Handball Haaner Deckung hält den Sieg fest

Djk · Mit dem überraschenden und zugleich hart erkämpften Erfolg über die HG Remscheid klettern die Unitas-Handballer in der Oberliga auf den dritten Platz. In zwei Wochen kommt Spitzenreiter Königshof in die Halle an der Adlerstraße.

Unitas Haan - BG Kamp-Lintfort 30:25 (14:11). Das Oberliga-Duell war an Spannung nicht zu überbieten. Erstmals seit langer Zeit spielten die Unitas-Handballer wieder vor einer mit knapp 400 Zuschauern gut gefüllten Tribüne in der Halle an der Adlerstraße, und die Fans kamen wahrlich auf ihre Kosten. Das lag aber nicht nur an den beiden Mannschaften, sondern auch am Schiedsrichtergespann, das mit einigen umstrittenen Entscheidungen für die entsprechende Würze sorgte. So auch in der Schlussphase, als sich die Haaner nach einer doppelten Zeitstrafe gegen Domagoj Golec und der Hinausstellung von Markus Witkowski in der entscheidenden Phase plötzlich in doppelter Unterzahl sahen.

Weil Golec seine insgesamt dritte Zeitstrafe und die damit verbundene Disqualifikation wegen Meckerns kassierte, platzte Jurek Tomasik der Kragen. Denn der Unitas-Trainer sah in diesem Moment die Früchte der bis dahin guten Vorstellung seiner Mannschaft verloren. Doch wider Erwarten stemmte sich das Haaner Team diesmal mit aller Macht gegen die Offensivbemühungen der Remscheider, die zu diesem Zeitpunkt mit 23:26 (57.) zurücklagen. Den Gastgebern spielte in die Karten, dass Niklas Mack, der in der 42. Minute für Sebastian Goeken zwischen die Pfosten rückte, den Siebenmeter von Joscha Saalmann hielt. Die Parade wirkte wie ein Weckruf für seine Kollegen. Zwar verkürzte Lukas Steinhoff mit dem nächsten Strafwurf auf 24:26, doch auf der anderen Seite verwandelte Moritz Blau nicht minder souverän einen an ihm selbst verwirkten Siebenmeter zum 27:24 - zwei Minuten und 15 Sekunden waren da noch zu spielen.

Das Geschehen wogte hin und her, denn nur 15 Sekunden später hämmerte André Niese den Ball aus dem linken Rückraum zum 25:27 ins Netz. Im Gegenzug behielt Marcel Billen die Nerven, erhöhte von rechtsaußen auf 28:25. Dann erkannten die Schiris bei Lukas Steinhoff auf Offensivfoul - und im Gegenzug markierte Billen von der Kreismitte das 29:25. Als Niklas Lüttger von der rechten Seite den Haaner Kasten verfehlte, nahm Jurek Tomasik noch eine Auszeit - 33 Sekunden Spielzeit zeigte die Uhr noch an. Nicht nur deswegen war HGR-Spielertrainer Steinhoff ungehalten. Mit einem weiteren Siebenmeter stellte Billen zehn Sekunden vor dem Abpfiff den 30:25-Endstand her und setzte damit den Schlusspunkt unter eine Begegnung, die den Unitas-Fans Geschmack auf mehr machte.

Bereits in der ersten Halbzeit unterstrichen die Haaner Handballer die positive Entwicklung der vergangenen Wochen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase markierte Alexander Metz mit dem 5:4 (10.) die erste Führung der Hausherren. In der Folge setzten sich die Haaner auf 9:6 (14.) ab. Doch die Remscheider, die durch die Niederlage auf Rang sechs abrutschten, zeigten Biss und kämpften sich wieder auf 8:9 (20.) heran. Danach zogen die Haaner jedoch auf 12:8 (24.) davon und behaupteten beim Gang in die Kabine immer noch einen Drei-Tore-Vorsprung.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Unitas-Handballer die Begegnung über weite Strecken im Griff. Als die Remscheider in Unterzahl ohne Torwart spielten, erzielte Marcel Billen nach Ballgewinn eines der schönsten Tore, als er vom eigenen Kreis aus zum 19:14 (38.) in den leeen Gäste-Kasten traf. Bis zum 21:16 (46.) schienen die Haaner einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Dann wechselte das HGR-Team auf eine offensive 4:2-Deckung und arbeitete sich allmählich heran. Und als Philip Baier einen Tempogegenstoß zum 21:19 (50.)vollendete, dazu Thomas Sorgnit eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte, witterten sie endgültig Morgenluft. Steinhoff verkürzte schließlich vom Kreis auf 20:21, doch die Unitas wankte nicht. Moritz Blau traf aus dem Rückraum locker zum 23:21 (54.), auf der anderen Seite galt ein Treffer von Lukas Pütz wegen Betreten des Kreises nicht. Da feuerten die Haaner Fans ihre Fans längst begeistert klatschend an. "Wir haben nicht überragend gespielt, aber auch keine große Schwäche gezeigt", bilanzierte Jurek Tomasik.

(RP)
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