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Mettmann · Da musste der Ex-Borusse Michael Maze tief durchatmen. Kristian Karlsson (Borussia) hatte den inzwischen 36-jährigen von Roskilde Bordtennis BTH 61 (Dänemark) mal wieder von links nach rechts geschickt und auch von vorne nach hinten und wieder zurück gejagt.

Maze, der seine Einzelkarriere schon beendet hat, für seinen Verein aber in der Tischtennis-Champions League noch tätig ist, ist nicht mehr so fit, wie in der Zeit vor elf Jahren, als er noch in Düsseldorf spielte. Da geht so ein anstrengendes fünf-Satz-Match ordentlich auf die Pumpe und dann auch auf die Präzision der Schläge.

Am Ende setzte sich der Düsseldorfer Schwede im Skandinavien-Duell gegen den Europameister 2009 durch. Am Ende der Champions League-Begegnung Borussia - Roskilde stand ein zittriges 3:2 für die Düsseldorfer, die damit auf Tabellenplatz zwei in Gruppe D klettern.

Eigentlich war Borussias Nummer eins, Timo Boll eingeplant gewesen, doch wegen Fiebers war der Rekordeuopameister bettlägrig. So kam Karlsson erneut zu der Ehre als Spitzenspieler aufzulaufen. Sein Landsmann Anton Källberg war als Nummer zwei aufgeboten, Stefan Källberg als die Drei. Karlsson hatte die Siegesstraße betreten und Källberg machte den Sack mit seinen Erfolgen über über Zhai Yujia un Maze den Sack zu. Zwischendrin hatte sich Fegerl eine völlig überflüssige Niederlage gegen Laurens Tromer eingefangen und Karlsson gegen Yuija gepatzt.

In der morgigen Begegnung der Tischtennis Bundesliga (TTBL) Beim SV Werder Bremen TT war Boll von vorneherein nicht eingeplant. Und das in einer Partie, der das Prädikat Spitzenspiel verdient, denn der Tabellenführer aus Düsseldorf (8:0 Punkte) gastiert beim aktuellen Liga—Vierten (6:2). "Wir haben in der Bundesliga mit vier Siegen in vier Begegnungen ein kleines Polster angelegt, so dass wir es uns leisten können, auf Timo zu verzichten", erklärt Borussia-Manager Andreas Preuß. "Auch die anderen Jungs sind in der Lage, uns zu einem Sieg zu führen."

Recht hat er, haben doch Kristian Karlsson (WR 23), Stefan Fegerl (WR 31) und Anton Källberg (WR 75) die Qualität jede TTBL-Mannschaft zu bezwingen. Das Karlsson Boll als Führungsspieler vertreten kann, hat der Schwede zuletzt eindrucksvoll in Champions League und nationaler Meisterschaft mit fünf Siegen in drei Partien bewiesen.

Ein Düsseldorf-Erfolg in der Hansestadt ist möglich, aber nicht sicher, denn die Bremer bieten eine Mannschaft auf, die den Borussen ohne Boll ebenbürtig ist. Werder-Coach Cristian Tamas kann in der laufenden Spielzeit den Ex-Borussen Bastian Steger (WR29), Omar Assar (WR 21), Hunor Szöcs (WR 83) und Florent Lambiet (WR 158) aufbieten. Besonders mit Assar haben die Bremer einen guten Griff getan. In der TTBL bezwang der Werderaner u.a. den amtierenden Einzel-Vizeeuropameister Simon Gauzy (WR 13) und zuletzt stand der Ägypter beim World Cup in der Runde der besten 16 und scheiterte dort am Weltranglisten-ersten Ma Long (China). "Omar Assar ist ein gefährlicher Spieler. Das wird sicher eine harte Nuss für uns", vermutet Borussia-Cheftrainer Danny Heister. Der Respekt des Titelverteidigers ist angesichts des Saisonstarts der Bremer groß. "Bremen steht nicht umsonst auf einem Playoff-Platz", so Heister.

Die Bremer aber schieben den Borussen die Rolle des Sieganwärters zu. "Die Düsseldorfer sind in jedem Fall Favorit", behaupten die Autoren der SV Werder TT-Website. "Das Spiel gegen Düsseldorf stellt einen Höhepunkt für uns dar. Wir hoffen auf eine volle Halle und werden versuchen, die Überraschung zu schaffen", sagt SV-Teamchef Sascha Greber. Alle Werderaner sind motiviert, dem von ihnen ernannten Favoriten ein Bein zu stellen.

(RP)
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