Fußball Mettmann sucht noch einen Knipser

1. · Nach dem Weggang von Frederic Lühr fehlt im ASV-Kader ein Fußballer, der die klassische Rolle in der Angriffsspitze ausfüllen kann. Vor der Partie in Mönchengladbach macht dem Landesligisten zudem das Verletzungspech zu schaffen.

 Der frühere Stürmer Thomas Zelles fühlt sich jetzt in der Innenverteidigung wohler.

Der frühere Stürmer Thomas Zelles fühlt sich jetzt in der Innenverteidigung wohler.

Foto: Archiv/Janicki

FC Mönchengladbach - ASV Mettmann. Nach einer langen Vorbereitungsphase sind Spieler und Trainer-Team des ASV Mettmann froh, dass am Sonntag die Meisterschaftsrunde in der Fußball-Landesliga fortgesetzt wird. "Wir hatten eine intensive Vorbereitungszeit mit schweren Spielen gegen drei Oberligisten und mehreren Spitzenklubs der Bezirksliga. Zumeist haben wir in den Begegnungen gut ausgesehen", zieht Michael Kirschner eine positive Bilanz.

Der ASV-Trainer sah bei den Testspielen aber ein großes Manko. "Bei uns passiert im Offensivbereich zu wenig. Uns fehlt schlicht und einfach ein Knipser. Das bereitet mir für den weiteren Verlauf der Meisterschaft einige Sorgen." Zumal in der Winterpause mit Frederic Lühr ein guter Mittelstürmer den ASV in Richtung FSV Vohwinkel verlassen hat. "Meher Siala und ich werden uns da etwas einfallen müssen. Wir haben zwar in den Testspielen einiges versucht, doch eine klassische Sturmspitze hat sich nicht herausgeschält." So nahm unter anderem Kapitän Thomas Zelles diese Position ein, die er früher schon erfolgreich bei anderen Vereinen spielte. "Er sagte mir, dass er sich vorne drin nicht mehr so recht wohl fühlt und sich eher in seiner angestammten Rolle als Innenverteidiger sieht. Es bringt meines Erachtens nicht viel, einen Spieler in eine Position zu zwingen, die er nur ausführt, weil es der Trainer von ihm fordert", erläutert Kirschner.

Erschwerend kommt hinzu, dass der ASV beim Gastspiel in Mönchengladbach (Sonntag, 15 Uhr) auch auf die beiden verletzten Außenstürmer Phil Eilenberger und Severin Przybylski verzichten muss. Marc Eilenberger, ebenfalls ein wichtiger Stürmer, kann aus beruflichen Gründen (Schichtarbeit und Besuch der Meisterschule) nur wenig trainieren und kommt deshalb für einen Einsatz über die vollen 90 Minuten kaum infrage. Mit Dennis Rossow, Deniz Gözen und Hennig Kawohl sind weitere wichtige Akteure angeschlagen, hinter deren Einsatz ein großes Fragezeichen steht. Thomas Cyrys ist nach mehrwöchiger Verletzungspause gerade in den Trainingsbetrieb eingestiegen. "Dieses Verletzungspech zieht sich bei uns schon die ganze Saison wie ein roter Faden durch", bemerkt der Mettmanner Coach.

Eine wichtige personelle Entscheidung muss das Trainer-Team in der Torhüterfrage treffen. "Daniel Robrecht und Neuzugang Dario Roberto haben in der Vorbereitung fast gleiche Einsatzzeiten bekommen. Beide haben auf einem guten Niveau ihren Job erledigt, wenn auch streckenweise zu sehen war, dass die Torhüter in den letzten Monaten wenig Spielpraxis hatten", berichtet Kirschner. "Die Torhüterfrage entscheidet sich nach dem Abschlusstraining, wobei ich nicht viel davon halte, in den weiteren Begegnungen auf dieser wichtigen Position öfters einen Wechsel vorzunehmen."

Vor den Mönchengladbachern zeigt Kirschner Respekt. "Die haben uns im Hinspiel nicht umsonst mit 3:0 geschlagen. Wir stehen in der Tabelle zwar als Neunter deutlich besser da als der FCM (14.). Das muss aber nicht unbedingt viel heißen." In Mönchengladbach trifft der ASV auf seinen Ex-Spieler Sven van Beuningen, der während der Saison wechselte und dort als Sturmspitze agiert. "Wir wollen aus Mönchengladbach einen Punkt entführen", nennt Kirschner das Ziel seiner Mannschaft.

(klm)
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