Handball ME-Sport verliert gegen Ex-Coach Ernie Meyer

Mettmann · Nach der Entlassung des Trainers kurz vor Saisonbeginn ist von Wiedersehensfreude nicht die Rede - und die Niederlage schmerzt.

 Die elf Tore von Denise Langer-Fechner reichten nicht zum Sieg.

Die elf Tore von Denise Langer-Fechner reichten nicht zum Sieg.

Foto: Archiv/Jan

HSV Solingen Gräfrath II - Mettmann-Sport (Frauen) 24:21 (14:9). (özi) Die Rückrunde fängt für die Handballerinnen von ME-Sport genauso an wie seinerzeit die Hinrunde: Mit einer verdienten, aber dennoch vermeidbaren Niederlage gegen die Zweitvertretung des HSV Gräfrath. Lediglich bis zum 4:4 (10.) konnte die Mannschaft um Spielertrainerin Sabrina Berten die Begegnung offen gestalten. In der völlig desorientierten Deckung zeigte vor allem die linke Abwehrseite ungewohnte Schwächen. Keine Mettmannerin schien Gräfraths Rückraum-Ass Loreen Jakobeit aufhalten zu können.

 Ernie Meyer führte jetzt Gräfrath auf den Erfolgsweg.

Ernie Meyer führte jetzt Gräfrath auf den Erfolgsweg.

Foto: Janicki

Auf der anderen Seite fiel den Gästen gegen die defensive Gräfrather 6:0-Deckung, die lediglich auf Carla Beckmann offensiv herauskam, nicht viel ein. So zogen die Solingerinnen, die jetzt der ehemalige ME-Sport-Trainer Ernie Meyer betreut, bis auf 14:6 (24.) davon. Erst einige Wechsel und die Umstellung auf eine 6:0-Formation in der Defensive brachten die Mettmannerinnen bis zur Pause wieder auf 9:14 heran. Für den kurz vor Saisonbeginn in Mettmann entlassenen Meyer war es im Übrigen überhaupt kein herzliches Wiedersehen. Der 72-Jährige hätte gerne drauf verzichtet, wie er schon vor der Begegnung sagte. "Für mich war es eine schwierige Situation", gab der frühere Deutsche Feldhandball-Meister zu. Dementsprechend kühl fiel auch die Begrüßung aus.

Im zweiten Durchgang kämpfte sich die Mannschaft von Sabrina Berten wieder in die Partie zurück. Dank guter Paraden von Linda Kühl und dem Vorteil, dass die Solingerin Loreen Jakobeit nach der roten Karte für die dritte Zeitstrafe nicht mehr auf dem Feld stand, holten sie auf. Beim Stand von 16:17 und 18:19 hatten sie sogar den Ausgleich in den Händen, doch zu schnelle und unkonzentrierte Abschlüsse sowie die HSV-Torhüterin verhinderten die Wende. "In dieser Phase hätten wir die Partie drehen können, haben aber wie in der ersten Halbzeit zu viele Chancen vergeben", analysierte Berten nach dem Abpfiff sehr sachlich.

Die große Aufholjagd war zwar gelungen, aber die Hypothek der ersten Halbzeit lastete zu schwer. So sah es auch Berten, die betonte: "Verloren haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit." Der Druck, sich keinen Fehler erlauben zu können, war einigen ME-Sport-Handballerinnen doch anzusehen. Auch elf Tore von Denise Langer-Fechner waren am Ende zu wenig. Carla Beckmann ging nach einer Magen-Darm-Infektion angeschlagen ins Spiel, erzielte dennoch vier Treffer.

Während Berten der Ärger und die Enttäuschung über den Misserfolg anzumerken war, schien Meyer den Sieg zu genießen. "Ich war vor und während der Partie sehr angespannt. Ich kann auch nicht verhehlen, dass ich innerlich sehr erleichtert bin", sagte der Solinger, der einen kurzen Einblick in seinen Gemütszustand gewähren ließ. Mit dem Erfolg verkürzten die Gräfratherinnen den Rückstand auf MESport auf zwei Zähler und vergrößerten zugleich das Polster zur Abstiegszone auf fünf Punkte. Die Mettmannerinnen wollen nun die Lehren aus der Niederlage ziehen und sich auf die nächsten Begegnungen konzentrieren.

(erd)
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