Lokalsport Handball: Trainer Jurek Tomasik will Haan nach vorne bringen

Haan · Der Pole, der in seiner Heimat auch drei Mal Meister war, stellt in seiner Arbeit den Verein und das Team in den Vordergrund. Er mag die Herausforderung.

Am liebsten würde Jurek Tomasik, der neue Trainer des Handball-Oberligisten Unitas Haan, gar nicht über sich selbst sprechen. "Es geht doch nicht um mich oder um einzelne Leute. Es geht um den Verein und um die Mannschaft", erklärt der erfahrene Coach, der das Einmaleins des Handballs in Polen lernte. Dabei hat der 24-malige Jugend-Nationalspieler, der auch 16 Mal mal das U 23-Nationaltrikot seines Landes überstreifte, ganz bestimmt einiges zu berichten.

Mit drei Meistertiteln in Polen kam Tomasik als 22-Jähriger in der Mitte 80er-Jahre zum Zweitligisten Emsdetten. Vier Jahr darauf wechselte er nach Longerich, das damals ebenfalls in der Zweiten Liga aktiv war. Über Mönchengladbach zog es den Spieler Tomasik zum TV Aldekerk. Dort übernahm er neben seinem Spielerjob durch die Betreuung der A-Jugend seine erste Trainerstation. Nach den Etappen HSV Rheydt und Mönchengladbach, mit denen Tomasik jeweils mindestens einen Aufstieg schaffte, kam der Ex-Profi aus privaten Gründen nach Solingen und fand hier beim Verbandsligisten Ohligser TV seine erste Trainerstation im Bergischen.

Anschließend übernahm Tomasik bei den in der Krise steckenden Handballerinnen des TB Wülfrath (Absteiger aus der Oberliga) seine erste Damen-Mannschaft. Zusammen mit Team-Managerin Susanne Kinder und Edith Weber schaffte es der Wahl-Solinger nicht nur, den Abwärtstrend des zu stoppen. Seine Arbeit war vielmehr die Basis für den Höhenflug der Wülfratherinnen, denen der Sprung in die 3.Liga gelang. Dann beendete Tomasik seine Arbeit freiwillig. "Nach drei, vier Jahren bist du bei intensiver Arbeit meistens verbraucht. Entweder müsste man die Mannschaft wechseln oder den Trainer", findet der Handball-Experte.

Tomasik sagte Angebote der höherklassigen Damen ab - und den Wülfrather Herren zu. Dieses Engagement wurde nach nur einem Jahr beendet - was ihn seinerzeit geschmerzt haben muss. Trotzdem sagt er kein schlechtes Wort darüber: "Es ist halt Vergangenheit. Ich will nie Zwist. Es war eine schöne Zeit beim TBW. Bei den Herren hat es im Ganzen nicht gepasst", meint der Trainer. Wichtiger ist ihm, dass er zu allen Vereinen und Spielern und Spielerinnen weiter einen guten Kontakt hat. "Zu vielen mittlerweile auch privat", betont der Pole nicht ohne Stolz.

Genau diese Kontakte haben ihn jetzt nach Haan gebracht. Hier trifft er die alten Bekannten Moritz Blau, Thomas Sorgnitz und Alexander Metz, den er damals aus der A-Jugend hochgezogen hatte. Vielleicht haben sie ja beim Vorsitzenden Martin Blau ihren früheren Handball-Lehrer empfohlen. Nach zwei Jahren Bergische Panther und vier Spielzeiten beim TV Lobberich, der Tomasik gerne gehalten hätte, entschied sich der 58-Jährige wieder für eine neue Herausforderung: "Ich stelle mich immer auch selbst in Frage. Schließlich geht es immer um die Entwicklung des Vereins und der Mannschaft - und nicht um persönliche Eitelkeiten." Bei der Unitas hat er sie nun erneut gefunden. Tomasik will helfen, den Verein und die Mannschaft nach vorne zu bringen.

(erd)
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