Fußball Schülerinnen kämpfen um Stadtmeistertitel

Hilden · Das Team der Wilhelm-Hüls-Schule setzt sich knapp gegen Vorjahressieger Kalstert durch. Auf den Rängen der Bandsbusch-Halle herrscht durchweg eine grandiose Stimmung.

 Im Halbfinale bezwang Titelverteidiger Kalstert in den hellblauen Trikots das Team von der Schulstraße und zog damit wieder ins Endspiel ein.

Im Halbfinale bezwang Titelverteidiger Kalstert in den hellblauen Trikots das Team von der Schulstraße und zog damit wieder ins Endspiel ein.

Foto: Stephan Köhlen

Die Fußball-Stadtmeisterschaften der Hildener Grundschulen auf der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch sind ausnahmslos - egal ob die Jungs oder Mädchen das Turnier spielen - immer eines der großartigen Sportereignisse Hildens. Das liegt nicht nur an den ambitionierten jungen Sportlern, die das Beste aus sich herausholen, sondern größtenteils auch an die genialen Fanklubs, die die Grundschulen mitbringen.

Auf der Tribüne sitzen stolze Eltern und Geschwister, häufig auch Lehrer und Rektoren der Schüler, die ihr Team unentwegt anfeuern, mit eigenen Plakaten und eingängigen Fangesängen.

So auch bei der neunten Auflage der Fußball-Stadtmeisterschaft der Grundschülerinnen. Rund 50 Spielerinnen der fünf Grundschulen Wilhelm-Hüls, Schulstraße, Kalstert, Am Elbsee und der Astrid-Lindgren-Schule liefen auf und spielten unter den Jubelrufen ihrer Fans mit vollem Körpereinsatz. Die Mädels auf dem Hallenparkett schenkten den anderen keinen Zentimeter Boden. Um jeden Ball wurde hart gekämpft. Darin standen sie ihren männlichen Mitschülern, die vor zwei Wochen ihr Turnier austrugen, in nichts nach.

Das Team vom Schulverbund Kalstert stand dabei als Vorjahressieger natürlich unter besonderer Beobachtung. Doch das machte den Mädchen überhaupt nichts aus. Im Gegenteil, es spornte sie noch mehr an. "Wir wollen heute hier unbedingt gewinnen und unseren Titel verteidigen", sagte die neunjährige Alessia. Gemeinsam mit Sturmpartnerin Gina (10), die sich am Ende des Turniers mit ihrer Kontrahentin Antonia von der Wilhelm-Hüls-Schule den Titel als Torschützenkönigin teilte, schoss sie ihr Team ins Finale. Nur ein Spiel hatten sie auf ihrem Weg dorthin verloren. Ausgerechnet gegen das Team der Wilhelm-Hüls-Schule, gegen das sie im Finale erneut antreten mussten. Taktikwechsel also kurz vor dem Endspiel: "Wir haben jetzt abgemacht, dass wir uns besser in der Abwehr aufstellen und als Stürmer auch hinten verteidigen und dann gemeinsam angreifen", verriet Gina die Strategie.

In den ersten Minuten funktionierte das auch ziemlich gut: Nach der Hälfte der Partie gingen sie mit dem ersten Tor in Führung. Dann ließ die Konzentration nach und die Mädels der Wilhelm-Hüls-Schule schlugen zurück. Der Ausgleichstreffer wurde von ihrem Fanblock wie ein WM-Titel gefeiert: Jubelrufe, Trommelschläge und Rasselgeräusche brachen aus. Alles war offen, und auch die letzten Minuten vor dem Schlusspfiff wurde es noch einmal richtig spannend. Kurz vor dem Abpfiff erzielte die Wilhelm-Hüls-Schule schließlich das Siegtor. Danach lagen sich die Mädchen in Gelb (Wilhelm-Hüls) freudig in den Armen, während bei den Mädels in Hellblau Tränen der Enttäuschung die Wangen hinunterliefen. "Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Das fühlt sich an wie ein Traum", sagte Torschützenkönigin Antonia über den Titelsieg ihres Teams. Pokale, Urkunden und Medaillen gab es am Ende aber für alle Teams, auch für die Astrid-Lindgren-Schule auf dem vierten Platz und die Grundschule Am Elbsee auf dem fünften. Keiner musste mit leeren Händen nach Hause gehen.

Der Schulverbund Schulstraße freute sich über einen stabilen dritten Platz. Den hatten sie sich bereits im vorigen Jahr gesichert. Enttäuscht waren sie deswegen nicht, im Gegenteil: "Wir spielen hier gerne mit, weil es einfach viel Spaß macht und wir zeigen wollen, dass nicht nur die Jungs Fußball spielen können, sondern dass auch wir gut darin sind", sagte die zehnjährige Aya selbstbewusst. Die Jungs ihrer Schule hatten bei ihrem Turnier ebenfalls den dritten Platz erreicht.

Im nächsten Jahr wollen alle Teams erneut antreten und zeigen, was sie draufhaben. Für jene, die wegen des anstehenden Schulwechsels ausscheiden, wie etwa Nisanur (10) von der Schulstraße, ist es schade. "Ich hätte gerne noch hier weitergespielt." Doch vielleicht, so hofft sie, bietet sich die Möglichkeit in der weiterführenden Schule an.

(sebu)
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