Fußball Mit Ivosevic passt der Spielaufbau

Hilden · Das verlorene Pokalspiel beim Wuppertaler SV erwies sich als Initialzündung für den Mittelfeldakteur. Seither hat sich Denis Ivosevic zu einer Führungskraft im Team des Fußball-Oberligisten VfB 03 Hilden entwickelt.

 Denis Ivosevic (am Ball) zählt zu den filigranen Technikern im Oberliga-Team des VfB 03 Hilden.

Denis Ivosevic (am Ball) zählt zu den filigranen Technikern im Oberliga-Team des VfB 03 Hilden.

Foto: Olaf Staschik

In der letzten Oberliga-Partie des Jahres 2017 erlebten die Fußballer des VfB 03 noch einmal ein Wechselbad der Gefühle. Zweimal gerieten die Hildener in Rückstand, erst eine fulminante Schlussphase brachte den Erfolg. Einen großen Anteil am 4:2-Sieg hatte Denis Ivosevic. Zwei Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit trat der Linksfuß zum Freistoß an - und zirkelte den Ball in den rechten Winkel. Der Ausgleich kam im richtigen Moment und sorgte für neue Motivation, auch wenn kurz nach der Pause mit dem Gegentreffer zum 1:2 der nächste Rückschlag folgte.

"Freistöße waren schon immer meine Spezialität - da habe ich viel Zeit investiert, oft schon vor dem Training geübt", berichtet Ivosevic. Und erinnert sich gerne an jene Saison beim Oberligisten ETB SW Essen, als er von sieben Toren fünf per Freistoß erzielte. Auch beim VfB 03 gilt er nun neben Stefan Schaumburg als Spezialist für die Standards. Im Mittelfeld spielt der 23-Jährige, der vor einem Jahr von der TuRU Düsseldorf kam, längst eine tragende Rolle. Zuletzt agierte er alleine auf der Sechser-Position, da Fabian zur Linden in die Innenverteidigung rückte. "Ich habe die Rolle lieben gelernt", betont Ivosevic. Lob bekommt er vom Teammanager. "Gerade in den letzten Wochen hat Denis immer mehr Verantwortung übernommen. Er hat entscheidende Tore gemacht und mit vorbereitet", sagt Michael Kulm. Ivosevic gilt als Mann der Spieleröffnung. "Er ist nicht so der Zerstörer, hat aber jetzt auch im Zweikampfverhalten dazu gelernt", berichtet Kulm.

Die Fußball-Karriere war Denis Ivosevic in die Wiege gelegt. Sein Vater Bora ist nicht nur Ex-Profi, sondern begleitete auch die ersten Schritte des Sohnes mit dem Ball, denn er trainierte die Bambini des Wuppertaler SV, bei denen Denis begann. Es war der Beginn einer erfolgreichen Laufbahn. Der gebürtige Wuppertaler schaffte als B-Junior den Sprung in die Jugend-Bundesliga. Als A-Junior wechselte er zu Rot-Weiß Oberhausen, lief eine Saison später für Rot-Weiss Essen in der Bundesliga auf. Dass es nicht zur ganz großen Karriere langte, lag auch an einem Wadenbeinbruch zur Unzeit. Die Verletzung brachte Ivosevic aus dem Tritt. Später scheiterte der Sprung in die Regionalliga an Transferbedingungen.

Das Fußballspielen lernte Denis Ivosevic auf dem Bolzplatz. "Jeden Tag habe ich wie ein Verrückter auf der Straße gespielt, mit meinem Vater die Wände kaputt geschossen. Wir waren bekannt im Viertel. Als mein Vater in Wülfrath gespielt hat, hat er mich immer mitgenommen - das ist mir im Gedächtnis geblieben", plaudert der Jurastudent aus dem Nähkästchen. Und stellt fest: "Irgendwie hat das eine Eigendynamik entwickelt." Im D- und C-Junioren-Alter spielte der Vollblutfußballer auf der Außenbahn. "Irgendwann" folgte der Wechsel ins zentrale Mittelfeld. "Hier habe ich mich immer pudelwohl gefühlt. Das passt am besten zu mir. Ich bin nicht der Schnellste, habe aber die Passqualität und den Überblick fürs Spiel", weiß Ivosevic selbst um seine Stärken und Schwächen. Michael Kulm lobt: "Mit seinen guten langen Bällen eröffnet er das Spiel auf der ballentfernten Seite. Oft öffnet er die Räume, kann seine Mitspieler steuern." Und auch der Charakter des Mittelfeldmannes hat es dem Teammanager angetan: "Er hat den Ehrgeiz, immer das Beste herauszuholen und tut der Mannschaft gut."

Nach einer eher durchwachsenen Hinrunde setzt Denis Ivosevic die Ziele für das neue Jahr nicht zu hoch an. "Der ganze Verein ist mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet, das ist verständlich, aber unser relativ kleiner Kader musste drei Langzeitverletzte verkraften", sagt er, fügt aber hinzu: "Bei allen Entschuldigungen, die man hat: Teilweise war die Leistung aber auch nicht gut." 2018 soll sich das ändern. "Ich glaube, der Trend zeigt nach oben." Denis Ivosevic möchte seinen Teil zum Aufschwung beitragen: "Ich will auf dem Platz 90 Minuten Gas geben und vorangehen, als Leader Akzente setzen."

(RP)
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