Fußball Im Wülfrather Lager herrscht Ratlosigkeit

Sc · Nach drei Niederlagen in Folge steht der 1. FCW mit nur einem Punkt am Tabellenende der Fußball-Landesliga. Präses Michael Massenberg verschlug es die Sprache - und Trainer Zeljko Nikolic wollte über den Auftritt erst einmal schlafen.

 Den Start in die Meisterschaftsrunde hatte sich Zeljko Nikolic ganz anders vorgestellt. Jetzt muss der Trainer Ursachenforschung betreiben.

Den Start in die Meisterschaftsrunde hatte sich Zeljko Nikolic ganz anders vorgestellt. Jetzt muss der Trainer Ursachenforschung betreiben.

Foto: Dietrich Janicki

Velbert - 1. FC Wülfrath 3:0 (1:0). Völlig missraten ist den Wülfrather Landesliga-Fußballern der Saisonstart. Nach dem 1:1-Remis gegen den FC Remscheid hagelte es in der englischen Woche drei Niederlagen. Das 0:3 beim SC Velbert erwies sich zumindest in der zweiten Halbzeit als spielerischer Offenbarungseid. Wie gegen die Sportfreunde Baumberg standen die FCW-Fußballer neben ihren Schuhen. Dieser schwache Auftritt verschlug Michael Massenberg die Sprache. Der FCW-Präses sah sich nicht in der Lage, einen Kommentar zur Landesliga-Partie abzugeben.

Trainer Zeljko Nikolic ging nicht mit den Spielern in die Kabine, sondern verzog sich weitab in eine ruhige Ecke der Sportanlage. Zunächst wollte er die Vorstellung seiner Elf nicht kommentieren, erklärte dann jedoch, dass er erst einmal eine Nacht drüber schlafen möchte, ehe er sich zum Auftritt seiner Mannschaft äußert. Auf Nachfrage ließ er sich doch einen kurzen Kommentar entlocken. "Ich habe den Eindruck, dass einige Spieler nicht wissen, worum es im Landesliga-Fußball geht. Da fehlt es einfach an der richtigen Einstellung."

Während ein Großteil der Akteure schnell in die Kabine verschwand, fand zumindest Torwart Sebastian Herweg schnell die Fassung. "Der Sieg des SC Velbert geht in dieser Höhe in Ordnung. Wir finden einfach nicht zu unserem Spiel. Sobald die Abwehr den Ball aus der eigenen Hälfte schlägt, kommt das Leder postwendend zurück. Da fehlt es an einem geordneten Spielaufbau. Die Defensivabteilung gerät pausenlos unter Druck. Dass wir dann Gegentreffer kassieren, ist die logische Folge." Sebastian Herweg wollte den Saisonstart mit einem winzigen Punkt aus vier Begegnungen aber nicht dramatisieren. "Wir wussten, dass die ersten Spiele sehr schwer für uns werden, da wir jeweils auf einen der Aufstiegsfavoriten trafen. Jetzt spielen wir gegen Teams, die mit uns auf Augenhöhe sind", erklärte der Schlussmann.

Dabei sah es zunächst danach aus, dass die Kalkstädter im Nachbarduell etwas mitnehmen könnten. Beide Mannschaften agierten aus einer kompakten Abwehr heraus und neutralisierten sich fast. Das war aber nicht langweilig für die Zuschauer, da auch gefälliger Kombinationsfußball zu sehen war. Die erste klare Chance des Spieles hatten die Gäste, als Daniel Gordzielik nach einer Hereingabe allein vor Torwart Garweg auftauchte, dieser ihn aber beim Versuch eines Hebers regelwidrig vom Ball trennte (17.). Nach einer weiteren guten Möglichkeit für Gordzielik fiel drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff das 1:0 für den SCV, als Simon Schubeis mit einem Kopfball erfolgreich war.

Nach dem Wiederanpfiff verloren die Wülfrather die spielerische Linie komplett. Die Velberter dominierten die Begegnung deutlich, scheiterten aber mehrfach an Torwart Herweg. Es war dann SCV-Torjäger Robin Hilger, der eine schöne Kombination über mehrere Stationen zum 2:0 (58.) abschloss. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hielt Herweg zunächst einen strammen Versuch der Velberter aus der Distanz mit einer tollen Parade - gegen den Nachschuss von Simon Stuckart zum 3:0 war der FCW-Keeper dann aber machtlos.

(klm)
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