Handball TB Wülfrath hat die Dritte Liga im Blick

Mettmann · Der Niederrheinmeister tritt heute zum ersten Aufstiegsspiel beim TSV Bonn, Spitzenreiter der Mittelrheinliga, an. Trainer Lars Faßbender kann rechtzeitig zum Saisonfinale wieder auf einen gut gefüllten Kader bauen.

 Lara Faßbender schwört sein Team darauf ein, die beiden Relegationsspiele als Gesamtpaket zu sehen und am Ende den Heimvorteil zu nutzen.

Lara Faßbender schwört sein Team darauf ein, die beiden Relegationsspiele als Gesamtpaket zu sehen und am Ende den Heimvorteil zu nutzen.

Foto: Dietrich Janicki

TSV Bonn rrh. - TB Wülfrath (Frauen). Vor zwei Wochen machten die TBW-Handballerinnen die Niederrheinmeisterschaft vorzeitig mit einem souveränen Sieg über den Erzrivalen Fortuna Düsseldorf perfekt. Entsprechend groß war der Jubel in der Fliethe-Halle - bei Fans und Spielerinnen gleichermaßen. Die Partie beim Rheydter TV am vergangenen Samstag kam da letztlich nur noch einem Schaulaufen gleich. Obwohl die Wülfratherinnen vorzeitig das Tempo reduzierten, beendeten sie die Oberliga-Runde mit einem Sieg und setzten sich damit auch an die Spitze der Auswärtstabelle. Das ist aber längst abgehakt, denn jetzt will sich die Mannschaft von Lars Faßbender in der Relegation auch noch den Traum vom Aufstieg in die Dritte Liga erfüllen.

Heute Abend (19.30, Sporthalle Ringstraße) wollen die TBW-Handballerinnen in Bonn den ersten Schritt machen. Allerdings wartet auf sie mit dem Meister der Mittelrheinliga eine hohe Hürde. "Die Bonnerinnen haben den Titel noch souveräner gewonnen", gibt Faßbender die Favoritenrolle gleich mal an den Aufstiegskontrahenten ab. Lediglich eine Niederlage kassierten die Gastgeberinnen in der Oberliga-Runde. Am Ende brachten 17 Siege und zwei Unentschieden 36 Punkte ein, damit betrug der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Dünnwalder TV fünf Zähler.

Einen Nachteil haben die Bonnerinnen allerdings: Ihr letztes Meisterschaftsspiel absolvierten sie bereis vor einem Monat. Vier Wochen Pflichtspielpause lagen also vor der Relegation. Zeit genug, ausgiebig zu regenerieren. Doch nach so einer langen Pause fällt es jeder Mannschaft schwer, wieder in den Rhythmus zu kommen.

Ganz anders sieht die Lage bei den Wülfratherinnen aus, die nach der Osterpause noch zwei Begegnungen absolvierten, darunter die wichtige Partie gegen den Tabellendritten Fortuna Düsseldorf. Die lautstarke Unterstützung durch das eigene Publikum stärkte zusätzlich das Selbstbewusstsein. Zweiter Pluspunkt des Niederrheinmeisters: Der Kader ist wieder gut gefüllt. Über viele Wochen musste das Faßbender-Team immer wieder verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren. Rechtzeitig zum Endspurt meldeten sich jedoch wichtige Rekonvaleszenten zurück. Dazu reist die drittliga-erfahrene Luisa Kieckbusch eigens aus Hamburg zu den Relegationsspielen an. "Wir haben sehr gut und intensiv mit 15 Leuten trainiert", berichtet der TBW-Trainer. Und hat nun die Qual der Wahl. "Weil wir komplett sind, setzt Halide Djokovic diesmal aus", kündigt er an.

Auch die Bonnerinnen sind jedoch gut vorbereitet. Geschlossen nahm die Mannschaft von Jochen Scheler und Karl Bitzer den Relegationsgegner beim Sieg über die Fortuna in der Fliethe-Halle in Augenschein. Und sie sah eine tolle Vorstellung der Wülfratherinnen. Bleibt abzuwarten, wie beeindruckt der Kontrahent ist. Lars Faßbender erwartet auf jeden Fall eine Partie auf Augenhöhe. Sein Team will sich eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel eine Woche später in der Fliethe schaffen. Dann ist die große Halle bestimmt wieder voll. In der kleinen Bonner Heimstätte können nur rund 120 Zuschauer das Duell verfolgen. Deshalb befürchtet Faßbender, dass Wülfrather Fans, die im eigenen Wagen anreisen, vielleicht keine Karte mehr bekommen - je nachdem, wie groß der Zuspruch der TSV-Anhänger ist. Der ausverkaufte Bus des TBW startet heute um 16.30 Uhr Richtung Bonn.

(RP)
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