Tischtennis Mit Schnibbelbällen in die Endrunde

Haan · Die Landesvereinigung für Milch NRW organisiert seit 2000 deutschlandweit für sportliche Schüler der Jahrgangsstufen 3 bis 6 den Milchcup. In Haan kämpfen 31 Schulen aus der Region um den Einzug ins Landesfinale am 27. April.

 Hohe Konzentration und banger Blick - im Kampf ums Landesfinale kommt es auf jeden Punkt an.

Hohe Konzentration und banger Blick - im Kampf ums Landesfinale kommt es auf jeden Punkt an.

Foto: Olaf Staschik

So sehen Sieger aus: strubbelig, verschwitzt, aber vor allem mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Jaaaa, wir haben es schon wieder geschafft", jubelt Leandro und reißt überglücklich seine Hände samt Urkunde in die Höhe. Der Viertklässler der Grundschule Gerberstraße aus Solingen hat soeben gemeinsam mit seinem Team für seine Jahrgangsstufe die Qualifikation für die Landesmeisterschaft geschafft - und das nicht zum ersten Mal. "Im vergangenen Jahr haben wir die anderen Drittklässler besiegt, wir sind einfach ein starkes Team", resümiert Mitstreiter Jannik. Jonas wischt sich den Schweiß von der Stirn und analysiert erst einmal sein Spiel - ganz wie ein Profi: "Ja, Rück- und Vorhand haben gut geklappt, wir kennen unsere Stärken, die haben wir problemlos einsetzen können." Und Leandro ergänzt: "Schnibbeln haben wir auch ganz gut drauf, wir üben aber auch fast in jeder Pause."

Emily und Luisa und Lana wollen ebenfalls weiterkommen. Die drei Schülerinnen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Hilden sind nach zwei gewonnenen Partien zuversichtlich, dass auch sie die sogenannte K.o.-Runde problemlos meistern. Und das, obwohl sie selbst von sich sagen, dass sie so gut wie nie Tischtennis spielen und auch nicht groß geübt haben. "Wir sind schon stolz auf uns", sagt Emily. "Denn schließlich sind wir nur zu dritt und spielen gegen vier und sind schon so weit gekommen." Lehrer Martin Geier, der das Projekt Milchcup für seine Schule organisiert und umsetzt, zeigt sich ebenfalls zuversichtlich. "Sie spielen sehr ruhig und gelassen, sind sicher und souverän, das gefällt mir", sagt er.

Sport, Spaß und gesunde Ernährung gehören zusammen. Mit dem Milchcup will die Landesvereinigung Milch NRW ein Zeichen setzen, rief gemeinsam mit dem Westdeutschen Tischtennis-Verband. vor 17 Jahren das Turnier ins Leben. Bislang waren rund 25.000 Schüler mit von der Partie. Und natürlich werden die jungen Sportler während der Veranstaltung bestens mit Milch und Kakao versorgt. "Ja, ich weiß, dass gesunde Ernährung wichtig ist", bestätigt der zehnjährige Solinger Jannik. "Sonst kann man ja nicht so schnell gewinnen wie wir."

Für Emily und ihre beiden Mitschülerinnen endet das Turnier mit der K.o.-Runde. Gegen das vierköpfige Mädchenteam eines Düsseldorfer Gymnasiums haben sie einfach keine Chance. Emily kämpft mit den Tränen. "Mir sind die Aufschläge einfach nicht gelungen", reflektiert die Elfjährige, und auch Luisa hat eine Erklärung für die Niederlage: "Ich war plötzlich so nervös."

Aber auch die Jungs der Jahrgangsstufe 6 vom Haaner Gymnasium müssen sich geschlagen geben. In der Endrunde entscheidet die Freie Christliche Gesamtschule aus Düsseldorf das Duell letztlich für sich. Niedergeschlagen und mit hängenden Köpfen gibt es zwar noch ein faires Gratulationsabklatschen, aber das muss eine so starke Mannschaft erstmal verkraften: Schmetterbälle, Topspins und Vorhandflips setzten die Haaner gekonnt ein, und doch hat es letztlich nicht gereicht. "Bonni"-Lehrer Martin Geier findet tröstende Worte für alle Aktiven, die diesmal nicht weitergekommen sind. "Ich denke, dass alle das Beste gegeben haben, aber es ist und bleibt Sport - und da ist immer alles möglich."

(dani)
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