Lokalsport Handballerinnen haben neuen Coach

Haan · Bei der Spielgemeinschaft Haan/Hilden konnte Unitas-Chef Martin Blau den erfahrenen Haiko Stropp gewinnen.

Seit Jahren gehören die Handballerinnen der Unitas Haan/HAT Hilden zu den Aufstiegskandidaten der Verbandsliga. Und oft sieht es so aus, dass der Herzenswunsch des Unitas-Vorsitzenden Martin Blau, auch seine Frauen in der Oberliga zu sehen, in Erfüllung gehen könnte. Doch dann sorgt eine meistens sogar nur kurze Phase in der Saison für einen der undankbaren Plätze hinter dem Aufsteiger. So geschah es auch in der vergangenen Spielzeit. Noch im Januar lag das Team auf dem Platz an der Sonne, doch am Ende musste das Aufgebot des Ex-Trainer-Duos Rudi Lichius/Cordula Schwirblatt der Konkurrenz aus Radevormwald den Vortritt lassen. Doch schlimmer als Platz drei dürfte Blau, der sich nicht scheut, seine Teams tatkräftig mit einer Trommel von der Tribüne aus anzufeuern, der Abschiedsargument seiner Trainer getroffen haben. Lichius und Schwirblatt, mit denen Blau gerne weitergemacht hätte, begründeten ihren Schritt mit "fehlender Perspektive".

"Es ist alles fair abgelaufen und wir sind vernünftig auseinandergegangen", betont der Unitas-Chef. In Haiko Stropp zauberte er inzwischen einen Trainer aus dem Hut, den so keiner mehr auf der Rechnung hatte. Der ober- und regionalligaerfahrene Übungsleiter hatte in den vergangenen Jahren eine Pause eingelegt. "Die Begleitung und Betreuung meines Sohnes, der im Tennis aktiv ist, haben viel Zeit in Anspruch genommen", sagt der Finanzbeamte über seinen Ausstieg auf Zeit. Sohn Malte, der gerade als Coach und Betreuer mit dem deutschen Tennis-Profi Dustin Brown in Wimbledon war, ist jetzt mit seinem USA-College durch. Da kam der Anruf der Unitas für Haiko Stropp genau richtig. Unitas-Spielerin Tanja Tschurer hatte ihren Vorsitzenden wie vor zwei Jahren, als Stropp absagte, an den 56-Jährigen erinnert. "Ich dachte, ich gehe mal auf ein Gespräch in die Halle und schaue es mir unverbindlich an", erzählt Stropp über die Entwicklung im vergangenen Mai. Doch in der Halle überzeugten ihn die Einsatzbereitschaft und der Ehrgeiz seiner neuen Mannschaft schnell. "Bis auf den dünnen Kader macht es mit den Mädels wirklich Spaß", erklärt der Düsseldorfer, "obwohl wir mit den Planungen zu spät dran sind, versuchen wir noch die eine oder andere für uns zu gewinnen." Deshalb gibt es immer wieder Trainingsgäste.

Dabei hätte der Ex-Coach der Düsseldorfer Fortuna fast aus dem Vollen schöpfen können. "Wir haben intensive Gespräche mit dem Haaner TV geführt", bestätigt Martin Blau. Es gab Bemühungen zu einer Erweiterung der Spielgemeinschaft, doch daraus wurde zunächst nichts. "Das wäre alles zu hektisch geworden. Jetzt wollen wir das in Ruhe vorbereiten und schauen, ob es klappt", erklärt Blau.

Die Bürde des Aufstiegs in die Oberliga will Blau seinen Damen nicht auflasten: "Wir wollen erst wieder Substanz bilden und dann vielleicht neu angreifen." Auch Stropp geht gelassen an die Sache heran. "Natürlich wollen wir alle Spiele gewinnen. Wichtiger ist aber den Spaß, den wir in der Kürze der Zeit im Team haben, beibehalten zu können", findet der erfahrene Trainer, der sich nicht auf eine Platzierung festlegt. Von Perspektivlosigkeit ist jedenfalls nichts zu spüren. Falls sie denn da war, scheint sie der Euphorie gewichen zu sein.

(erd)
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