Fußball Fußball: SV Nord muss Umbruch meistern

Hilden · Nach dem Abstieg aus der Landesliga gehen die Hildener mit neuem Trainergespann und vielen neuen Spielern in die Bezirksliga.

24 Jahre nach dem umjubelten Aufstieg in die Landesliga treten die Fußballer des SV Nord nun wieder in der Bezirksliga an. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr - der Verein feiert am 6. September sein 50-jähriges Bestehen - konnten die Hildener im Sommer den Abstieg nicht mehr vermeiden. Bereits zwei Jahre zuvor verloren sie den Kampf um den Erhalt der Niederrheinliga, in der sie sich viele Jahre heimisch fühlten. Nun muss sich der Klub neu aufstellen, denn sportlich bedeutet die Rückkehr in die Bezirksliga eine Zäsur. Nicht nur Trainer Thomas Knüfermann verkündete seinen Abschied, sondern auch ein Großteil der Mannschaft. Lediglich sechs Akteure hielten dem Verein die Treue. Mit Jan Wester und Christopher Eckerth stehen zwei weitere Kicker, die sich vornehmlich ihrem Studium widmen wollen, auf Abruf bereit.

Die Suche nach einem neuen Coach gestaltete sich zunächst schwierig. Dann aber verpflichteten die Norder dank glücklicher Fügung sogar ein Trainertrio, das zuvor beim A-Kreisligisten TSV Aufderhöhe arbeitete. Klaus Rubröder, der vor zwei Jahren noch als Torhüter im Hildener Landesliga-Kader stand, hat nun gemeinsam mit Lizenzinhaber Maik Herr das Sagen. Andreas Sauter kümmert sich um die Übungseinheiten der Torhüter. Die wichtigste Aufgabe der Trainer: Aus vielen neuen Spielern möglichst schnell ein harmonisches Kollektiv zu bilden.

"Es wird verdammt hart, weil wir einen kompletten Umbruch haben", sagt Wolfgang Becker. Der langjährige Geschäftsführer erlebte mit dem SV Nord viele Höhen und Tiefen und stellt nüchtern fest: "Die Situation jetzt ist vergleichbar mit unserem Abstieg aus der Verbandsliga. Damals hat uns auch fast die gesamte Mannschaft verlassen und wir haben mit Ach und Krach die Landesliga gehalten." Nun ist die Herausforderung nicht minder groß, immerhin steigen sechs Mannschaften aus der Bezirksliga ab - und der SV Nord will mit aller Macht den Absturz bis in die Kreisliga A verhindern.

"Jetzt müssen wir neu anfangen", betont Becker und fügt hinzu: "Ich bin froh, dass uns das Autohaus Brandenburg als Sponsor erhalten bleibt." Für Geschäftsführer Michael Niebel eine Frage der Ehre, nicht just im Abstiegs- und Jubiläumsjahr die Partnerschaft zu kündigen. Alledings steht für die niedrigere Klasse auch nur ein geringeres Budget zur Verfügung.

Eine wesentliche Veränderung betrifft den sportlichen Bereich. In den vergangenen Jahren absolvierten die Norder ihre Heimspiele vornehmlich auf Kunstrasen, weil der engere und kleinere Platz mehr Vorteile versprach. "Jetzt werden wir auf Rasen spielen, solange es das Wetter zulässt", kündigt Becker an. "In der vergangenen Saison haben wir auswärts oft nicht gepunktet, weil wir auf großen Plätzen und auf Rasen spielen mussten und damit nicht klargekommen sind", begründet der Geschäftsführer die Maßnahme. Und fügt hinzu: "Wir wollen in dieser Saison den Spieß umdrehen: Die Kondition holen wir uns zu Hause auf dem Rasen."

Mit dem Wechsel einher geht die Öffnung des vereinseigenen Büdchens direkt neben dem Rasenplatz. Der Geschäftsführer erhofft sich dadurch "mehr Leben auf der Anlage". Zumal der SV Nord in dieser Saison sogar über drei Herrenmannschaften verfügt. Die Zweite, die der Klub in der vergangenen Saison aus der Kreisliga A zurückzog, fängt nun in der Kreisliga B an. Vom TSV Urdenbach kommt die dritte Mannschaft, die sich komplett den Nordern anschloss und in der Kreisliga C an den Start geht. Dazu gibt es noch das Frauen-Team, das in der Landesliga um Punkte kämpft.

Gleich zum Meisterschaftsauftakt am Sonntag (15 Uhr, Furtwänglerstraße) erwarten die Hildener mit dem BV 04 Düsseldorf einen schweren Brocken. Der Aufsteiger kommt mit Samet Atulahi - der 34-jährige Mittelfeldakteur spielte früher im Verbandsliga-Team des SV Nord und gilt als Kopf der BV-Teams. "Das wird nicht einfach. Die Düsseldorfer hatten eine gute Vorbereitung und haben sich noch verstärkt", sagt Becker. Zugleich spricht der Geschäftsführer von einer richtungsweisenden Begegnung. "Einsatz, Laufbereitschaft und Kampfgeist" nennt er als wesentliche Tugenden, mit denen die Norder den Klassenerhalt schaffen können.

(RP)
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