Fußball Schlusslicht ASV Mettmann trennt sich von Cheftrainer Meher Siala

Mettmann · Nach der Niederlage in Süchteln zieht der Vorstand des Fußball-Landesligisten die Reißleine. Dennis Rossow lehnt die Nachfolge ebenso ab wie Jan Stahl.

 Meher Siala.

Meher Siala.

Foto: Archiv/Janicki

Die Automatismen greifen im Profi- wie im Amateurfußball gleichermaßen. Nach der klaren 0:4-Niederlage des ASV Mettmann beim ASV Süchteln und dem damit verbundenen letzten Tabellenplatz in der Landesliga zog der Vorstand die Reißleine. Chef-Trainer Meher Siala wurde mit sofortiger Wirkung seines Amtes entbunden. "Der letzte Tabellenplatz nach dem elften Spieltag entspricht nicht unseren Erwartungen", macht der Vorstand mit dem Vorsitzenden Musa Ibis und seinen Kollegen Seyfettin Özlük und Ali Kuran unmissverständlich deutlich. Zugleich erklärt der Vorstand, dass er diesen Schritt bedauert, da das Trainerteam gute Arbeit geleistet habe. Letztendlich fehlten aber trotz guter Trainingsbeteiligung und Trainingsintensität die notwendigen Ergebnisse.

"Der Vorstand hat mich in einem sachlich geführten Gespräch auf die Gründe der Entscheidung hingewiesen", betont Meher Siala. "Das Trainerteam hat sich meiner Meinung nach nichts vorzuwerfen. Uns fehlte nur das Wichtigste - das waren die Punkte. Daher habe ich schon geahnt, dass der Vorstand und die Sportliche Leitung nach dem Spiel in Süchteln reagieren werden. Zumal wir vor zwei Wochen bereits ein intensives Gespräch führten, bei dem die Verantwortlichen unmissverständlich klar machten, dass sie umgehend Punkte im Kampf um den Klassenerhalt erwarten. Da dies nicht in der gewünschten Form erfolgte, kam die in solchen Situationen übliche Reaktion. Der Trainer ist da halt das schwächste Glied in der Kette", gibt sich der 30-Jährige realistisch. Siala macht dem Vorstand und dem Sportlichen Leiter, Michael Kirschner, keine Vorwürfe - im Gegenteil: "Ich fand es sehr gut, dass mir die Verantwortlichen nach meiner mehrjährigen Co-Trainer-Zeit das Vertrauen schenkten, die Tätigkeit als Chef-Trainer zu übernehmen."

Der Vorstand bot zunächst dem bisherigen Co-Trainer Dennis Rossow die Nachfolge an. Dieser lehnte genauso wie sein Kollege aus dem bisherigen Trainer-Team, Jan Stahl, ab. Die beiden begründeten das mit der Loyalität und guten Freundschaft zu Meher Siala. "Über diese Reaktion freue ich mich sehr, denn das zeigt, dass auch im harten Trainergeschäft Werte wie Freundschaft Bestand haben", erklärt Siala. Er macht keinen Hehl daraus, dass er von der Mannschaft und ihrer Einstellung in den vergangenen Wochen sehr enttäuscht ist. Ähnlich wie der Vorstand ist der junge Coach gespannt auf die Reaktion der Spieler. Er selbst will die Entlassung erst einmal sacken lassen. "Vielleicht werde ich in der Winterpause wieder ins Trainergeschäft einsteigen."

Der Vorstand um Chef Musa Ibis hat den Sportlichen Leiter und Vorgänger von Meher Siala, Michael Kirschner, gebeten, den Landesliga-Kader interimsmäßig zu betreuen. Zeitnah wird sich der Vorstand mit der Verpflichtung des künftigen Chefcoaches und dessen neuem Trainerstab beschäftigen.

(klm)
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