Judo Judo: Nationalhymne sorgt für Gänsehaut

Wülfrath · Maurice Püchel startete erstmals bei einer Europameisterschaft. Der Judoka des TB Wülfrath landete im Feld der Junioren am Ende auf dem neunten Platz. Sportlich zahlte er zwar Lehrgeld, will die Erfahrung aber nicht missen.

Völlig erschöpft, aber glücklich kehrte Maurice Püchel am Montag von seiner ersten Reise mit der U18-Judo-Nationalmannschaft nach Wülfrath zurück. "Es hätte sportlich noch etwas besser laufen können, aber mit dem neunten Platz bei meiner ersten Europameisterschaft bin ich zufrieden", stellte der 16-Jährige fest, der nach seiner Rückkehr aus Athen daheim sofort ins Bett fiel. Nach ausreichend Schlaf und Erholung blickt er stolz auf sechs aufregende Tage in der griechischen Hauptstadt und seine vier Kämpfe in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm zurück. Nominiert worden war er vom U18Bundestrainer Bruno Tsafarik, der das 16-köpfige Team (acht weibliche, acht männliche Kämpfer) betreute.

Seinen ersten Kampf in der Vorausscheidung gegen den Slowenen Ivo Jurkovic gewann Püchel, obwohl er nicht gut in die Begegnung hineinkam. Doch der Wülfrather steigerte sich zusehends, trat von Minute zu Minute dominanter auf. Danach jedoch unterlag er dem Serben Milan Buncic. "Ein körperlich starker Gegner, bei dem ich keinen Weg fand, seine Abwehr zu überwinden", berichtet Püchel. Kurz vor dem Ende ging er ein höheres Risiko ein - und hatte das Nachsehen. Ein kleiner Trost für den 16-Jährigen: Buncic belegte später den fünften Platz im Gesamtklassement. Der Judoka des TB Wülfrath musste nach diesen Ergebnissen in die Trostrunde. In dieser traf er zuerst auf Luca Papa aus der Schweiz, gegen den er dieses Jahr schon zweimal gekämpft hat (ein Sieg, eine Niederlage). "Es war ein hartes Duell, aber ich habe es letztlich vorzeitig für mich entschieden", kommentiert Püchel den Erfolg. Danach hatte er dann wieder kein Glück: Im zweiten Kampf erwischte der Wülfrather gegen den Franzosen Daniel Jean erneut einen schlechten Start. Er sei nervös gewesen, verkrampft und unkonzentriert, gibt er rückblickend zu. "Mein Kontrahent hat meine Fehler ausgenutzt. Ich hatte dagegen die ganze Zeit über schwere Arme", stellt er fest. Daniel Jean gewann dagegen im weiteren Wettkampfverlauf die Bronzemedaille, Püchel landete unter dem Strich auf einem geteilten neunten Rang.

Probleme hatte er nach der Landung vor allem mit dem Klima: "Es war 37 Grad heiß, sich zu akklimatisieren war schwierig", erzählt er. In der ehemaligen Olympiahalle von 2004 dagegen habe er sich sofort wohlgefühlt. "Es herrschte eine atemberaubende Atmosphäre. Das Publikum hat für eine tolle Stimmung gesorgt", betont Püchel. Wie es sich für eine Europameisterschaft gehört, wurden auch die Nationalhymnen abgespielt, zum Einmarsch erklang festliche Musik, "die für Gänsehaut gesorgt hat", stellt der 16-Jährige fest. Die erste EM, da ist er sich sicher, werde er nie vergessen und sagt: "Sie ist etwas ganz Besonderes für mich gewesen."

(doe)
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