Fußball Hildener sind bereit für einen heißen Tanz

Etb · Für den VfB 03 ist das Gastspiel beim ETB SW Essen eine große Herausforderung. In bislang sechs Duellen gab es nur einen Punkt.

Fußball: Hildener sind bereit für einen heißen Tanz
Foto: Staschik Olaf

SW Essen - VfB 03 Hilden. Auf dem Papier scheint die Aufgabe am Sonntag (15 Uhr) für die Fußballer des VfB 03 lösbar. Schließlich stehen die Hildener mit 17 Punkten auf Platz sieben, während die Essener mit zwölf Zählern Rang 13 einnehmen. Doch der Blick auf die Tabelle ist trügerisch, denn fünf der bisher sechs Vergleiche auf Oberliga-Niveau verloren die Hildener. Lediglich am Ende der vergangenen Saison erreichten sie in Essen ein torloses Unentschieden. Mit dem einen Punkt machte der VfB 03 letztlich aus eigener Kraft den Klassenerhalt klar.

Diese Statistik hat auch Patrick Percoco im Hinterkopf. Gleichwohl sagt der 24-Jährige: "Wir wollen in Essen gewinnen." Und schiebt nach zuletzt zwei Niederlagen in der Meisterschaft hinterher: "Wir sind mal wieder am Zug." Weshalb es vergangenen Sonntag im Duell gegen den VfR Krefeld-Fischeln nicht mit einem Sieg klappte? Die Antwort kommt postwendend: "Da haben wir zu wenig Einsatz gezeigt. Jetzt wollen wir wieder Kampfgeist und Laufbereitschaft in die Waagschale werfen." Zugleich verweist Percoco aber auch auf das stramme Programm der vergangenen Wochen: "Es ist normal, dass wir etwas müde sind. Wir haben viele Verletzte, konnten nicht soviel wechseln, und eine englische Woche schlaucht natürlich auch."

Das Eigengewächs des VfB 03 kam in dieser Saison bislang in allen Begegnungen zum Einsatz, wenn auch nicht immer in der Anfangsformation. Und fand sich zuletzt in ungewohnter Rolle wieder. Weil sich Robin Müller im Derby gegen die Sportfreunde Baumberg verletzte, schloss Percoco die Lücke auf der rechten Seite der Viererkette. Für den 24-Jährigen, der eigentlich im Mittelfeld zu Hause ist, eine Herausforderung, die er engagiert meisterte. "Ich habe das ja schon ab und an bei Toni Molina gespielt - ganz so neu ist es also nicht", sagt er. Gesteht aber auch: "Diese Position ist nicht so perfekt für mich, aber ich habe das Beste daraus gemacht, um der Mannschaft zu helfen." Noch immer ärgert es den quirligen Fußballer, dass er im Oberliga-Duell gegen die SSVg Velbert den zweifachen Torschützen Patrick Adam Dytko nicht so in den Griff bekam wie noch vier Tage zuvor im Pokalkampf. "In der ersten Halbzeit war ich am Gegentreffer beteiligt, dann hatte ich selbst einen Pfostenschuss - wenn alles gut läuft, müssen wir nicht über zwei Niederlagen in Folge reden."

Weil Robin Müller sich vergangene Woche wieder fit meldete, Percoco sich auf der anderen Seite am Freitag wegen eines Nasenbeinbruchs einer Operation unterzog, saß er gegen Fischeln erstmals wieder auf der Ersatzbank. Dort will er aber nicht lange verweilen. Denn mittlerweile hat er Gefallen an der Aufgabe in der Viererkette gefunden. "Man hat mehr Ballkontakte und ist mehr an der Spieleröffnung beteiligt als im Mittelfeld - das macht schon Spaß", unterstreicht er seine Ambitionen, die er zuletzt auch mit Toren bestätigte. Ob er am Sonntag wieder in der Startformation aufläuft? "Mal schauen, wie wir das mit der Maske machen", sagt er. Die muss er in den nächsten drei bis vier Wochen tragen. Für den Spanier nichts Neues, denn bereits vor vier Jahren war er in einer ähnlichen Situation. "Stören wird es mich nicht", versichert Percoco. Und nutzt die Gelegenheit, dem früheren VfB-Physiotherapeuten Thomas Lösbrock zu danken: "Der hat mir die Maske wieder besorgt." Es ist zu spüren: Patrick Percoco brennt auf seinen Einsatz. "Wenn ich auf dem Platz stehe, gebe ich Vollgas", verspricht er - Maske hin oder her.

Ob der 24-Jährige am Sonntag tatsächlich auf dem Feld steht,vermochte Michael Kulm gestern noch nicht zu sagen. "Auch Robin Müller ist wieder einsatzbereit", unterstreicht der Teammanager den Konkurrenzkampf, hob aber zugleich die Qualitäten Percocos hervor: "Patrick kann viele Positionen bekleiden. Und selbst wenn man so einen Spieler auf der Bank hat und ihn reinwirft, hat er der Mannschaft immer noch weiter geholfen." Mit einem Remis in Essen wäre Kulm übrigens schon zufrieden. "Wir sind schon der Überzeugung, dass wir eine gute Oberliga-Mannschaft sind, aber wir wissen auch, wie schwer ein Sieg in Essen ist", sagt er. Zumal ETB-Trainer Damian Apfeld ankündigt: "Der Boden wird wahrscheinlich sehr tief sein, da müssen wir über Kampf und Leidenschaft in die Partie finden."

(RP)
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