Fußball Jetzt fehlt dem VfB 03 auch der Sechser

Mettmann · Die größte Kunst des Hildener Fußball-Oberligisten besteht derzeit darin, immer wieder neue Löcher zu stopfen. In Baumberg handelte sich Fabian zur Linden die gelb-rote Karte ein. Damit geht dem Team ein Stück Stabilität verloren.

 Nach der zweiten gelben Karte musste Fabian zur Linden in Baumberg vom Platz - und ist nun am Sonntag nur Zuschauer, wenn seine Mannschaft gegen den Tabellenzweiten um Punkte kämpft.

Nach der zweiten gelben Karte musste Fabian zur Linden in Baumberg vom Platz - und ist nun am Sonntag nur Zuschauer, wenn seine Mannschaft gegen den Tabellenzweiten um Punkte kämpft.

Foto: Stephan Köhlen

VfB 03 Hilden - SC Düsseldorf-West. Der Blick zurück bringt gar nichts, das hat Fabian zur Linden mittlerweile verinnerlicht. Und deshalb mag der Defensivmann auch gar nicht über jene Situation sprechen, als er im Oberliga-Derby bei den Sportfreunden kurz nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit schon wieder vom Platz musste. "Die erste gelbe Karte war schon sehr grenzwertig, war nicht wirklich ein Foul. Bei der zweiten wollte Fabian den Ball wegschlagen, hat den Baumberger nicht gesehen, und der spitzelt ihm den Ball noch vom Fuß. Dabei ist es zum Kontakt gekommen - und das war dann eben Gelb-Rot", berichtet Marcel Bastians.

Der Ausfall des Sechsers schlägt ins Kontor, daraus macht der Trainer des VfB 03 keinen Hehl. Und weiß noch nicht, wie er die Lücke im Defensivverbund schließen soll. Zumal Fabian Andree, der ebenfalls auf dieser Position agieren kann, Adduktorenprobleme hatte und deshalb gestern erst wieder das Training aufnehmen wollte. Auch Denis Ivosevic übernimmt gemeinhin diesen Part im Mittelfeld, setzt dabei jedoch eher spielerisch die Akzente, während zur Linden als echter "Staubsauger" gilt, der mit Zweikampfstärke und seiner Präsenz dem Gegner das Leben schwer macht.

Ganz so viel Aufhebens mag Fabian zur Linden über seine Person aber gar nicht machen. "Grundsätzlich wird es die Mannschaft trotzdem schaffen, Punkte zu sammeln", stellt er kurz und bündig fest. Viel mehr will er eigentlich gar nicht sagen, denn die Mannschaft habe sich vorgenommen, sich mit Äußerungen über die sportlichen Dinge zurückzuhalten. Statt vieler Worte will das Team also Taten sprechen lassen. Allerdings ist das in diesen Wochen eine schwierige Angelegenheit. "Wir wollen uns darauf konzentrieren, eine vernünftige Leistung auf den Platz zu bringen und auch Punkte zu sammeln", unterstreicht zur Linden. Und fügt an: "Grundsätzlich waren unsere Spiele ja auch gar nicht so schlecht. Vielleicht fehlt ein Quäntchen Glück, vielleicht aber auch ein Quäntchen Qualität im Spiel nach vorne, aber auch nach hinten. In der letzten Saison haben wir viele Partien knapp gewonnen, die wir jetzt nicht für uns entscheiden." Sein Kämpferherz hat der 25-Jährige nicht verloren, gleichwohl gesteht er: "Wir investieren alle sehr viel, umso ärgerlicher, dass es keinen Ertrag bringt."

Während in der vergangenen Saison den Hildenern noch alles leicht vom Fuß ging, fehlt es aktuell an der Leichtigkeit, die Berge versetzen kann. Davon kann auch Pascal Weber ein Lied singen. "An der Einstellung liegt es nicht - wir schlagen selbst die Hände über dem Kopf zusammen", sagt er angesichts der unglücklichen Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Dass Sascha Dum in Baumberg auch noch einen Elfmeter verschoss, ist da irgendwie symptomatisch. "Nach der Pause gab es zwei bis drei Schlüsselszenen", konstatiert Marcel Bastians. Den Strafstoß zählt er dazu. Einen Vorwurf macht Der Trainer dem ExProfi aber nicht. "Ich bin froh über jeden, der in so einer Situation an den Punkt geht."

Neues Spiel, neues Glück - das Motto zieht sich in dieser Saison wie ein roter Faden durch die Begegnungen des VfB 03. Am Sonntag (15 Uhr) kommt mit dem SC Düsseldorf-West der Tabellenzweite an die Hoffeldstraße. Eine besondere Herausforderung, aber andererseits haben die Hildener ja auch schon Straelen und Homberg geschlagen.

(RP)
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