Schwimmen Schwimmen macht Spaß

Haan · Viele Haaner starten gerne bei der Stadtmeisterschaft. Und für viele ist es eine Angelegenheit der ganzen Familie.

 Für Anna Papapetrou ist die Stadtmeisterschaft eine nette Abwechslung.

Für Anna Papapetrou ist die Stadtmeisterschaft eine nette Abwechslung.

Foto: Staschik

Die Schwimmer stehen im Hallenbad an beiden Beckenseiten bereit. Auf dem Startblock haben die ersten Staffelschwimmer ihre Position eingenommen, das Ende der 25 Meter-Bahn im Visier, wo der Nächste bereits im Wasser wartet. Nur noch wenige Sekunden, bis das Zeichen zum Start gegeben wird. "Los!" - und dann springen Lisa Gerling und die übrigen vier Starter der Familienstaffel ins Blaue. Zug um Zug kämpfen sie sich nach vorne.

Marlene (8) sieht ihre Mutter Lisa immer näherkommen. Gleich ist es soweit. Anschlag am Becken und das Mädchen schwimmt im Kampf gegen die anderen los. Auf dem Startblock der Bahn drei steht ihr Zwillingsbruder Luca (8) schon bereit. Für die Geschwister, die mit der Teilnahme an der Haaner Stadtmeisterschaft im Schwimmen am Sonntag ihren Geburtstag feiern, steht der Spaß im Vordergrund. Luca schlägt sich gut. Vom Beckenrand feuern einige Zuschauer und andere Schwimmer die Staffeln an.

Vater Peter Gerling wirft noch einen kurzen Blick über die Schulter und wartet, bis sein Sohn Luca den Beckenrand berührt. Er zieht die letzte Bahn für die Familie. "Geübt haben wir nicht", sagt der Familienvater nach dem kurzen Staffellauf. Das letzte Mal hat er bei der Stadtmeisterschaft 1986 in der Grundschule teilgenommen. Dieses Jahr sei es ein Familienereignis, erklärt Lisa Gerling. "Es ist toll, am Geburtstag schwimmen zu gehen", sagt Luca mit einem breiten Grinsen. Bei der Einzeldisziplin hat der Achtjährige den ersten Platz geholt, Marlene hat sich den zweiten gesichert. "Es ist schön, dass das stattfindet und für die Kinder organisiert wird", betont Peter Gerling. Am Ende belegt die Familie den vierten Rang.

Mitglieder der DLRG Haan und des Sportverbandes Haan stehen am Beckenrand und nehmen die Zeiten. Nass werden ist da inklusive. Während im Schwimmerbecken die Erwachsenenstaffeln um den Sieg kämpfen, toben im kleinen Becken Kinder ausgelassen bei einem Wasserspiel. "Der Staffelwettbewerb ist in den letzten Jahren gestiegen. Fast alle, die an der Staffel teilnehmen, nehmen auch an einer Einzeldisziplin teil", erklärt Jan Laibach von der DLRG, Veranstaltungsleiter der Stadtmeisterschaften. Zwar sei die Zahl mit 110 Anmeldungen in diesem Jahr wieder leicht zurückgegangen, aber mit der Resonanz sei man dennoch zufrieden.

Schlag auf Schlag geht es im Becken bei den Einzeldisziplinen weiter. Im Minutentakt springen die Erwachsenen ins Wasser und schwimmen die 50 Meter. Eine Badekappe in schwarz mit Deutschlandflagge fällt auf Bahn fünf besonders auf: Die gehört zur Leistungsschwimmerin Anna Papapetrou (15). Ihren Anfang hat sie bei der DLRG gemacht, inzwischen trainiert sie bei der SG Bayer Wuppertal.

Die Stadtmeisterschaften in Haan lässt sie sich nicht entgehen. "Das ist eine Abwechslung. Hier geht es mehr um den Spaß", sagt die Schwimmerin nach ihrem ersten Lauf im Freistil noch leicht außer Atem. Durch solche Veranstaltungen auf die Bedeutung des Schwimmens, aufmerksam zu machen, sei wichtig. Dass immer mehr Kinder nicht schwimmen könnten, sei ein Problem. Ihre Teilnahme sieht sie deshalb auch ein Stück weit als Teil ihrer Vorbildrolle.

Papapetrou schwamm unter anderem gegen Teilnehmerinnen wie Jessica Ohrem (16) oder Lioba Ostertag (15), die eigentlich in der Leichtathletik beim Haaner TV aktiv sind. Gemeinsam mit Katja Plückebaum (17) und Marie Grützner (18) traten die beiden als "Wasserflöhe" bei der Erwachsenenstaffel an, wo sie den dritten Platz belegten. Bei den Einzelwettkämpfen feuern sie sich gegenseitig am Beckenrand an. "Es ist auf jeden Fall gut, dass so etwas in Haan stattfindet. Aber es ist schade, dass fast nur Vereine mitschwimmen", merkt Plückebaum an. Gerade bei den Staffeln hätten auch Amateure eine gute Chance, fügt Ostertag hinzu. Die Leichtathletinnen wollen auch im nächsten Jahr wieder dabei sein.

(an)
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