In der Trainerfindung wollte sich der Traditionsklub bis Ende März Zeit lassen. Ein hehres Ansinnen, zumal die Verantwortlichen sich damit drei Monate für eine intensive Suche gaben. De facto dauerte es aber bis Mitte Mai, ehe der VfB 03 den Nachfolger für Toni Molina verkündete - und damit gleichzeitig das endgültige Aus für die beiden CoTrainer Marcel Bastians und Reinhard Thiel sowie des Torwarttrainers Michele Zeiher.

Dieser Plan reifte sicherlich nicht über Nacht. Und es wäre im Sinne der sportlichen Fairness gewesen, den Betroffenen rechtzeitig anzudeuten, dass der Verein an dieser Stelle mit anderem Personal plant. So etwas muss übrigens nicht immer in einem hochoffiziellen Rahmen seinen Anfang nehmen. Manchmal sind die kurzen vertrauten Gespräche nach dem Training oder Spiel wesentlich besser geeignet, um Befindlichkeiten und Wünsche zu erkunden und an den Stellschrauben für die Zukunft zu drehen.

Die Art und Weise ist letztlich auch eine Frage des Respekts. Und den hat sich Marcel Bastians in den 27 Jahren, in denen er für den VfB Hilden kickte, wahrlich verdient. Manche Gespräche sind sicher unangenehm, doch es hilft nichts, sie auf die lange Bank zu schieben und Dinge auszusitzen. Ein 33-jähriger Fußballer weiß selbst, dass er vielleicht nicht mehr lange in der Oberliga mithalten kann. Aber seine Erfahrung - auch als Trainer - hätte der Klub sicher anderweitig nutzen können. Man muss nur mal rechtzeitig darüber reden. So aber bleibt ein ungutes Gefühl.

Birgit Sicker