Handball Oberliga-Aufsteiger Unitas verkauft sich teuer

Mettmann · Die Haaner Handballer bieten dem etablierten Favoriten SG Langenfeld über weite Strecken einen offenen Schlagabtausch.

SG Langenfeld - Unitas Haan 24:23 (12:11). Es war eine starke Vorstellung, die die Unitas-Handballer zum Auftakt der Oberliga-Runde lieferten. Der Aufsteiger verkaufte sich bei der favorisierten SG Langenfeld sehr gut, erst in der Schlussphase schwanden bei den Haanern die Kräfte. Daraus resultierten einige unkonzentrierte Aktionen, die die Gastgeber entscheidend nutzten. "Wir haben zwar keinen Punkt geholt, aber gegen eine etablierte Mannschaft eine sehr gute Leistung gezeigt", lobte Jörg Müller sein Team. Und der Unitas-Coach richtete seinen Blick gleich nach vorne. "Wir müssen das Positive in die nächsten Spiele mitnehmen", betonte er.

Die Tribüne in der Halle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums war mit rund 500 Zuschauern gut besetzt. Dadurch entwickelte sich auch die erwartete "Hexenkessel-Atmosphäre", die beide Kontrahenten zu einer engagierten Gangart trieb. Zur Freude der zahlreich erschienenen Unitas-Fans brachte Monty Kreisköther die Gäste gleich in der ersten Minute mit 1:0 in Führung. Lars Lippert glich wenig später zum 1:1 aus, dann traf Tim Schickhaus von rechtsaußen zum Langenfelder 2:1 (4.). Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Haaner immer wieder Akzente setzten. In der ersten Halbzeit zeichnete sich vor allem Lars Krüger als sicherer Werfer aus. Aus dem Rückraum egalisierte der 27-Jährige zunächst zum 2:2 und legte dann auch das 3:2 (6.) nach. Die Unitas demonstrierte eindrucksvoll, dass sie das Terrain keineswegs den schon länger in der Oberliga spielenden Langenfeldern überlassen wollte.

Erst nach einer Viertelstunde hatten die Hausherren wieder die Nase vorn, und das durch einen kuriosen Treffer. Die SGL-Deckung wehrte einen Haaner Angriff ab, Torhüter Tobias Geske wollte mit einem langen Pass den Gegenstoß einleiten, sah dann aber, dass auf der anderen Seite Unitas-Keeper Stefan Graedtke, der aus seinem Kasten eilte, ausrutschte - Geske probiert es direkt und markierte die 6:5-Führung der Langenfelder. Sechs Minuten später lagen die Haaner jedoch durch einen Tempogegenstoß von Marcel Billen wieder mit 8:6 (21.) in Front. Und SGL-Trainer Leszek Hoft nahm seine erste Auszeit. Mit einer guten Portion Glück markierte wenig später Mirko Stolley die Langenfelder 9:8-Führung - der Ball sprang vom Innenpfosten an den Rücken von Schlussmann Graedtke und von da ins Tor (23.).

Eine Minute vor dem Ende der ersten Halbzeit kochten die Emotionen hoch. Ausgerechnet der Ex-Langenfelder Dawid Rosiak rutschte bei einer Abwehraktion aus und traf Sven Kniesche unglücklich im Gesicht. Gerade erst aufs Feld gekommen, sah Rosiak die umstrittene rote Karte wegen vermeintlicher Tätlichkeit. Weil Tobias Hanke kurz vor dem Pausenpfiff einen Siebenmeter von Billen parierte, führte das Hoft-Team zur Pause mit 12:11.

Nach dem Seitenwechsel ließen sich die Unitas-Handballer zunächst nicht vom Weg abbringen. Treffer von Billen und Janik Köhler brachten die erneute 14:12-Führung (35.). Zehn Minuten vor dem Ende lagen die Haaner weiterhin mit 20:18 (50.) vorne. In der Schlussphase hielten die Langenfelder aber mit einer offensiven Deckungsvariante noch einmal energisch dagegen. "Damit sind wir nicht klargekommen", gestand Trainer Jörg Müller. Sven Kniesche leitete mit dem Treffer zum 23:22 (54.) die Wende ein. Auch eine Haaner Auszeit vermochte den Spielfluss der Gastgeber nicht mehr entscheidend zu stoppen. Zwar glich Köhler noch einmal zum 23:23 (56.) aus, dann aber erzielte Andre Eich von der rechten Seite das 24:23 (58.). In den letzten 120 Sekunden vermochten die Haaner nicht mehr zu kontern, dabei wäre ein Unentschieden durchaus verdient gewesen.

(RP)
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