Lokalsport Hochdahl startet das Abenteuer Landesliga

Erkrath · Nach sieben Jahren steigen die Bezirksliga-Volleyballerinnen auf. Das Team ist jung und hungrig.

 Mannschaft mit Ball: So sehen Sieger aus - in diesem Fall die Hochdahler Volleyball-Frauen.

Mannschaft mit Ball: So sehen Sieger aus - in diesem Fall die Hochdahler Volleyball-Frauen.

Foto: Dietrich Janicki

So ein Aufstieg ist kein Grund, leichtsinnig zu werden. Diese Lehre nahm die erste Volleyball-Damenschaft des TSV Hochdahl noch mit - aus der Bezirksliga. Nach sieben Jahren und voraussichtlich mit zehn Punkten Vorsprung enteilt das Team in die Landesliga. Das war schon vor dem letzten Match in heimischer Halle gegen die spielerfahrenen Damen von Altstadt Lennep klar, immerhin dem Tabellenvierten. Nachdem die Hochdahler den ersten Satz mit 25:20 gewonnen hatten, krempelte Trainer Hajo Tomesch die Spielaufstellung einmal auf links. Vor gut 30 Zuschauern sollten auch jene ans Netz, die im 15-köpfigen Team momentan Ersatz sind. Prompt ging der zweite Satz mit 20:25 verloren und Tomesch musste noch mal richtig energisch werden. Mannschaftbetreuer Peter Breuer zuckte mit den Schultern: "So ist das halt, wenn man schon den Geruch der Frikadellen in der Nase hat."

Ob's am Lockruf des Meisterschaftsbuffets lag? Die Fakten sagen: Ja! Die Hochdahlerinnen gewann die Sätze drei und vier mit 25:18 und 25:14 und klatschten ab: Geschafft. Letzten Endes war Trainer Tomesch zufrieden: "Dass man immer erst laut werden muss. Ihr könnt es doch." Hart und platziert servierte Aufschläge und ein hellwacher Block vorne am Netz machten im letzten Bezirksligaspiel der TSV Damen Freude. Bei der Ballannahme im Rückraum gab es jedoch zu häufig Abstimmungsprobleme.

Auch das hat sich der Trainer notiert - für die Landesliga-Vorbereitungen. Bevor es an den sportlichen Feinschliff geht, muss jenseits des Platzes gearbeitet werden. Die Hochdahler wollen innerhalb des Westdeutschen Volleyball Verbands den Finger für die Landesliga-Gruppe 4 heben - um lange und teure Fahrten zu vermeiden.

Und sie werden erklären müssen, dass ihre Halle eigentlich wenige Zentimeter zu niedrig ist. Vor langer Zeit gab es deshalb schon mal eine Ausnahmegenehmigung für den TSV Hochdahl, doch die muss mit dem Aufstieg erneuert werden. Da kommt es viel auf den guten Willen der Verbandsfunktionäre an. Immerhin besuchte die Vize-Vorsitzende Ellen Spora die Meisterschaftssause, gratulierte und sagte Hilfe zu bei Wünschen bezüglich der Trainingszeiten in den TSV-Hallen.

Bei den Spielerinnen hat sich der TSV Hochdahl in der jetzt beendeten Saison erst um fünf Neuzugänge verstärkt. Wer so respektlos ist und die wenigen Ü-30-Spielerinnen ausklammert, sieht ein junges Damen -Team vor sich: Durchschnittsalter 23, vielleicht 24 Jahre. Ihnen hat Trainer Tomesch die erste Landesliga-Lektion bereits in die Stammbücher geschrieben. "Man darf davon ausgehen, dass das Niveau dort ein anderes ist. Also werden wir uns freuen, wenn es uns im ersten Jahr gelingt, den Abstieg zu vermeiden. Danach können wir angreifen", sagt Mannschaftsbetreuer Peter Breuer.

Wer jedoch intensiv verfolgt hat, wie die Volleyball-Damen in den vergangenen Monaten 16 von 18 Spielen gewannen, gerät erst ins Schwärmen und dann ins Träumen. Vielleicht ist ja auf Anhieb doch mehr drin in der Landesliga - wer weiß?

(dne)
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