Handball Knappe Niederlage wirft ME-Sport zurück

Sg · Torhüter Kamil Bily kann es allein in Überruhr nicht richten. Im Spitzenduell der Handball-Verbandsliga vergeben die Mettmanner gute Möglichkeiten zur Pausenführung. Und sie können Bastian Hebmüller nicht stoppen.

 Auch Tim Wittenberg erwischte nicht seinen besten Tag und vergab zwei Siebenmeter.

Auch Tim Wittenberg erwischte nicht seinen besten Tag und vergab zwei Siebenmeter.

Foto: Dietrich Janicki

Überruhr - Mettmann-Sport 26:24 (12:10). Tim Wittenberg wirkte zerknirscht. "Ich möchte mich nicht über das Spiel unterhalten", sagte Tim Wittenberg nach dem Misserfolg von Mettmann-Sport in Überruhr. Der Rückraumakteur gab mit seinen Kollegen das zweite Gipfeltreffen binnen einer Woche ab. Reichten den Mettmannern in der vergangenen Woche noch 24 Treffer, um den Lintorfern die erste Niederlage zuzufügen, gingen sie nun mit der gleichen Trefferquote als Verlierer vom Platz.

Auch in Essen leisteten die MESport-Handballer ihren Beitrag, dass die Partie das Prädikat Spitzenspiel verdiente. Dazu sorgten die Fans beider Teams für den passenden Rahme, denn die Halle an der Klapperstraße platzte aus allen Nähten. Obwohl die Mannschaft von Jürgen Tiedermann im Angriff etwas Zeit brauchte, um mit der offensiven Deckungsvariante der Essener zurechtzukommen, entwickelte sich die heiß umkämpfte Partie von Beginn an zu einem Top-Spiel. Dabei musste Kamil Bily in den ersten Minuten hellwach sein, damit seine Mannschaft nicht höher als 0:2 (4.) zurücklag. Dreimal parierte der Schlussmann gegen frei vor ihm auftauchende Essener, drei weitere drei Mal stand ihm das Torgebälk zur Seite.

Als Wittenberg zur 3:2-Führung (9.) traf, waren die Mettmanner wieder auf Kurs. Daran änderte auch die Verletzung von Jan Schirweit (Innenbanddehnung), der in der 13. Minute vom Feld musste, nichts. Durch den Treffer von Marc Hellbeck zum 7:3 (18.) schienen die Gäste die Begegnung endgültig im Griff zu haben. "Gegen dieses Abwehrbollwerk mit diesem Torhüter haben unsere heute überhaupt keine Chance", sagte ein Essener Fan schon resignierend. Doch dann schickte Überruhrs Trainer Bastian Hebmüller auf die Platte. Der glich mit vier Treffern hintereinander zunächst im Alleingang zum 8:8 (25.) aus. Längst glich die Klapperhalle einem Hexenkessel. "Durch die vielen Zwei-Minuten-Strafen bekamen wir nie eine vernünftige Bindung zum Spiel. Dadurch war die Partie auch immer zerfahren", analysierte Tiedermann. In dieser Phase trafen die Mettmanner mehrmals nur den Pfosten und scheiterten zudem am ebenfalls gut haltenden Torhüter der Essener. Statt mit einer klaren Führung gingen die MESport-Handballer deshalb mit einem 10:12-Rückstand in die Pause.

Dass die Gäste im zweiten Durchgang noch einmal zum 18:18 (47.) ausglichen, änderte nichts daran, dass die Essener immer eine bessere Idee oder eben Hebmüller hatten, der mit insgesamt neun Treffern dazu beitrug, dass Überruhr bis zum 26:24-Endstand immer entscheiden vorne blieb. Sogar fast von der Mittellinie aus traf der starke Werfer zweimal. Mettmann kämpfte, aber war letztlich vom Glück verlassen. Zudem trug die rote Karte für Andre Loschinski (45.) nach seiner dritten Zeitstrafe ebenso wenig zur Mettmanner Sicherheit bei wie die zwei verworfenen Siebenmeter des sonst so sicheren Schützen Tim Wittenberg, der vielleicht auch deshalb dieses Spiel einfach nur schnell vergessen wollte.

(erd)
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