Wolfgang Becker (hinten 5. von rechts).

Foto: Olaf Staschik

Die Tabelle lügt nicht. Mit nur sechs Zählern nach zwölf Meisterschaftsspielen und bereits zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer (Rang 11) ist die Zwischenbilanz niederschmetternd. Deshalb zog die Vorstandsetage des Bezirksliga-Letzten SV Hilden-Nord am Montag die Reißleine, trennte sich von seinen verantwortlichen Übungsleitern Maik Herr und Klaus Rubröder sowie Torwarttrainer Andreas Sauter. Gleichwohl im besten Einvernehmen, wie alle Seiten versichern.

 Thomas Knüfermann trat zurück - und kommt jetzt wieder.

Thomas Knüfermann trat zurück - und kommt jetzt wieder.

Foto: Archiv/ola

Die Mechanismen aus dem "großen Fußball" greifen demnach auch in der Bezirksliga - wenn die Punkte und somit Erfolge ausbleiben. Nach der bitteren, erst in der Schlussminute besiegelten 1:2-Niederlage bei Agon 08 wurde der Schritt, der sich schon eine Woche zuvor nach dem 2:4 gegen Eller 04 andeutete, endgültig vollzogen. "Bei allem freundschaftlichen Verhältnis zu den Trainern mussten wir diesen Schnitt machen. Letztlich stimmt die Punkteausbeute nicht. Das war ausschlaggebend. An der akribischen, guten Arbeit und der fachlichen Kompetenz unseres Trainergespanns lassen wir keinen Zweifel", nennt Wolfgang Becker die Hintergründe. An das Horrorszenario, nach dem Abstieg aus der Landesliga gleich in die Kreisliga A durchgereicht zu werden, mag der Geschäftsführer des SV Nord erst gar nicht denken.

Becker betont, dass die seit Wochen anhaltende Talfahrt, ausgeklammert der 3:0-Heimsieg Ende September gegen Büderich, zu einem wesentlichen Teil auch die Mannschaft zu verantworten hat: "Wir haben zwar Qualität, aber nicht die überragenden Individualisten im Kader. Nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit, der richtigen Einstellung und Leidenschaft können wir bestehen. Und da hat's zuletzt einige Male gehapert." Becker verhehlt auch nicht, dass er in den vergangenen Wochen, als die Tabellensituation immer prekärer wurde, eine größere Trainingsbeteiligung erwartet hätte: "Da hat die Mannschaft die Trainer auch im Stich gelassen."

Ex-Chefcoach Maik Herr (36), seit vergangenen Freitag stolzer Vater von Töchterchen Lea Paulina, nahm die Entscheidung einigermaßen gelassen auf: "Die Trennung tut einerseits weh, ist aber der sportlichen Entwicklung geschuldet. Die Mannschaft stand - Ausnahmen gibt's immer und man kann es nicht jedem Spieler recht machen - bis zuletzt hinter uns. Deshalb gehen wir auch einvernehmlich auseinander."

Den SV Nord aus dem Bezirksliga-Keller heraus in sichere Tabellengefilde führen, erscheint auf den ersten Blick als Herkulesaufgabe. Richten soll es ein "alter Bekannter". Thomas Knüfermann (46) macht einen Rücktritt vom im Juni erfolgten Rücktritt, leitete bereits am gestrigen Dienstagabend die erste Übungseinheit und steht zunächst einmal bis Saisonende in der Verantwortung. "Thomas war schnell verfügbar und benötigt keine große Einarbeitungszeit. Er kennt, auch wenn sich unser Kader erheblich verändert hat, das ganze Drum und Dran im Verein und ist aktuell die beste Lösung", erklärt Wolfgang Becker. Der Geschäftsführer schließt nicht aus, dass der Klub nach Abschluss der Hinrunde, im Rahmen seiner Möglichkeiten, noch auf dem "Transfermarkt" aktiv wird: "In einzelnen Mannschaftsteilen wollen wir Ergänzungen vornehmen, die uns möglichst gleich weiterhelfen."

(ER)
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