Radsport Team ME startet wieder auf Mauritius

Mettmann · Bereits zum vierten Mal sind die Mettmanner Radsportler bei der Tour de Maurice mit von der Partie. Den Anfang macht am Dienstag ein Prolog über 2,7 Kilometer, danach folgen sechs Etappen ganz unterschiedlicher Art.

 Während des Rennens haben die Sportler keinen Blick für die malerische Kulisse.

Während des Rennens haben die Sportler keinen Blick für die malerische Kulisse.

Foto: Archiv/Aurelie Travailleur

Für die Radsportler von Team ME steht jetzt wieder der Höhepunkt des Jahres an. Zum vierten Mal in Folge erhielt der Verein eine Einladung zum internationalen Amateurrennen auf der Insel Mauritius. Diesmal umfasst die Tour de Maurice sechs Etappen, die die Mettmanner erfolgreicher absolvieren wollen als im vergangenen Jahr. Denn da stand das Rennen vor allem für Marek Maluszczak unter keinem guten Stern. Bereits auf der ersten Etappe war der Kapitän in einen Sturz verwickelt, zog sich dabei einen Oberschenkelhalsbruch zu und wurde direkt in einer Privatklinik operiert. Ohne ihren Leader hatten die vier anderen Radler einen schweren Stand, mussten in einigen Phasen auch ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen.

 Kapitän Marek Maluszczak träumt nicht vom gelben Trikot, aber von einem guten Platz in der Masters-Wertung.

Kapitän Marek Maluszczak träumt nicht vom gelben Trikot, aber von einem guten Platz in der Masters-Wertung.

Foto: Aurelie Travailleur

Jetzt aber ist Maluszczak wieder mit von der Partie. "Ich bin hoch motiviert, aber ich weiß nicht, wie die Form ist", sagt der 47-Jährige. Denn die Zwangspause nach der schweren Verletzung war lang. "Ich konnte den ganzen Winter nichts machen und bin erst spät ins Training eingestiegen", berichtet er. Anfang des Jahres saß er wieder auf dem Rad, machte zunächst leichte Fahrten und schaltete in die leichten Gänge. Erst Mitte des Jahres absolvierte Maluszczak dann auch die ersten Rennen als Vorbereitung. Vergangene Woche noch nahm er an der Deutschen Bergmeisterschaft teil. Weit vorne landete er nicht. "Leider war ich vom intensiven Training noch zu müde", stellt er fest.

Eine Woche lang stand deshalb jetzt nur noch Regeneration an - damit die Kräfte für die Tour de Maurice reichen. Große Ziele mag er sich diesmal nicht setzen. "Das Wintertraining fehlt mir natürlich - die Form ist noch instabil", erklärt er. Und hofft nun, "von Tag zu Tag mehr zu schaffen". Deshalb steht jetzt die Teamwertung im Fokus. "Wir müssen die Ressourcen anders verteilen", sieht Maluszczak die jüngeren Kollegen in der Pflicht. "Meine Kraft ist nicht so gut - ich muss die Erfahrung reinbringen." Der Wunsch für die Teamwertung? "Ein Platz unter den ersten drei", sagt der Kapitän. Den Traum von einem guten Einzelergebnis gibt er aber noch längst nicht auf. "Abgeschrieben habe ich mich noch nicht. Letztes Jahr war ich so gut vorbereitet und in Form, dass es zu einer Platzierung unter den Top Ten gereicht hätte. Wenn mir das diesmal gelingen würde, wäre ich super zufrieden", betont er, hebt aber zugleich die sportlichen Qualitäten der jungen Mark Jähnke und Jojo Willm hervor: "Die beiden sind im Moment sehr gut."

Heute nimmt das Trio gemeinsam mit René Klinger und Felix Müller den Flieger Richtung Mauritius. Mit an Bord ist auch Jens Volkmann. Letztes Jahr war der Vorsitzende von Team ME beruflich verhindert, diesmal aber fungiert er wieder als Sportlicher Leiter und hat an den sechs Etappentagen alle Hände voll zu tun, die Mannschaft zu betreuen. "Im Frühjahr sah es noch so aus, als bekämen wir keine fünf Leute zusammen", berichtet er. Als der erste Radsportler sein Interesse kundtat, kamen die anderen Zusagen jedoch Schlag auf Schlag. Und nun gesteht Volkmann: "Bei mir wird die Aufregung immer größer, denn diese Tour ist doch etwas Besonderes."

Marek Maluszczak und René Klinger, die als Senioren beide in der Masters-Klasse antreten, sollen ihre Erfahrung in die Waagschale werfen. Mark Jähnke und Jojo Willm seien Fahrer, die sich auch in der Amateurklasse durchsetzen könnten. Und Felix Müller bezeichnet er als echten Teamplayer. Die Messlatte setzt Volkmann nicht ganz so hoch wie sein Kapitän. "Wir wollen unter den Top Sechs der 20 Mannschaften landen", sagt er. Positiv aus seiner Sicht ist, dass die Tour de Maurice diesmal mit einem Prolog beginnt. Ein Bergzeitfahren, das über 2,7 Kilometer geht und eine Steigung zwischen acht und elf Prozent aufweist. "Ein erster Leistungsmesse, auch wenn es nach wenig aussieht", stellt Volkmann fest. Wichtig aber ist vor allem, dass sich im Prolog schon eine erste Reihenfolge ergibt. "Hoffentlich beginnt die erste Etappe am nächsten Tag dann etwas weniger nervös", erklärt der Sportliche Leiter. Denn im vergangenen Jahr war die Nervosität im Feld doch sehr groß und der Kampf um die Hackordnung im vollen Gange. "Vielleicht geht es diesmal etwas gesitteter los, damit wir unfallfrei in Schwung kommen", sagt Volkmann.

(RP)
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